Freude über Tarifabschluss in der München Klinik

Freude über Tarifabschluss in der München Klinik

3000 Euro mehr auf dem Konto der städtischen Pflegekräfte und Gehaltsplus von knapp 17 Prozent

Nach der Zustimmung der Bundestarifkommission öffentlicher Dienst ist es amtlich: Tarifangestellte aus Pflege, Labor, OP bis zum Patient*innenfahrdienst und Techniker*innen freuen sich auf ein ein Gehaltsplus, das auch spürbar bei den Mitarbeitenden des städtischen Klinikverbunds ankommt.

Mehr Geld auf dem Konto der städtischen Pflegekräfte und weiteren Beschäftigten

3.000 Euro steuer- und abgabefrei als schrittweise Einmalzahlungen erhalten die städtischen Pflegekräfte und weitere Beschäftigte der München Klinik – und damit direkt sichtbar auf das Konto. Davon profitieren anteilig auch Mitarbeitende, die im laufenden Jahr bei der München Klinik anfangen – laut Geschäftsführung ein starkes Signal für die kommunalen Mitarbeitenden, die einen großen Teil der elementaren Daseinsvorsorge von Notfallversorgung bis Kindermedizin in der Stadt übernehmen. „Ohne Tarifabschluss können wir als Arbeitgeberin nicht einfach mehr Geld bezahlen und damit anders als in der freien Wirtschaft auch in Mangelberufen keine höheren Anreize schaffen, sich für den Pflegeberuf zu entscheiden. Natürlich ist es eine Herkulesaufgabe die entstehenden Mehrkosten zu decken, aber das sollte die Leistung unserer Beschäftigten uns wert sein“, erklärt Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik.

Bis zu 16,9% mehr für die Pflege, bis zu 18,9% mehr für Pflege-Auszubildende

Das Ergebnis für die kommunalen Krankenhäuser in Deutschland im Detail: Nach einer größeren Einmalzahlung in Höhe von 1240 Euro im Juni wird der Bonus ab März 2024 mit 200 Euro pro Monat nach und nach steuerfrei ausgezahlt. Hinzu kommt eine Lohnerhöhung in allen Entgeltgruppen um 5,5 Prozent und mindestens 340 Euro. Das bedeutet für die Beschäftigten der München Klinik ein sattes Gehaltsplus von bis zu 16,9 Prozent und für die Auszubildenden der München Klinik Akademie sogar eine Gehaltserhöhung um bis zu 18,9 Prozent. Eine Pflegekraft in Gehaltsstufe P8/4 erhält damit beispielsweise statt 3448,44 Euro neu 3849,1 Euro. Zum Grundgehalt kommen in der kommunalen München Klinik außerdem diverse Zulagen wie die städtische München-Zulage und individuelle (Wechsel-)Schichtzulagen oder Intensiv-Zulagen – das macht ein zusätzliches Brutto-Mehr von mehreren hundert Euro aus. Allein die München Zulage bedeutet für die meisten Beschäftigten in der München Klinik ein Plus von 270 Euro pro Monat. Eine Übersicht über das konkrete Lohnplus, von dem der Patient*innenfahrdienst über die Küche bis zur Pflege profitiert unter: muenchen-klinik.de/tarif2023

Tarifabschluss stärkt die kommunalen Arbeitgeber und damit die Daseinsvorsorge

„Wir haben immer gesagt, dass die teils starren Tarifstrukturen ein Wettbewerbsnachteil sind, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wenn die nun erzielte Einigung dazu führt, dass wir die wichtige Daseinsvorsorge als Kernaufgabe unserer kommunalen Häuser besser vergüten und mehr unserer offenen Pflegestellen möglichst zeitnah besetzen können, dann entlastet das die Teams und stärkt die Patient*innenversorgung zudem. Diesen Rückenwind wollen wir jetzt mitnehmen. Eine weitere Entlastung sind die Pflegeservicestellen, die wir geschaffen haben, damit sich unsere Pflegekräfte auf Ihre originären Pflegeaufgaben konzentrieren können.“, so Susanne Diefenthal, Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin der München Klinik.

„Auch für die weiteren in einem städtischen Krankenhaus Beschäftigen in Deutschland ist der Abschluss wertvoll und verdient. Darum freuen wir uns als kommunale Häuser gemeinsam. Uns in der München Klinik ist es seit jeher ein Anliegen, Anreize zu schaffen und unsere Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu steigern – dazu haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten ein umfassendes Maßnahmenpaket etabliert und entwickeln dieses ständig weiter. Jüngst haben wir uns für die Einstellung von Servicekräften zur Entlastung unserer Pflegenden entschieden und gehen hier in finanzielle Vorleistung, da das entgegen politischer Versprechungen nicht mehr über das System refinanziert ist“, ergänzt Dr. Tim Guderjahn, kaufmännischer Geschäftsführer der München Klinik. 

Ein Überblick über die jüngsten Maßnahmen in Ergänzung zum bestehenden umfassenden Maßnahmenpaket für die Beschäftigten der München Klinik:

MüKies“: Neue Mini-Kita für das Klinikpersonal eröffnet im Frühjahr

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine große Herausforderung. Gerade im Bereich der Kinder unter 3 Jahre sind die Betreuungsplätze knapp. Hier will die München Klinik ihre Mitarbeitenden zusätzlich zu den bestehenden Belegrechten, Kontingentscheinen und Kita-Kooperationen unterstützen und entlasten. Noch in der ersten Jahreshälfte 2023 eröffnet deshalb im Herzen Schwabings die erste eigene Mini-Kita mit zwölf Vollzeitplätzen für Mitarbeitende aller MüK-Standorte und deren Nachwuchs im Alter zwischen sechs Monaten bis zum Kindergarteneintritt. Die neue Mini-Kita trägt den Namen „MüKies“, der Name wurde von den Mitarbeitenden in einer internen Umfrage selbst gewählt. Die Eingewöhnungsphase der ersten Kinder läuft bereits. Auf die Pilot-Kita können perspektivisch Kitas auch an weiteren Standorten folgen.

Mehr Wohnraum für die Mitarbeitenden der MüK

Der Ausbau des Wohnraums für Pflegekräfte auf dem Klinikgelände der München Klinik Schwabing läuft. Zwei ehemalige Bettenhäuser werden umgebaut und über 130 Wohnungen sollen den Beschäftigen zu günstigem Mietzins angeboten werden. Die Wohnungen kommen zu den rund 1000 Wohneinheiten hinzu – in großen Teilen kleinere Appartements – für die die München Klinik heute schon Bezugsrechte besitzt.

Entscheidung für das Deutschlandticket für alle Mitarbeitenden

Die Mitarbeitenden der München Klinik (MüK) bekommen das Deutschlandticket als zusätzliche Leistung der Arbeitgeberin München Klinik angeboten. Das auch als „49 Euro Ticket“ bekannte Abo ermöglicht das Pendeln zur Arbeit und Fahrten im öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland. Die München Klinik trägt die monatlichen Kosten. Eine weitere Maßnahme, die konkret im Geldbeutel der Beschäftigten ankommt.

Einspringen für Kolleg*innen:

In der MüK mit finanzieller Zulage
Der Fachkräftemangel führt in deutschen Krankenhäusern häufig dazu, dass Kolleg*innen in der Freizeit gebeten werden einzuspringen, wenn bspw. viele Kolleg*innen krankheitsbedingt ausfallen. Das verursacht Druck und ist ein häufiger Grund, warum Pflegekräfte ihre Arbeitszeit reduzieren oder aus dem Beruf aussteigen. Die München Klinik geht in eine andere Richtung, die auf Freiwilligkeit setzt: Pflege-Kolleg*innen, die sich zusätzlich zu ihrem regulären Lohn etwas dazuverdienen möchten, können sich für sogenannte „freiwillige Zusatzdienste“ melden: Sie helfen aus, wenn auf einer Station Not am Mann oder an der Frau ist – und bekommen das finanziell vergütet. Zusätzlich zu ihrem regulären Gehalt erhalten sie dafür eine individuelle Zulage zwischen 50 und 80 Prozent, je nach Zeitraum des Dienstes. Das Modell lohnt sich daher für beide Seiten – für die einspringenden Mitarbeitenden finanziell, und die Teams bekommen bei Ausfällen Unterstützung und insgesamt mehr Planungssicherheit. Die MüK-eigene Zulage wird daher seit ihrer Einführung im Jahr 2019 sehr gut angenommen. Allein 2022 wurden in der München Klinik rund 9.500 freiwillige Zusatzdienste in Anspruch genommen. Jetzt neu in 2023 wurde das Angebot probehalber, zusätzlich zur Pflege, auch auf weitere Berufsgruppen ausgeweitet. Auch Mitarbeitende u.a. aus Küche, Logistik, Technik, Patientenaufnahme und den Leitwarten können sich in der MüK nun für solche freiwilligen Zusatzdienste melden und finanziell profitieren.

Standortübergreifende MFA-Ausbildung startet neu ab September
Mit rund 500 Ausbildungsplätzen betreibt die München Klinik mit ihrer hauseigenen Akademie die größte Bildungseinrichtung im Pflegebereich in Bayern. Hier bildet sie den dringend benötigten Nachwuchs im Pflegebereich (Pflegefachleute, operationstechnische und anästhesietechnische Assistent*innen, Pflegehilfe) selbst aus. Neu hinzu kommt ab September 2023 eine standortübergreifende Ausbildung für medizinische Fachangestellte (MFAs) – bisher wurden MFAs in der MüK in kleinerem Rahmen am Standort Schwabing ausgebildet. Die neuen 10 Ausbildungsplätze konnten bereits mit Interessent*innen besetzt werden. MFAs sind durch die Kombination aus medizinischem Fachwissen sowie organisatorischen und verwaltenden Kenntnissen in vielen Bereichen einsetzbar. Damit erfüllen sie eine wichtige Mittlerfunktion zwischen Ärzt*innen und Patient*innen. Sowohl zur Unterstützung der Pflege als auch für die Ambulantisierung werden MFAs auch in Krankenhäusern daher immer wichtiger. Die München Klinik geht hier voran und erweitert ihr breites Ausbildungsangebot um diesen Bereich. Es warten breite Einblicke in die Häuser der Maximalversorgung: Während der Ausbildung ist eine Rotation über alle Standorte der München Klinik hinweg geplant, alle sieben Monate wechseln die Auszubildenden in eine neue Abteilung. Die fachpraktische Lernbegleitung geht dabei über die gesetzlichen Vorgaben hinaus: Drei Stunden pro Woche sind in der MFA-Ausbildung der München Klinik für praktische Anleitungen und Übungen aller prüfungsrelevanter praktischer Tätigkeiten in einem geschützten Rahmen ohne Patient*innen reserviert.

Akademisierung der Pflege: München Klinik schafft neue Pflegestellen

Die Akademisierung der Pflegeausbildung ist auf der politischen Agenda gesetzt – doch es braucht auch in der beruflichen Praxis neue Perspektiven für Personen mit pflegewissenschaftlichem Hintergrund. Die München Klinik hat 20 neue Pflegestellen geschaffen, auf die sich Pflegende mit einem Abschluss in Pflegewissenschaften (Bachelor) bewerben können. Sie arbeiten in der direkten Patientenversorgung, bringen ihre Expertise ein, erhalten Zeit für wissenschaftliches Arbeiten – und zugleich mehr Geld auf der Entgeltabrechnung. „Wir wollen die Patientenversorgung durch aktuelles Wissen ergänzen und zur Qualitätssicherung beitragen. Gleichzeitig soll sich der Einsatz auch für die Kolleg*innen selbst lohnen“, sagt Geschäftsführerin Susanne Diefenthal. Die Eingruppierung sorgt für ein sattes Gehaltsplus bis zu 500 Euro und mehr bei Vollzeitkräften. „Sich weiterzubilden und weiterzuqualifizieren lohnt sich, diese Botschaft ist uns ganz wichtig“, so Diefenthal. Die möglichen Einsatzgebiete zeigt ein Beispiel aus der Praxis: Das Pflegeteam versorgt einen Patienten mit einem komplexen oder seltenen Beschwerdebild. Hier fehlte im Alltag oft die Zeit, aktuelle Pflegestandards heranzuziehen oder das Krankheitsbild näher zu beleuchten. Künftig kann ein*e Pflegende*r mit pflegewissenschaftlichem Hintergrund beispielsweise die Studienlage prüfen, die Pflegeplanung durchgehen und dann eine Empfehlung abgeben, welche dem Team weiterhilft.