Der Geschäftsführer tritt ab, er lebe lange weiter als Chef seines Nachfolgers. Delmenhorst hat Florian Friedel viel zu verdanken. Oberbürgermeisterin Petra Gerlach würdigt seine Leistungen als Klinikleiter. Er übernahm das Hospital 2017 in der Insolvenz und erreichte 2023 den ersten Spatenstich für einen 185 Millionen Euro teuren Neubau.
Der neue Geschäftsführer Josef Jürgens wurde übrigens weder von Aufsichtsrat oder Stadtrat bestellt. Es gilt der noch bis 2024 geschlossene Geschäftsbesorgungsvertrag mit der von Friedel gegründeten Hospital-Management-Group (HMG). Die hatte ihren Chef Friedel 2020 schon mit einem zweiten Geschäftsführer, Christian Peters, für das operative Geschäft am DKD, entlastet, so konnte sich Friedel ganz auf die Aufgaben rund um den Klinikneubau konzentrieren.
An die Stelle Friedels tritt jetzt einer, der über 20 Jahre Leitungserfahrung aus der Bremer-Paracelsus-Klinik mitbringt. Friedel sagt, er werde noch in Sachen Fördergeld-Akquise tätig bleiben. Als Chef des Geschäftsbesorgungsträgers lenkt er das DKD also weiter, nur quasi an längerer Leine.
Die Politik setzt bei der Führung ihres Krankenhauses auf Kontinuität. Und auf Professionalität. Und das ist auch gut so. Statt für das Aufsichtsgremium eine von Parteiinteressen beeinflussbare Person ins Amt zu hieven, setzt man in Delmenhorst auf eine ausgewiesene Fachfrau als oberster Aufseherin. Petra Gerlach überlässt Barbara Schulte die eigentlich der Oberbürgermeisterin zustehende Funktion der DKD-Aufsichtsratschefin. Schulte gilt als eine Kennerin der Szene, im Hauptberuf ist sie Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur am Klinikum Region Hannover.
