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Insolvenz des St. Vincenz-Krankenhauses Paderborn: Wichtige Entscheidung gefallen

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Die insolventen St. Vincenz-Kliniken in Paderborn stehen vor der Rettung. Die Gläubiger fällten eine wichtige Entscheidung. Was bedeutet das für die Mitarbeiter?

Paderborn - Die St. Vincenz-Kliniken in Paderborn und Salzkotten sind ein wichtiger Pfeiler der regionalen Gesundheitsversorgung. Als die Krankenhaus-GmbH Ende Juli 2023 beim Amtsgericht Insolvenz in Eigenverwaltung beantragte, schlug das Wellen weit über den Kreis Paderborn hinaus. Kurz vor Ende des Krisenjahres gibt es nun gute Nachrichten. Die Zeichen stehen auf Rettung.

KrankenhausSt.-Vincenz-Klinik
StadtPaderborn
Gründung1901

Insolvenz des St. Vincenz-Krankenhauses Paderborn: Wichtige Entscheidung gefallen

Am Dienstag, 12. Dezember, hat die Gläubigerversammlung für den Erhalt der Kliniken gestimmt. Unter der Trägerschaft der „Barmherzigen Schwestern vom heil. Vincenz von Paul zu Paderborn“ soll es weitergehen. „Damit sind die Weichen für eine baldige Beendigung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich zum 31.03.2024 gestellt“, heißt es in einer Mitteilung der Kliniken. Im Gespräch mit Radio Hochstift ergänzte Markus Funk, Sprecher der Geschäftsführung: „Ich glaube, man kann sagen, dass die Kliniken gerettet sind.

Den rund 3.000 Beschäftigten an den Standorten in Paderborn und Salzkotten dürfte ein Stein vom Herzen fallen. Das einstimmige Votum der Gläubiger war wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Ohne Stellenabbau ging es auf dem Weg der Sanierung allerdings nicht: Mitte November teilten die St. Vinvenz-Kliniken mit, dass 108 Beschäftigte entlassen werden.

„Wir freuen uns sehr über die heutige Entscheidung, die verdeutlicht, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden – sowohl im Sinne unserer engagierten Mitarbeitenden als auch unserer Patientinnen und Patienten“, wird Funk in der Mitteilung nach der Gläubigerversammlung zitiert. Im Januar 2024 soll der ausgearbeitete Insolvenzplan dem Paderborner Insolvenzgericht vorgelegt werden. Das Verfahren dürfte zum Ende des ersten Quartals 2024 seinen Abschluss finden. 

Insolvenz des St. Vincenz-Krankenhauses Paderborn: „Kliniken sind gerettet“

Der jetzt gefundenen Lösung war nach Klinik-Angaben ein intensiver Auswahlprozess vorausgegangen, bei dem eine „Vielzahl von privaten und kirchlichen Trägern ihr Interesse an der Übernahme der Kliniken in Paderborn und Salzkotten bekundet“ hätten. Letztendlich setzten sich die Vincentinerinnen mit dem besten Angebot und der „größten Transaktionssicherheit für die baldige Beendigung des Insolvenzverfahrens“ durch.

Damit gibt es wenigstens eine gute Nachricht für die Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen. Zum 1. Dezember hat nach mehr als 60 Jahren die St. Lukas-Klinik in Solingen geschlossen - etwa 750 Beschäftigte erhielten die Kündigung. Die Insolvenz des Evangelischen Krankenhaus in Holzminden mit mehr als 400 Beschäftigten trifft auch zwei Landkreise in NRW.

Ein Pfälzer für Paderborn: Dr. Udo Markus Bentz wird neuer Erzbischof und damit zu einem der höchsten katholischen Geistlichen Deutschlands. Die Ernennung war auch aus kirchenpolitischen Gründen mit Spannung erwartet worden.

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