Universitätsspital Basel
USB erzielt zwar einen kleinen Gewinn, die Wunsch-Rendite liegt jedoch noch immer in weiter Ferne

Das Universitätsspital Basel (USB) hat das Jahr 2022 mit einem Gewinn von 5,6 Millionen Franken abgeschlossen. Die Rendite vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen liegt neu bei 6,7 Prozent – angestrebt werden 10 Prozent.

Benjamin Wieland
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Hat 2022 mehr Patientinnen und Patienten begrüsst: Universitätsspital Basel.

Hat 2022 mehr Patientinnen und Patienten begrüsst: Universitätsspital Basel.

Bild: Kenneth Nars / Archiv

Das Universitätsspital Basel (USB) steckt in einer ungemütlichen Lage. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr zwar einen Gewinn erzielt und mehr Patientinnen und Patienten begrüsst. Das Renditeziel von 10 Prozent wird aber weiterhin klar verfehlt. Dabei wäre dieser Wert extrem wichtig – gilt er doch als eine Voraussetzung dafür, dass das USB seine geplanten Investitionen in Neubauten in Milliardenhöhe stemmen kann.

Dass es nicht mehr so weitergehen könnte, heisst es auch vonseiten des Spitals. Die Tarife seien längst nicht mehr kostendeckend, sagte Verwaltungsratspräsident Robert-Jan Bumbacher am Donnerstag an der Präsentation der Geschäftszahlen des vergangenen Jahres. Sprich: Die Einnahmen halten nicht mit den Ausgaben Schritt.

Fast vergessen gehen könnte dabei: Das USB weist für das Jahr 2022 erfreuliche Zahlen vor. Die Rechnung schliesst mit einem Gewinn von 5,6 Millionen Franken ab (Vorjahr: 25,8 Millionen), das bei einem leicht höheren Umsatz von 1,31 Milliarden Franken. Auch die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten ist gestiegen: auf fast 42’000 (+3,9 Prozent).

10 Prozent Rendite, die «magische Zahl»

Die erwähnte entscheidende Ebitdar-Marge, also die Rendite vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und so weiter, liegt jedoch weiterhin zu tief. Bei 6,7 Prozent (Vorjahr: 8,1 Prozent). Die Messlatte liege weiterhin bei 10 Prozent, sagte Bumbacher. «Das ist die magische Zahl. Die müssen wir erreichen. Auf diesen Weg müssen wir uns machen.»

Alleine könne man das Ziel jedoch nicht erreichen, gab er zu bedenken. Vor allem die Teuerung bei Energie und Material mache dem Betrieb, der mit über 8100 Mitarbeitenden zu den grössten Arbeitgebern in der Region zählt, zu schaffen, sagte Bumbacher. Der Arbeitskräftemangel erschwere wiederum die Rekrutierung von Personal. «Anpassungen bei den Tarifen sind unabdingbar.»

Das USB will innert 17 Jahren und in drei Etappen drei Neubauten errichten. Das Klinikum II soll ersetzt werden durch einen neuen Turm samt Sockelbau. Auf der Ostseite ist ein weiterer Hochbau vorgesehen. Die Kosten für den Campus Gesundheit werden auf 1,4 Milliarden geschätzt.

Baustart für neue Gebäude voraussichtlich im Frühling 2024

Auf Beiträge des Kantons darf die Spitalleitung aber nicht hoffen. Die Basler Regierung hat erst kürzlich klar gemacht, dass das Spital die Mittel für die Neubauten selber aufbringen müsse. Also über Darlehen, eigene Mittel und den Cashflow.

Angesprochen auf die Probleme des Felix Platter-Spitals, das wegen seines Neubaus hohe Abschreibungen vornehmen musste, sagte Bumbacher, die Verhältnisse seien beim Vorhaben des USB grundverschieden, die zwei Vorhaben somit auch nicht eins zu eins vergleichbar.

Das neue Klinikum II mit 60 Meter hohem Bettenturm ist eines der Hauptelemente des geplanten neuen Campus Gesundheit.

Das neue Klinikum II mit 60 Meter hohem Bettenturm ist eines der Hauptelemente des geplanten neuen Campus Gesundheit.

Visualisierung: zvg

Dass die Neubauten notwendig und kein Nice-to-have seien, zeige die Auslastung. So fügte Bumbacher an: «Wir benötigen die neue Fläche.» Alleine innerhalb der vergangenen zehn Jahre sei die Zahl der Patientinnen und Patienten um 25 Prozent gestiegen.

Spitaldirektor Werner Kübler gab einen Einblick in den Zeitplan. Der Spatenstich für den Aushub sei neu für den kommenden Frühling vorgesehen. Die Submission laufe.