Norden - Ein Schreiben vom niedersächsischen Gesundheitsministerium, in dem von der Aussetzung der Umwandlung des Norder Krankenhauses in ein Regionales Gesundheitszentrum (RGZ) die Rede war, hatte am Montag für Irritation gesorgt. Denn die Trägergesellschaft Kliniken hatte dem Ministerium gar nicht mitgeteilt, dass der Transformationsprozess gestoppt worden sei. Die Umwandlung läuft weiter.

Die Umwandlung des Norder Krankenhauses läuft unverändert weiter – auch wenn in einem angeblichen Schreiben des Gesundheitsministeriums etwas anderes behauptet wird.

KRANKENHAUS-SCHLIESSUNG NORDEN Angebliches Schreiben vom Ministerium sorgt für Irritation – Umwandlung läuft doch weiter

Marina Folkerts
Norden

Inzwischen steht fest: Die umstrittene E-Mail kam tatsächlich aus dem Ministerium. „Diese ist allerdings nicht abgestimmt gewesen und inhaltlich fehlerhaft gewesen“, sagt Pressesprecher Sebastian Schumacher am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion. Man bedauere, dass durch die fehlerhafte E-Mail Verunsicherung entstanden sei.

„Das Krankenhaus in Norden ist erkennbar nicht zukunftsfähig. An dieser Lage hat sich nichts geändert“, unterstreicht der Sprecher. Daher habe sich der Landkreis Aurich auf den Weg gemacht, die Gesundheitsversorgung mit einem alternativen medizinischen Angebot in Norden weiterzuentwickeln und zugleich ein Zentralklinikum voranzutreiben. „Dies wird seitens des Landes begrüßt. Das Land unterstützt nach wie vor die Planungen für das Zentralklinikum Uthwerdum“, erklärt Schumacher. Entsprechende Investitionskosten habe der Krankenhausplanungsausschuss in Höhe einer Gesamtförderung von bis zu 460 Millionen Euro freigegeben.

Nun gehe es darum, die Details der zeitlichen Abläufe für das RGZ zu koordinieren und inhaltliche Fragen zu klären. „Hierzu stehen wir in engem Austausch mit dem Landkreis als Träger. Die inhaltliche Planung des RGZ bleibt bestehen, gleichwohl müssen formale Rahmenbedingungen beachtet werden“, so der Sprecher. Ein solche Umwandlung sei ein komplexer Vorgang und könne nicht aus dem Ärmel geschüttelt werden. So müsse definiert werden, welche konkreten Leistungen künftig angeboten werden, welcher Professionenmix dafür notwendig ist und ob sich die Bedarfslage vor Ort hierin wiederfindet. „Insbesondere die Verknüpfung ambulanter und stationärer Angebote ist ein anspruchsvolles Unterfangen, bietet aber auch sehr viele Möglichkeiten für eine gute medizinische Versorgung vor Ort“, so Schumacher.

Marina Folkerts
Marina Folkerts Ostfriesland-Redaktion/Norden