Die Christdemokraten sorgen sich vor allem um die Gesundheitsversorgung der nördlichen Wesermarsch. „Allgemein anerkannter und mehrfach durch wissenschaftliche Studien belegt ist folgender Fakt: Zwei kleine Krankenhäuser sind auf Dauer nicht leistungsfähig, die Nutzung von redundanten Infrastrukturen und Personal ist zu ineffizient“, sagt der Fraktionsvorsitzende Leonard Krippner, der auch Mitglied im Kreistag ist.
Leonard Krippner beruft sich hierbei auch auf die durch die Kreis-Arbeitsgruppe „Masterplan Gesundheit 2040“ erarbeiteten Daten.
Fördergeld sollte es vom Land Niedersachsen laut eigenen Aussagen daher nur unter der Bedingung geben, dass die beiden Krankenhäuser in Brake und Nordenham kooperieren und ihre jeweiligen Stärken zusammenbringen.
„Landrat ist stark irritiert“
Diese Kooperation ist bislang nicht zustande gekommen. Trotzdem hat das Krankenhaus in Brake nun Fördergeld in Höhe von 53 Millionen Euro bewilligt bekommen. Bei dieser Bewilligung ist weder die Kreispolitik noch der Landrat selbst eingebunden worden, was auf Landkreisebene für starke Irritationen gesorgt hat.
„53 Millionen Euro sind viel Geld für ein Krankenhaus, das über keinen Helikopterlandeplatz und momentan nicht ausreichend Parkplätze verfügt und zudem straßenverkehrstechnisch eher schwierig für Rettungswagen zu erreichen ist“, bemerkt der Pressesprecher der CDU-Ratsfraktion, Kevin Ripken.
Was bedeutet dieses Fördergeld für die Gesundheitsversorgung in der Wesermarsch? Das St.-Bernhard-Hospital hat auf einen Schlag keinen Druck mehr, die von Landkreis und Kreispolitik geforderte Zusammenarbeit der beiden privaten Häuser zu vollziehen. Der
nördlichen Wesermarsch droht damit jedoch der GAU.
Damit kann der Klinikstandort Nordenham punkten
Der Klinikstandort Nordenham könne mit einem modernen Neubau, freien Kapazitäten, einem Helikopter-Landeplatz, einer direkten Anbindung an die B212, einer zentralen Lage und einem klaren Bekenntnis zum Standort seitens des Betreibers punkten. Trotzdem, so die CDU, stelle diese Förderzusage die Gesundheitsversorgung der bevölkerungs- und industriereichen nördlichen Wesermarsch vor immense Herausforderungen.
„Welche Ambitionen sollte man nun in Brake noch haben, um auf eine Kooperation hinzuarbeiten, nachdem nun das große Geld fließt?“, fragt Pressesprecher Kevin Ripken. (pm/tk)