Gesundheitswesen:Durchsuchung wegen pflegerischer Missstände

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Die Lenggrieser Reha-Klinik muss bis Ende August zu machen. (Foto: Manfred Neubauer)

In der Lenggrieser Fachklinik ist die Kriminalpolizei am Mittwoch angerückt. Gegen drei Beschuldigte in Leitungsfunktion wird auch wegen des Verdachts auf vorsätzliche Körperverletzung ermittelt.

Von Benjamin Engel, Lenggries

Im Verdacht auf vorsätzliche Körperverletzung und pflegerische Missstände hat die Kriminalpolizei Weilheim am vergangenen Mittwoch die Fachklinik für geriatrische Rehabilitation in Lenggries durchsucht. Wie die Pressestelle im Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Freitag bestätigte, soll es drei Beschuldigte in Leitungsfunktion geben. Die Kriminalpolizei Weilheim hätte unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II seit Mai dieses Jahres ermittelt. Dafür habe sich eine Ermittlungsgruppe "Reha" gegründet. Auf richterliche Anordnung sei am Mittwoch, 28. Juni, in Lenggries durchsucht worden. Beamte der Kriminalpolizei-Dienststellen in Garmisch-Partenkirchen, Rosenheim und Miesbach sollen ihre Weilheimer Kollegen ebenso unterstützt haben wie Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums München und der Bayerischen Bereitschaftspolizei.

Eine Anzeige ging bei der Gewerbeaufsicht ein

Ebenso ist bei der im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen angesiedelten Gewerbeaufsicht eine Anzeige eingegangen. So äußert sich die Sprecherin der Kreisbehörde, Marlis Peischer. Laut ihren Angaben laufe ein verwaltungsrechtliches Verfahren. Detaillierte Informationen sollten aber aktuell nicht öffentlich gemacht werden. "Um die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht zu gefährden", wie Sprecherin Peischer sagt.

Nachdem die Asklepios-Gruppe vor sechs Jahren ihre geriatrische Rehaklinik am Lenggrieser Bergweg geschlossen hatte, war das Areal zunächst eindreiviertel Jahre leer gestanden. Im Januar 2019 eröffnete ein Team um den Internisten und Geriater Nikolaus Netzer dort erneut eine Fachklinik für geriatrische Rehabilitation. Als Geschäftsführer der Gesundheitsbetriebe Isarwinkel GmbH am Bergweg ist Netzer auf deren Homepage zumindest am Freitagnachmittag genannt.

Der Ermittlungsstand sei der Klinik nicht bekannt, so die Geschäftsführung

Auf E-Mailanfrage äußert sich Netzer wie folgt: "Der Gesundheitsbetriebe Isarwinkel GmbH als Trägerin der Fachklinik Lenggries ist sehr an der umfassenden Klärung der im Raum stehenden Vorwürfe gelegen." Die Betreibergesellschaft habe bereits mit Unterstützung der Mitarbeiter bei den Durchsuchungen vollumfänglich mitgewirkt und werde dies auch weiterhin tun, so heißt es in einer am Freitagnachmittag bei der SZ eingegangenen Mail. "Derzeit ist der Klinik jedoch noch nicht bekannt, auf welche konkreten Sachverhalte sich die Vorwürfe beziehen", teilt Netzer mit. Ebenso sei der konkrete Ermittlungsstand, der zu den Durchsuchungen am 28. Juni dieses Jahres geführt habe, der Gesundheitsbetriebe Isarwinkel GmbH bisher unbekannt. "Diesen werden wir erst auf der Grundlage einer noch zu erfolgenden Akteneinsicht zur Kenntnis erhalten", so steht es in der Mail. "Wir bitten daher sehr um Verständnis dafür, dass wir uns daher derzeit nicht zu den gemachten Vorwürfen äußern können."

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