1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bremen

Bremen: Was wird aus dem Klinikum Links der Weser?

KommentareDrucken

Was wird aus dem Bremer Klinikum Links der Weser? Muss es nach Mitte umziehen? Die Mitarbeiter kämpfen für den Erhalt des Krankenhauses.
Was wird aus dem Bremer Klinikum Links der Weser? Muss es nach Mitte umziehen? Die Mitarbeiter kämpfen für den Erhalt des Krankenhauses. © Gnuschke

Was wird aus dem Klinikum Links der Weser, das eins von vier Krankenhäusern im kommunalen Verbund Gesundheit Nord (Geno) ist? Etwa die Hälfte der Mitarbeiter kommt aus dem Umland, die Hälfte der Patienten ebenfalls.

Bremen - Die Tage des Klinikums Links der Weser scheinen gezählt, zumindest, wenn es nach der Chefin des Klinik-Verbundes Gesundheit Nord (Geno) geht. Dorothea Dreizehnter hat sich Anfang Juni positioniert. Sie hält den Umzug des Herzzentrums, dem Herzstück des LdW, samt der privaten Kardiologie-Praxis ans Klinikum Mitte für sinnvoll.

LdW in Bremen: Zieht das Herzzentrum ans Klinikum Mitte?

Das hat Dreizehnter in einer von der CDU beantragten Sondersitzung der Gesundheitsdeputation gesagt. Doch ohne das „Herzstück“ wären die Tage des LdW gezählt, das ist allen Beteiligten klar. Nach Dreizehnters Einschätzung könnte der komplette Umzug des Klinikums am Rande der Gemeinde Stuhr bis 2028 abgeschlossen sein. Die Entscheidung trifft die Politik, also SPD, Grüne und Linke. Laut Geno stehen in Mitte 250 Betten leer, eine Folge von immer mehr ambulanten OPs und zu wenig Personal – etwas, das alle Geno-Häuser betrifft. Zudem ist das LdW, das 2028 60 Jahre alt wird, ein Sanierungsfall. Sanierung oder Neubau würde nach Schätzung der Geno einen dreistelligen Millionenbetrag verschlingen, der Umzug mit Umbau nach Mitte 50 Millionen Euro. Nächster Schritt ist die Sitzung des Aufsichtsrates, der sich Anfang Juli mit dem Thema befasst.

LdW-Mitarbeiter kämpfen für „ihr Krankenhaus“

Die Mitarbeiter kämpfen für „ihr Krankenkaus“. Und auch die Chefärzte und Klinikpflegeleitungen stehen dem Umzug nach Mitte doch nicht so „grundsätzlich positiv“ gegenüber, wie die Geno nach der Deputationssitzung mitgeteilt hatte. Laut CDU gibt es einen Brandbrief der LdW-Chefärzte, in dem es heißt, der geplanten Verlagerung des Herzzentrums fehle die fachliche Einschätzung und die Folgenabschätzung für die Gesundheitsversorgung. Von „Fehlkalkulationen“ sei die Rede. CDU-Fraktionschef Frank Imhoff appellierte daraufhin an Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), Schaden vom Medizin-Standort Bremen abzuwenden. Es werde immer deutlicher, dass die Sanierung des LdW „medizinisch und auch finanziell die vorzugswürdige Variante ist“. Imhoff fordert von Rot-Grün-Rot ein Bekenntnis zum Erhalt der Klinik.

Rainer Bensch, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, bringt eine Sanierung nach dem Vorbild des Klinikums Herford ins Spiel. Bensch: „Eine Verlagerung des Herzzentrums – die das Aus des LdW besiegeln würde – verschlechtert die kardiologische Versorgungsqualität Bremens insgesamt, weil ein Herzzentrum am Standort Mitte nicht ansatzweise die Fallzahlen abwickeln kann.“ Und das würde selbst nach der Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „zu erheblichen finanziellen Einbußen führen“. Profitieren, meint Bensch, würden nur die Herzzentren in Niedersachsen, Hamburg und dem Ruhrgebiet. „Dieses ganze Gedankenspiel ist also nichts anderes als ein ,Weiter so’ mit der konfusen Gesundheitspolitik von Rot-Grün-Rot. Schon der Gedanke, auch die 20 000 Notfallpatienten des LdW künftig am Standort Mitte versorgen zu wollen, ist aberwitzig“, so Bensch. Schließlich sei die Notaufnahme dort schon heute überlastet. An diesen Argumenten komme Bovenschulte nicht vorbei.

Auch interessant

Kommentare