Geburtsstation - Externe Experten prüfen auffällig hohe Kaiserschnitt-Quote in Eisenhüttenstadt

Fr 28.07.23 | 10:37 Uhr
Krankenhaus Eisenhüttenstadt
Audio: Antenne Brandenburg | 26.07.2023 | O-Ton: Ingrid Siebke | Bild: rbb

Die ungewöhnlich hohe Kaiserschnitt-Quote auf der Geburtsstation Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) wird nun von externen Fachleuten untersucht. Das teilte die Aufsichtsratsvorsitzende des Krankenhauses, Ingrid Siebke, am Donnerstag dem rbb mit.

Mediziner und Juristen sollen demnach anhand von Patientenakten überprüfen, ob bei der Entbindung von Müttern in den vergangenen Jahren alles korrekt lief. Im November soll sich eine Sondersitzung der Stadtverordneten mit den Vorwürfen rund um die mittelweile geschlossene Geburtsstation des Hauses beschäftigen.

"Uns ist es wichtig, dass das gründlich aufgearbeitet wird. Wir finden den Vorschlag des Geschäftsführers richtig, externen Sachverstand mit einzubeziehen“, sagte Siebke. Es gehe dabei um eine neutrale Sichtweise in die Behandlung.

Kaiserschnittquote lag bei 60 Prozent

Die Kaiserschnitt-Quote lag in Eisenhüttenstadt bei etwa 60 Prozent und damit doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Die Geburtsstation ist seit dem 1. Juli dauerhaft geschlossen.

Wie der rbb exklusiv berichtete, soll im Städtischen Krankenhaus Eisenhüttenstadt in den vergangenen Jahren Müttern gegen ihren Willen und ohne medizinische Notwendigkeit ein Kaiserschnitt nahegelegt worden sein. Davon berichten betroffene Frauen und auch Hebammen, die mit der Situation vertraut sind. Der Kreißsaal war seit Ende 2019 nur noch stundenweise geöffnet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.07.2023, 18:30 Uhr

Nächster Artikel