Zehn Jahre nach der Ankunft der ersten libyschen Kriegsversehrten ist die Behandlung noch ein Thema im Klinikum. Foto: Lichtgut/Piechowski

Ein bereits zu einer Haftstrafe verurteilter Patientenbetreuer steht erneut vor Gericht. Die Prozesse gegen ehemalige Führungskräfte aus Stuttgart lassen indes auf sich warten.

Wenn die Direktorin der Uniklinik Hamburg-Eppendorf, Marya Verdel, demnächst an die Spitze des Klinikums Stuttgart wechselt, wird man sie über den Betrugsskandal bei der Behandlung libyscher Patienten vor zehn Jahren informieren. Die Kaufmännische Leiterin muss schließlich damit rechnen, dass die libysche Botschaft in Berlin Rückzahlungsansprüche in Höhe von 19 Millionen Euro geltend machen und sich auch das kuwaitische Gesundheitsministerium wegen des aus dem Ruder gelaufenen Beratungsgeschäfts schadlos halten könnte, wenn darüber erst einmal geurteilt ist. Die Fälle von 2013 bis 2016 sorgen dafür, dass das größte Haus der Maximalversorgung in Baden-Württemberg in den Schlagzeilen bleibt. Wirkung erzeugte das offenbar bei einem Mitbewerber von Verdel, dessen Interesse nach der Bekanntgabe von Anklagen gegen Führungskräfte wie Ex-Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz schlagartig erlahmt sein soll.