Kölner OB Reker optimistischWarum der Klinikverbund nach jahrelangem Stillstand doch denkbar scheint

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Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Der Rat will die Zusammenlegung der städtischen Kliniken in Merheim beschließen. Fast zeitgleich sind Sondierungen zur Uniklinik geplant.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hält das Zukunftsmodell für die städtischen Kliniken mit der Idee eines Verbunds zwischen städtischen Kliniken und Uniklinik für vereinbar. Das von der Geschäftsführung der Kliniken ausgearbeitete Zukunftsmodell, das eine Verlegung aller Stationen nach Merheim vorsieht, sei sogar die Grundlage für die geplanten Sondierungsgespräche über einen Klinikverbund, sagte Reker am Dienstag. „Ich begrüße die Bereitschaft des Landes, die Rahmenbedingungen für einen Klinikverbund zu sondieren“, sagte Reker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Weil die Uniklinik dem Land gehört, muss Reker mit der Landesregierung über einen möglichen Verbund verhandeln. Nachdem die aktuelle schwarz-grüne und die vorherige schwarz-gelbe Landesregierung mit Blick auf die schwierige Finanzlage der Kölner Kliniken jeweils lange zögerte, signalisierte Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) nun doch Gesprächsbereitschaft. „Das Zukunftskonzept der Kliniken der Stadt Köln ist die Grundlage dieser Gespräche und dessen Umsetzung ist sowohl mit als auch ohne Klinikverbund notwendig und wichtig“, betonte Reker.

Kölner Stadtrat: Klinik-Beschluss am 15. Juni gilt als wahrscheinlich

Nachdem die CDU-Fraktion zuletzt noch Beratungsbedarf angemeldet hatte, soll das Zukunftsmodell der Kliniken nun bei der Ratssitzung am 15. Juni beschlossen werden. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat das positive Signal des Landes die CDU dazu bewogen, dem Modell nun zuzustimmen. Offenbar hatte zuvor auch die Sorge, der Beschluss könne Verhandlungen mit dem Land über einen Klinikverbund verkomplizieren, dafür gesorgt, dass die CDU erneut über das Thema beraten wollte.

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Während eine Zustimmung durch das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt inzwischen als sehr wahrscheinlich gilt, ist noch nicht absehbar, ob auch die SPD in der kommenden Woche zustimmt. Die SPD hatte zuletzt für einen alternativen Beschluss geworben, in dem die Zukunft des Krankenhauses in Holweide gesondert geprüft werden würde. Grundsätzlich sind die Sozialdemokraten aber bereit, einer klaren Zentrierung in Merheim zuzustimmen.

OB Henriette Reker: „In den Sondierungen liegt eine große Chance“

Unabhängig davon scheint nun die Frage des Klinikverbunds, in dem führende Mediziner der städtischen Kliniken und der Uniklinik Möglichkeiten für Fortschritte in der Behandlung und Forschung sehen. „In den Sondierungen des Klinikverbunds liegt die große Chance, für die Mitarbeitenden, die Patienten und den Medizin- und Forschungsstandort Köln bestmögliche Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Mit diesem Ziel werde ich die Gespräche mit dem Land führen“, sagte Reker.

Die Uniklinik äußerte sich auf Anfrage nicht zum Stand der Gespräche. Noch vor den Sommerferien sollen die ersten Vorverhandlungen geführt werden.

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