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Stadt bürgt für Korbacher Krankenhaus

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Bis zu sechs Millionen Euro will das Stadtkrankenhaus in Korbach investieren. foto: Benseler
Bis zu sechs Millionen Euro will das Stadtkrankenhaus in Korbach investieren. © Benseler

Die Stadt Korbach übernimmt eine Bürgschaft in Höhe von sechs Millionen Euro für das Stadtkrankenhaus.

Korbach – Die Klinik plant Investitionen unter anderem in die Modernisierungen der Gebäude, die Anschaffungen moderner Medizintechnik und den Ausbau des angegliederten Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Um das finanzieren zu können, will das Stadtkrankenhaus einen Kredit in Höhe von bis zu sechs Millionen Euro aufnehmen. Die Stadtverordnetenversammlung hat der Bürgschaft am Donnerstag einmütig zugestimmt.

Die Übernahme der sogenannten modifizierten Ausfallbürgschaft durch die Stadt spielt eine wichtige Rolle: Durch das Plus an Sicherheit für die Bank ermöglicht sie es dem Stadtkrankenhaus, günstigere Konditionen am Kreditmarkt zu erlangen – bei steigenden Zinsen durchaus lohnenswert.

Geplant sind Investitionen sowohl in die Gebäude als auch in moderne Medizintechnik und auch in den Ausbau des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Auf der Wunschliste des Stadtkrankenhauses steht ein neuer Links-Herzkatheder-Messplatz, eine komplett neue Ausstattung in der Radiologie, die Einführung einer papierlosen Patientenakte, die Sanierung der Kardiologie, die Fortsetzung der Digitalisierung und die Errichtung eines Parkplatzes auf dem kürzlich erworbenen Grundstück Ecke Enser Straße/Dr.-Hartwig-Straße (ehemals Limperg).

Wirtschaftlich steht die Korbacher Klinik im Vergleich zu vielen anderen Einrichtungen ähnlicher Größe solide dar. Sie ist das einzige Haus der Notfallstufe 2 zwischen Paderborn, Marburg und Kassel. Mit seinen 240 Betten behandelt das Krankenhaus jährlich rund 11.500 stationäre und 25.000 ambulante Patienten.

Seit der Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH im Jahr 2004 hat das Stadtkrankenhaus jedes Geschäftsjahr bis einschließlich 2019 positive Jahresergebnisse erzielt. Die Gebäude wurden in den vergangenen Jahren grundlegend saniert und erweitert.

Den hohen Standard und das Angebot des Stadtkrankenhauses aufrechtzuerhalten, koste Geld, sagte Kai Schumacher, Fraktionssprecher der Freien Wähler: „Es gibt uns Sicherheit, dass wir einen starken Gesundheitsversorger in Korbach haben und damit das so bleibt, bin ich dafür, dass wir eine solche Bürgschaft geben.“ Auch die Grünen sprachen sich für die Bürgschaft aus, wie Fraktionsvorsitzender Bernd Kramer erklärte: „Wir stehen hinter unserem Krankenhaus.“ Die Klinik sei auf die Bürgschaft nicht angewiesen, sie ermögliche ihr aber einen günstigeren Zinssatz.

Henrik Ludwig, SPD-Fraktionschef, erklärte, als Eigentümerin sei die Stadt verpflichtet, dem Krankenhaus eine bestmögliche Positionierung auf dem Kreditmarkt zu ermöglichen. „Deshalb ist die Bürgschaft notwendig.“ Ein positives Votum gab es auch von der FDP. Fraktionssprecher Heinz-Dieter Helfer sagte: „30 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland denken über eine Insolvenz nach, das bedeutet, dass wir mit dem Stadtkrankenhaus in Korbach sehr gut aufgestellt sind. Und das soll auch so bleiben.“

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