Ein leeres Bett steht im Flur auf einer Station im Krankenhaus (Foto: IMAGO / Panthermedia)

Kliniken droht der finanzielle Kollaps

Janek Böffel   22.06.2023 | 17:59 Uhr

Die saarländische Krankenhausgesellschaft drängt auf schnelle finanzielle Hilfen. Sonst drohe bis zu 20 Prozent der Kliniken in der Region die Insolvenz, warnte Geschäftsführer Jakobs am Donnerstag.

Die große bundesweite Krankenhausreform könnte zwar noch im Sommer auf den Weg gebracht werden, doch bis sie tatsächlich umgesetzt ist, dürften Jahre vergehen. Bis dahin fehle aber vielen Kliniken bereits die Luft zum Atmen, so der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft im Saarland, Thomas Jakobs.

Video [aktueller bericht, 22.06.2023, Länge: 2:56 Min.]
Saarländische Krankenhäuser schlagen Alarm

Das Defizit der 19 in der Krankenhausgesellschaft organisierten Kliniken liege aktuell schon bei knapp 80 Millionen Euro. Bereits zum Jahresende werde es, so Jakobs, auf 140 Millionen anwachsen. Dass es da aus dem saarländischen Gesundheitsministerium heiße, es gebe kein Geld, seit enttäuschend.

Kein Plan bekannt

Mit Blick auf die angekündigte bundesweite Krankenhausreform fehle es bisher noch an zahlreichen konkreten Vorgaben, wie sie am Ende im Saarland umgesetzt werden könne. Man kenne den Plan nicht, obwohl man Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) mehrfach gefragt, habe, wie die Krankenhauslandschaft nach der Reform im Saarland aussehen könne. Auch deshalb habe man bisher keine eigenen Pläne erarbeitet.

Die Saarländische Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm
Audio [SR 3, Janek Böffel, 22.06.2023, Länge: 03:09 Min.]
Die Saarländische Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm

Außerdem kritisiert Jakobs das Gesundheitsministerium, dass die 32,5 Millionen Euro Investitionsmittel für 2022 immer noch nicht freigegeben sind. Das sei verheerend, die Baupreise entwickelten sich schließlich weiter. Es sei nicht gut, dass man seit Oktober auf der Stelle trete. 

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 22.06.2023 berichtet.


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