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Krankenhaus schreibt 2023 keine schwarze Null

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Das Radprax-Krankenhaus will sich in Zukunft auf die Bereiche Endoprothetik und Geriatrie konzentrieren.
Das Radprax-Krankenhaus will sich in Zukunft auf die Bereiche Endoprothetik und Geriatrie konzentrieren. © Dickopf

Das Plettenberger Radprax-Krankenhaus schreibt 2023 keine schwarze Null, plant aber einige Investitionen und setzt auf ein starkes Mitarbeiterteam.

Plettenberg – Drei Jahre in Folge erwirtschaftete das Plettenberger Radprax-Krankenhaus eine schwarze Null. Dass dabei die Geschäftsführung viermal wechselte, schadete in Sachen Bilanz nicht weiter.

Nach drei Rheinländern steuert seit Monatsbeginn wie bereits berichtet ein Sauerländer das Plettenberger Krankenhaus. Dabei ist der Balver Ottmar Köck formal eigentlich Rentner, seitdem er im Juni als Kaufmännischer Direktor beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe in den Ruhestand verabschiedet. Wurde. Seine Ankündigung, seinen zweiten Wohnsitz auf der den Deutschen liebsten Insel häufiger zu nutzen, erfüllte sich nicht, denn dank einer Gesetzesänderung darf und will Köck auch weiter tätig sein.

Und deshalb muss die spanische Insel noch warten. Stattdessen will der 62-Jährige das Plettenberger Krankenhaus fit machen für die nächsten Jahre und auf die Herausforderungen vorbereiten, die auf Landes- und Bundesebene in Sachen Krankenhausplanung ausgeheckt werden.

Defizit liegt bei rund 250 000 Euro

In diesem Jahr rechnet Köck allerdings mit einem Defizit von rund 250 000 Euro, da Inflationszuschläge und Coronahilfen ausblieben, zugleich aber die Personalkosten stark gestiegen sind. „Die Personalkosten machen rund 65 Prozent des Etats aus“, sagt Köck, der mittlerweile viele Mitarbeiter kennenlernen konnte und ein sehr positives Bild gewonnen hat. „Es hat mich überrascht, wie gut das Krankenhaus in Sachen Ärzte- und Pflegeteam aufgestellt ist“, sagte der Balver. In anderen Häusern sei es nicht unüblich, dass wegen Personalmangels Stationen geschlossen werden müssten oder mit Fremdpersonal von Leiharbeitsfirmen gearbeitet werde.

„Das gibt es hier nicht und noch dazu ist das ein eingeschworenes Team. Die Mitarbeiter sind sehr mit dem Haus verbunden und identifizieren sich mit ihrer Arbeit hier“, freut sich Köck.

Nach den Vorstellungen von Bund und Land sollen die Krankenhäuser und Kliniken in Zukunft weniger Geld pauschal nach Anzahl der behandelten Fälle bekommen. Stattdessen sollen die Häuser für Betten und Personal und bestimmten Leistungen stärker honoriert werden, was den ökonomischen Druck senken soll.

Ottmar Köck ist neuer Geschäftsführer und Herr der Zahlen im Radprax-Krankenhaus.
Ottmar Köck ist neuer Geschäftsführer und Herr der Zahlen im Radprax-Krankenhaus. © Dickopf

Köck findet die Planung und vor allem die Vorhaltepauschale, mit der 60 Prozent bezahlt werden, gut. „Dass nimmt den Druck raus, wenn beispielsweise mal ein paar Betten leer bleiben.“

Und die übrige Bezahlung richte sich dann nach Leistungsgruppen. „Das läuft nach dem Motto: ,Mach das, was du gut kannst – und das bezahlen wir auch.’“

In Plettenberg sei das die Endoprothetik, denn das Team um Chefarzt André Scholz komme jährlich auf 400 endoprothetische Eingriffe, was sehr viel sei. Der zweite Schwerpunkt sei die Geriatrie. Bei beiden Bereichen gehe es jetzt darum, in den Verhandlungen, die entsprechende Fall- oder Patientenzahl festzulegen.

Optimistischer Zukunftsblick

Zugute komme dem Plettenberger Krankenhaus mit seinen aktuell 118 Betten die Lage. „So viele Kliniken gibt es nicht im südlichen Sauerland“, sagt Köck, der deshalb zuversichtlich in die Zukunft blickt. „Das Plettenberger Krankenhaus wird es auch in zehn Jahren noch geben. In welcher Form muss man sehen“, so Köck, der noch im August den Startschuss für die Modernisierung von sechs Zimmern auf Station 2 geben will. Aus den Dreibettzimmern werden dann Zweibettzimmer, in deren Modernisierung rund 400 000 Euro investiert werden. Auch die Cafeteria im Obergeschoss des Krankenhauses soll noch in diesem Jahr verschönert werden.

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