AfD-Fraktion:Stationäre Versorgung in Genthin und Havelberg gefordert

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Auf einem AfD-Parteitag hängt ein Plakat mit dem Schriftzug „Alternative für Deutschland“. (Foto: Stefan Sauer/dpa/Archivbild)

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Magdeburg (dpa/sa) - Die AfD-Landtagsfraktion hat sich dafür ausgesprochen, die Gesundheitsversorgung im Nordosten Sachsen-Anhalts zu verbessern. „In Havelberg und Genthin sollte es wieder eine stationäre Versorgung geben“, sagte Co-Fraktionschef Ulrich Siegmund der Deutschen Presse-Agentur. „Wir brauchen dort sicherlich kein riesengroßes Krankenhaus. Ich möchte aber, dass jeder Mensch in Sachsen-Anhalt in seiner erreichbaren Nähe eine Notfallversorgung hat.“ Dies könne auch als Medizinisches Versorgungszentrum von einem Krankenhaus in der Region organisiert werden.

In den vergangenen Jahren sind die Kliniken in Genthin (Jerichower Land) und in Havelberg (Landkreis Stendal) geschlossen worden. Gutachter waren bei der Beurteilung der Krankenhauslandschaft vor einigen Wochen zu dem Ergebnis gekommen, dass die Altmark insgesamt unterversorgt ist. Im nördlichen Sachsen-Anhalt komme es teilweise zu langen Fahrzeiten auch bei Angeboten der Basisversorgung, hieß es.

Die Linke kritisierte die Landesregierung. „Es gab eine feste Zusage der Landesregierung, nach der Schließung des Krankenhauses Havelberg eine intersektorale Gesundheitsversorgung zu etablieren. Damit wurde die landeseigene Salus gGmbH beauftragt. Seit über zwei Jahren ist dieser Auftrag nicht einmal ansatzweise umgesetzt worden“, sagte der Abgeordnete Wulf Gallert. „Es verfestigt sich der Eindruck, dass nicht wirklich mit Nachdruck an einer Lösung gearbeitet wird.“

Es müsse in diesem Jahr erste Erfolge beim Wiederaufbau der Gesundheitsversorgung in Havelberg und erste Ansätze für Genthin geben, betonte Gallert, „ansonsten hat hier die Landesregierung substanziell versagt“. „Wenn sich der Ministerpräsident Reiner Haseloff über Vertrauensverluste in Demokratie und Staat aufregt, möge er zuallererst die Versäumnisse seiner Regierung angehen statt mit dem Finger auf andere zu zeigen.“

Für die Grünen ist seit der Erstellung des Gutachtens zu viel Zeit ins Land gegangen. „Es muss ein Format geben, wo alle Akteure in diesem Land zusammenkommen und sehr schnell Rechtssicherheit für Patientinnen und Patienten, aber auch für diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, herstellen. Hier ist zu lange nichts passiert, seitdem das Gutachten vorliegt“, sagte Fraktionschefin Cornelia Lüddemann. „Ich kann nur dringend raten, damit jetzt schnell zu Potte zu kommen.“

© dpa-infocom, dpa:230725-99-527550/4

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