Kaiserslautern/Kusel/Kirchheimbolanden Finanznot: Westpfalz-Klinikum braucht weitere 38 Millionen Euro und baut Stellen ab

Erst im Frühjahr hatten die drei verantwortlichen Kommunen das kommunale Krankenhaus mit 15 Millionen Euro gestützt. Jetzt werde
Erst im Frühjahr hatten die drei verantwortlichen Kommunen das kommunale Krankenhaus mit 15 Millionen Euro gestützt. Jetzt werden weitere 38 Millionen Euro benötigt.

Um eine drohende Insolvenz abzuwenden, benötigt das Westpfalz-Klinikum mit seinen vier Standorten in Kaiserslautern, Kusel, Kirchheimbolanden und Rockenhausen eine weitere Finanzspritze. Geschäftsführer Thorsten Hemmer nannte am Donnerstag die Summe von rund 38 Millionen Euro, die bis Ende 2026 gebraucht werde. Auch knapp 45 Stellen sollen in dem Zeitraum eingespart werden, um wirtschaftlich wieder auf die Füße zu kommen.

Blick in einen Operationssaal im Westpfalzklinikum.
Kaiserslautern/Kusel/Kirchheimbolanden

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Stellenabbau und Krisenmanagement am Westpfalz-Klinikum

Diese Zahlen nannte der 47-Jährige am Donnerstagnachmittag in einem Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dies sei Teil des „Zukunftskonzept“ genannten Maßnahmenkatalogs, der in den vergangenen Wochen und Monaten zusammen mit einer externen Beraterfirma erarbeiten worden sei. Am Mittwochabend hat er das Konzept bereits bei einem Treffen mit dem Aufsichtsrat des Klinikums und den drei Gesellschaftern der GmbH – der Stadt Kaiserslautern sowie den Landkreisen Kusel und Donnersberg – vorgestellt.

Noch ist laut Hemmer unklar, wie die 38 Millionen Euro aufgeteilt werden sollen. Klar dagegen sei, dass die drei Kommunen als Gesellschafter dies erneut zusammen mit Banken stemmen sollen. Der Anteil der Banken einerseits sowie der Kommunen andererseits sei noch zu klären. Erst im Mai hatte das Westpfalz-Klinikum 22,5 Millionen Euro benötigt, um nicht in die Insolvenz zu geraten. Um die Gesundheitsversorgung in der Region sicherzustellen, hatten der Stadtrat Kaiserslautern, der Landkreis Kusel und der Donnersbergkreis als Gesellschafter dem Klinikum einen Überbrückungskredit über insgesamt 15 Millionen Euro gewährt. Zudem hatte das Krankenhaus bei Banken Kredite in Höhe von weiteren 7,5 Millionen Euro verlängert, um die Liquiditätslücke von 22,5 Millionen Euro kurzfristig decken zu können.

Der Rotstift soll, so Hemmer, unter anderem auch bei den Personalkosten ansetzen. Geplant sei, bis Ende 2026 etwa 45 Stellen zu streichen. „Das wird ohne betriebsbedingte Kündigungen gehen“, sagte Hemmer. Stellen, die etwa durch den Renteneintritt von Mitarbeitenden frei werden, sollen demnach nicht mehr besetzt werden. An welchen Standorten und in welchen Bereichen, sei noch zu klären. Am wenigsten werde es Stellen betreffen, die, so Hemmer, „nahe am Patienten sind“.

„In den kommenden Wochen werden wir weitere Gespräche mit unseren Gesellschaftern und den Banken führen, um diese notwendigen Mittel zur Daseinsvorsorge in der Region aufbringen zu können“, kündigte Hemmer an.

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