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Sachsen-Anhalt Warnung vor Kostensteigerungen durch Klinikreform

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbol)

Magdeburg (dpa/sa) - Nach der Einigung auf eine Krankenhausreform hat der Verband der Ersatzkassen Sachsen-Anhalt vor steigenden Kosten gewarnt. "Sicher ist, dass auf unsere Versichertengemeinschaft erhebliche Mehrausgaben zukommen werden", sagte der Leiter der Landesvertretung, Klaus Holst, am Dienstag. Dies liege unter anderem daran, dass die Universitätskliniken zusätzliche Mittel erhalten sollen, um überregionale Koordinierungs- und Vernetzungsaufgaben zu übernehmen.

Holst sagte weiter, mit der Überprüfung der Behandlungsqualität durch intensive Kontrollen sei ein weiterer Aufwuchs von Kosten zu erwarten. Dieser laufe dem Ziel der Entbürokratisierung zudem diametral entgegen.

Am Montag hatten Bund und Länder sich nach langem Ringen auf Grundzüge einer Krankenhausreform geeinigt. Unter anderem soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle (DRG) geändert werden, um Krankenhäuser von finanziellem Druck zu immer mehr Fällen zu lösen. Sie sollen künftig einen großen Anteil der Vergütung schon für das Vorhalten von Leistungsangeboten bekommen. "Inwieweit die Reduzierung der DRG tatsächlich zu einer Verhaltensänderung der Krankenhäuser führen wird, das wird die Praxis zeigen", sagte Holst.

Die CDU-Landtagsfraktion erklärte, die Einführung von Vorhaltepauschalen verschaffe den Krankenhäusern finanzielle Planungssicherheit. "Um jedoch einen schwerwiegenden Strukturabbau zu verhindern, muss der Bund seiner Verantwortung gerecht werden und die Zwischenfinanzierung der Krankenhäuser sicherstellen", sagte der sozialpolitische Sprecher Tobias Krull.

Die FDP-Fraktion lobte das mit der Reform geplante Transparenzgesetz, mit dem Daten zur Behandlungsqualität veröffentlicht werden sollen. "Entscheidend wird sein, dass die entsprechenden Daten und Informationen für den Patienten gut und verständlich aufbereitet werden", sagte der gesundheitspolitische Sprecher Konstantin Pott.

Quelle: dpa

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