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Klinikum Freising „wird überleben“ - Krankenhaus will Leistungen ausbauen

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MRT am Kran
Das Klinikum Freising macht sich fit für die Zukunft. Das Bild zeigt einen Kran, der ein neues MRT im vergangenen Jahr übers Dach ins Krankenhaus gelupft hat. © Lehmann

Der Landrat wagt eine positive Zukunftsprognose zum Klinikum: „Freising wird überleben!“ Die Klinikchefin indes erntet im Kreistag Kritik für ihre Wortwahl.

Freising – „Wir haben schwierige Zeiten, aber wir stehen vergleichsweise gut da.“ So formulierte Landrat Helmut Petz einleitend zum Jahresbericht des Klinikums Freising im Kreistag seine Erleichterung darüber, dass sich das Krankenhaus trotz der anstehenden Reform weiter behaupten kann. Seine mutmachende Zukunftsprognose für das Klinikum: „Freising wird überleben!“

Aber es gab auch Kritik nach der Berichterstattung von der Geschäftsführerin des Klinikums, Maren Kreutzer – und war von Kreisrat Erhard Schönegge (Grüne), der ihr „Wording“ deutlich anmahnte.

Notaufnahme ist auf Stufe-2-Niveau

Was Kreuzer gleich vorneweg erwähnte: Die stationären Fälle im Klinikum nehmen tendenziell ab, dafür würden aber die ambulanten Fälle stetig zunehmen. Zugleich, und das sei aus Kliniksicht positiv, würde die Verweildauer von Patienten mit schweren Erkrankungen auch nach oben gehen.

Klinikchefin Maren Kreuzer wurde für ihre Wortwahl kritisiert, hatte aber gute Nachrichten für den Kreistag.
Klinikchefin Maren Kreuzer wurde für ihre Wortwahl kritisiert, hatte aber gute Nachrichten für den Kreistag. © herbert.bungartz

Neue Entwicklung für das Jahr 2023: Die Chirurgie bekommt neue Chefärzte, nämlich Dr. Kristin Zinner und Dr. Alexander Novotny, zudem habe die Strukturprüfung der Notaufnahme, wie berichtet, die Stufe 2 ergeben – und somit ein Alleinstellungsmerkmal im Rettungszweckverband. Außerdem sei im März diesen Jahres die Akut-Geriatrie an den Start gegangen, ebenso die Elektrophysiologie im Fachgebiet Kardiologie.

Klinikum will auch an Prozessen feilen

Als Strategie zum Leistungsausbau des Klinikums nannte Kreuzer eine Erhöhung der Monitor-Kapazitäten auf Kardiologie und Gastroenterologie wie auch auf der Schlaganfall-Einheit mit dem Ziel der Entlastung der Intensiv-Station bis zur endgültigen Errichtung einer Intermediate Care Station. Aber auch an den Prozessen soll gefeilt werden, unter anderem am Entlass-Management, womit eine bessere Planbarkeit für die häusliche Versorgung und die Transportdienste verbunden sei.

Um den Regelbetrieb in den OP-Sälen zu erhöhen, sollen dort die Arbeitszeiten verändert und angepasst werden. Auch mittelfristigen Pläne nannte Kreuzer: Unter anderem der Aufbau eines Cardiac Arrest Centers für Patienten nach erfolgreich durchgeführter Reanimation und der Aufbau der Sektion Gefäßchirurgie.

Kreisrat ermahnt Klinikchefin

Was für große Erleichterung sorgt: Die Personaldichte nimmt zu, im vorigen Jahr um rund elf Prozent. Luft nach oben ist dennoch. Neben der Zahl der Notfälle nimmt auch die der psychosomatisch Erkrankten zu, die sich Hilfe im Klinikum Freising suchen, oder wie es Kreuzer formulierte „Das ist sehr erfreulich!“

Hier mahnte Schönegge, die Wortwahl an. Seiner Meinung nach sei es alles anderes erfreulich, wenn psychosomatische Erkrankungen im Landkreis zunehmen. Seine Meinung: „Wenn wir immer so tun, als wäre das Krankenhaus ein Wirtschaftsunternehmen, werden wir es nie hinkriegen.“

SPD-Kreisrat mahnt: Pflegeberufe „nicht kaputt reden“

Was die Schuldenhöhe des Klinikums von rund fünf Millionen Euro sagte Dr. Heino Pause (FW): „Damit stehen wir eigentlich gut da, da haben andere Landkreise dreimal so viel Schulden. Vergleichbare Häuser sind auch nicht in der Lage, schwarze Zahlen zu schreiben“.

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Peter Warlimont (SPD) wollte dann auch noch einen Appell loswerden: „Die öffentliche Diskussion über die Berufsbilder in der Pflege verläuft oft schlecht. Wir müssen aufpassen, dass wir diese Berufe nicht kaputt reden!“ „Ja, wir schulden Dank“, resümiere Petz abschließend und weiter: „So langsam merkt man, dass die Rechnung aufgeht. Wir sind jetzt genau da, wo wir auch hinwollten.“ (Richard Lorenz)

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