Weniger Betten als vorgesehen wird laut Lavendel auch das Zentralklinikum zählen. Wurde einst mit 677 Betten geplant, würde jetzt eine dreistellige Zahl dastehen, die mit fünf anfange, sagte der Geschäftsführer im Rahmen der Medienkonferenz, bei der das Sparziel von 16 Millionen Euro thematisiert wurde. Insgesamt 32 Teilprojekte unterschiedlicher Priorität sollen dazu beitragen, dass die Kreiskliniken wieder wirtschaftlich tragfähig werden.
Zur wirtschaftlichen Lage konnte Lavendel keine konkreten Angaben machen. „Ich kann derzeit nicht sagen, wo die Kreiskliniken stehen“, verwies er auf große Startschwierigkeiten des neuen Krankenhausinformationssystems. Eine derartige Situation habe er noch nicht erlebt. Bei seinem Antritt habe er eine „relativ desolate Steuerungs- und Cockpitsituation vorgefunden“. Zwar stehe die Liquiditätsvorschau, der Jahresabschluss für das Jahr 2022 sei aber noch nicht fertig, weshalb sich nicht abschätzen lasse, ob es bei dem kalkulierten Verlust von 18 bis 22 Millionen Euro bleibt. Konkrete Zahlen zur Höhe der finanziellen Unterstützung durch den Kreis in diesem Jahr wollte Dammann auf Nachfrage nicht nennen. Im Nachgang der Konferenz hieß es vom Landratsamt, dass die Gewährung von Krediten zum innersten Geschäft der Kliniken gehöre und somit ein Geschäftsgeheimnis sei, das nach der Landkreisordnung klar der Nichtöffentlichkeit unterliege. Erst vergangene Woche hatte der Lörracher Kreistag die Kreiskliniken mit weiteren fünf Millionen Euro Kapitalaufstockung unterstützt. Im Februar floss ein Betriebskostenzuschuss von sechs Millionen, zudem wurde der Kreditrahmen um sieben Millionen erhöht.
Es sei richtig, dass der Kreistag die Kreiskliniken finanziell unterstütze. „Aber das darf nicht auf Dauer geschehen“, so Lavendel. „Wir müssen kurz- bis mittelfristig in die Gewinnzone kommen.“