StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernKlinikpleite – hat Ex-Minister die Insolvenzverschleppung begünstigt?

Krankenhausreform

Klinikpleite – hat Ex-Minister die Insolvenzverschleppung begünstigt?

Schwerin / Lesedauer: 1 min

Nach der Insolvenzanmeldung des Warnow-Klinikums tobt in der Landespolitik in MV ein heftiger Streit über die Schuldfrage – inklusive eines schweren Vorwurfs.
Veröffentlicht:08.08.2023, 12:49

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Der Ton in der politischen Aufarbeitung der Klinik–Insolvenz in Bützow wird rauer und schärfer. Nachdem sich in den vergangenen Tagen bereits Ex–Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) und seine amtierende Nachfolgerin Stefanie Drese (SPD) beharkt hatten, goss am Dienstag Torsten Koplin zusätzliches Öl ins lodernde Feuer. 

Vorwurf der Untätigkeit auf Bundesebene

Die seit Jahren bestehende strukturelle Unterfinanzierung der Klinik sei Harry Glawe als ehemaligem Gesundheitsminister bekannt gewesen, so der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag.

„Heute rächt sich die jahrelange Untätigkeit der CDU–Gesundheitsminister auf Bundesebene. Wenn Glawe — wie er selbst gesagt hat — der Klinik Landesmittel zur Verfügung gestellt hat, ohne dies mit Auflagen für Strukturveränderungen zu verbinden, muss er sich heute die Frage gefallen lassen, ob er damit einer Insolvenzverschleppung Vorschub geleistet hat“, erhebt Koplin einen schweren Vorwurf.  

Glawe wiederum betonte: „Wenn Frau Drese alle Klinikstandorte erhalten will, dann wird sie nicht darum herumkommen, die Standorte kurzfristig mit Landeszuschüssen zu sichern. Mittel– und langfristig muss das Land mehr Ärztinnen und Ärzte ausbilden — die CDU–Fraktion hat dies mehrfach angemahnt.“ Sollten die Personalprobleme in den Kliniken nicht gelöst werden, würde die nächste Insolvenz in MV nicht lange auf sich warten lassen.