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„Meilenstein“ fürs Klinikum Garmisch-Partenkirchen: 57,37 Millionen Euro Förderung für nächste Ausbaustufe

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Grafik der Baupläne für das Klinikum Garmisch-Partenkirchen.
Ein komplett neuer Westflügel soll auf dem Areal an der Auenstraße entstehen. © Grafik: Klinikum GAP

Erleichterung in Garmisch-Partenkirchen: Der nächste Bauabschnitt am Klinikum ist gesichert. Für rund 85 Millionen Euro soll unter anderem ein neuer Westflügel entstehen. Der Fokus beim Ausbau liegt auf der Intensiv-Medizin.

Garmisch-Partenkirchen – Frank Niederbühl stuft die Entscheidung des Ministerrats als „Meilenstein“ ein. Kein Wunder: Der Freistaat Bayern wird die nächste Ausbaustufe des Klinikums Garmisch-Partenkirchen mit einer Summe von 57,37 Millionen Euro bezuschussen – und somit überhaupt erst möglich machen. Im dann achten Bauabschnitt steht die Errichtung eines weiteren Westflügels anstelle der jetzigen Kapelle im Fokus. Denn es braucht mehr Platz – für eine moderne und vergrößere Intensivversorgung, für die sogenannte Intermediate Care, eine abgeschwächte Form der Intensivüberwachung ohne Beatmung, für ein zeitgemäßes Labor, eine neue Küche, aber auch Dienst- und Bereitschaftsräume wie auch ein anderes Bettenangebot im Bereich der Stationen. Alles in allem plant das kreiseigene Klinikum eine Investition von rund 85 Millionen Euro nach aktuellstem Stand.

Einen Fördersatz von derzeit umgerechneten 67 Prozent darf man in diesem Fall als stattliche Hilfe ansehen. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, bestätigt der Geschäftsführer. Einige wenige Abstriche hatten die Verantwortlichen im Vorfeld bei der Planung machen müssen, die sind aber kaum der Rede wert. „Und dass der Bau einer Küche generell nicht gefördert wird, ist uns ja bekannt“, merkt Niederbühl an.

Das Gesamtpaket ist mondän. 57,37 Millionen Euro sind die höchste Förderung, die es für das Klinikum aus dem Krankenhausbauprogramm jemals gegeben hat. „Natürlich war bauen früher auch günstiger“, schränkt der Klinikchef ein. „Aber wir sind stolz und froh, dass wir derart zum Zuge kommen.“ Für den Abschnitt 7, die Sanierung des Bettenhauses, hatte es bei einem Volumen von 38 Millionen Euro 20,7 Millionen als Förderung gegeben.

Krankenhaus-Budget gleich für fünf Jahre verteilt

Der Freistaat ist bei der Verteilung der Gelder heuer ein wenig anders vorgegangen, als es eigentlich der Fall ist. Im Normalfall werden die Finanzmittel nur für das kommende Jahr verteilt. Kurioserweise wird 2024 in Bayern zu einer Nullrunde. Aus dem Finanzministerium hieß es dazu nur, dass das Volumen bereits ausgeschöpft ist. „Ich denke, dass das vielleicht mit Kostensteigerungen bei vorhandenen Projekten zu tun hat“, spekuliert Niederbühl.

Geschäftsführer Frank Niederbühl aus dem Klinikum Garmisch-Partenkirchen.
Geschäftsführer Frank Niederbühl ist zuversichtlich. © Klinikum GAP

Für den Standort Garmisch-Partenkirchen kein Nachteil, vor allem kein Problem. Denn das Klinikum ist für das Jahr 2028 ins Bauprogramm aufgenommen worden. „Dann können wir die Fördermittel abrufen“, erklärt Niederbühl. Eine Verzögerung für das Projekt bedeutet dieser späte Zeitpunkt nicht. „Wir müssen nicht warten mit den nächsten Schritten.“ Im Gegenteil: „Es geht nahtlos weiter.“ Für die Verantwortlichen in Garmisch-Partenkirchen bedeutet das, die beim Ministerium eingegebene Planung nun zu vertiefen, an die Details wie die Ausstattung der einzelnen Fachbereich zu gehen. „Immer alles eng in Abstimmung mit der Regierung.“

Baubeginn Ende 2024/Frühjahr 2025 möglich

Ziel muss es sein, den sogenannten vorzeitigen Maßnahmenbeginn schnellstmöglich beim Freistaat beantragen zu können. Denn nur mit dieser Genehmigung ist es möglich, mit einem geförderten Mega-Projekt wie dieser Erweiterung vor der eigentlichen Freigabe der Finanzmittel starten zu können. Einen tatsächlichen Baubeginn kann sich Niederbühl nach wie vor in einem Zeitfenster von Ende 2024 bis Frühjahr 2025 vorstellen. Viel wird in nächster Zeit von der Feinabstimmung mit den Fachplanern abhängen. „Wir werden sehen, wie schnell wir damit vorankommen.“ Natürlich müssen dann die Leistungen noch ausgeschrieben werden. Ein weiterer Zeitfaktor.

Dem Geschäftsführer aber ist nicht bange. „Der entscheidende Schritt für uns war die finanzielle Absicherung des ganzen Projekts.“ Die ist mit der Zusage der Förderung nun fix. Niederbühl macht sich auch keine Sorgen, dass an der Entscheidung nochmals gerüttelt wird. „Da ist mir kein einziger Fall bekannt.“

Klares Bekenntnis zum Standort Garmisch-Partenkirchen

Die Aufnahme in das Bauprogramm wertet der Klinikchef auch als klares Bekenntnis des Freistaats zum Standort. Niederbühls Vermutung: „Der Ministerrat musste sicher stark priorisieren, denn es gibt deutlich mehr Ideen als Mittel.“ Auch Landrat Anton Speer (FW) schlägt in diese Kerbe: Er erkennt in der Zusage ein „richtungsweisendes Signal für die Stärkung des Klinikums“. Seinen Stolz über die Einrichtung spricht Speer stets offen aus. „Wir können froh sein, dass wir solch ein Haus haben.“

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