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Pflegepersonal

Ab Januar gibt es keine Leihpflegekräfte mehr in den Kliniken Beelitz

In den Recura-Kliniken arbeiten ab Januar nur noch festangestellte Pflegekräfte. Als erste Klinik in Brandenburg verzichtet man hier auf Leiharbeitskräfte.

In den Recura-Kliniken arbeiten ab Januar nur noch festangestellte Pflegekräfte. Als erste Klinik in Brandenburg verzichtet man hier auf Leiharbeitskräfte.

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Beelitz. Die Kliniken Beelitz verzichten ab Januar 2024 auf das sogenannte Leasing von Pflegefachkräften – also auf Leiharbeitskräfte, die über eine Zeitarbeitsfirma angestellt sind und einspringen, wenn etwa Schichten nicht mit eigenen Pflegekräften belegt werden können. Ein Konzept, das nicht überall gern gesehen wird. Besonders festangestellte Pflegefachkräfte sehen in ihren Kollegen auf Zeit Mehraufwand, der letztlich zu Unmut und Stress führe.

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Aus diesem Grund verzichten die Kliniken Beelitz nach zehn Jahren ab Januar auf Leiharbeit in der Pflege, um so ihren Mitarbeitern den notwendigen „Respekt zum Ausdruck“ zu bringen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Damit reduziert sich das Personal um acht Prozent.

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Ohne Leasing-Pflegekräfte: Ausgleich durch weniger Bettenbelegung

Die Lücke will die Klinik auf unterschiedlichen Wegen füllen: Zum einen werden zehn Prozent der Betten in der Frührehabilitation wegfallen, zum anderen können die Festangestellten durch einen freiwilligen „Pooldienst“ sowohl die Lücken im Dienstplan füllen, als auch das eigene Gehalt aufstocken.

Genauso werden auf Wunsch ehemalige Leih-Pflegekräfte in Festanstellung übernommen – bislang gibt es laut Unternehmenssprecher zwei Bewerbungen. So könne man trotz reduziertem Personal die Pflegequote einhalten, heißt es vonseiten der Klinikleitung aus der Spargelstadt. Zudem spart die Klinik auch Kosten ein. Geld, das nun für andere Investitionen frei sei.

Beruf soll attraktiver werden: Weniger Verwaltungsarbeit

Mit dem bewussten Verzicht auf Leiharbeit wolle die Klinikleitung den Pflegeberuf attraktiver gestalten, heißt es. Das Arbeitsumfeld soll harmonisch und fair gestaltet werden und der Arbeitsaufwand sich auf ein „normales Maß“ reduzieren. Vor allem in der Verwaltung auf den Stationen soll der administrative Aufwand weniger werden, da Leiharbeiter nicht mehr geplant, gebucht, abgerechnet und auch geleistete Dienste nicht mehr nachgewiesen werden müssen.

Damit soll sich auch die Zusammenarbeit zwischen den Pflegekräften verbessern, da Leiharbeiter zu Beginn als „Fremde“ wahrgenommen würden. Bedeutet: Jeder neue Kollege müsse immer wieder aufs Neue eingearbeitet, Arbeitsabläufe erklärt und Arbeit nachverfolgt werden. Für die eigenen Pflegefachkräfte bei jedem Einsatz, gerade zu Beginn, ein erhöhter Aufwand.

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Denn verantwortlich für die rechtssichere Pflegedokumentation ist die festangestellte Fachkraft. Hinzu komme, dass die Klinik zwar bei den eigenen Angestellten umfangreiches Wissen voraussetze, neue Leih-Pfleger dieses in dem Umfang aber noch nicht haben können.

Ebenso soll sich für Pflegekräfte der Dienstplan etwas entschärfen. Während es Leiharbeitskräften freigestellt ist, welchen Dienst sie wann übernehmen, ist es Festangestellten nicht möglich. Auch das soll sich damit bei den Kliniken Beelitz in Zukunft ändern.

MAZ

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