Kinderklinik und HolweidePetition für Erhalt der Kölner Kliniken gestartet

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Für den Erhalt der Kinderklinik an der Amsterdamer Straße findet am 24. Juni eine Kundgebung statt.

Für den Erhalt der Kinderklinik an der Amsterdamer Straße findet am 24. Juni eine Kundgebung statt.

Eine neue Petition zum Erhalt des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße und der Klinik Holweide wurde in den vergangenen fünf Tagen bereits von mehr als 36 000 Menschen unterzeichnet.

Die Initiatoren der Petition kritisieren, dass die Stadt Köln die beiden Standorte schließen, 400 Krankenhausplanbetten aufgeben und 381 Stellen abbauen wolle, darunter 55 Arztstellen. Die Unterzeichner fordern von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und dem Kölner Stadtrat, die Pläne zu stoppen und beide Krankenhäuser zu erhalten.

Wie berichtet, hat der Rat am vergangenen Donnerstag beschlossen, die bisher drei städtischen Kliniken in Merheim, Riehl und Holweide langfristig am Standort Merheim zu konzentrieren. Gemäß dem sogenannten „Zukunftsmodell“ („1+0“-Konzept) der Klinik-Geschäftsführung, das von Aufsichtsrat und Betriebsrat befürwortet wird, sollen die medizinischen Fachabteilungen in Riehl und Holweide bis 2031 nach Merheim verlegt werden. Dort sind Investitionen in Höhe von rund 590 Millionen Euro geplant. Das soll einerseits die medizinische Versorgung verbessern und andererseits helfen, die hohen Betriebsverluste der städtischen Kliniken von rund 90 Millionen Euro pro Jahr zu senken. Die Detailplanungen werden nun erarbeitet. Geprüft wird aber auch, wie in Holweide ein Krankenhaus der Grundversorgung und in Riehl eine Kindernotfallmedizin erhalten bleiben könnten.

Kritik an Klinikschließung: „Kahlschlag für Köln“

Der Ratsbeschluss bedeute „einen Kahlschlag in der kommunalen Daseinsvorsorge, den es so in Köln noch nie gegeben hat“, kritisiert Eva Gürster vom „Einladerkreis von Betroffenen, Bürgerinnen und Bürgern aus Holweide, Beschäftigten aus Kölner Krankenhäusern und GewerkschafterInnen“. Sie betont: „Die flächendeckend gewachsene Versorgungsstruktur einer Hochleistungsmedizin für den Stadtbezirk Mülheim wird zerstört. Und man muss blind sein, um nicht zu sehen, welche Versorgungslücken für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Köln und in der Region durch die Schließung des Kinderkrankenhauses aufgerissen werden.“

Der Stadtrat habe „die Interessen der Bevölkerung an einer guten kommunalen Krankenhausversorgung unter den Teppich gekehrt“, so Gürster. Nach dem Ratsbeschluss sei der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Schließungspläne gewachsen. Für Samstag, 24. Juni, ruft der „Einladerkreis“ von 12 bis 14 zu einer Kundgebung vor der Kinderklinik, Amsterdamer Straße 59, auf. (fu)

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