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Klinikum Landsberg: Millionen-Projekt trotz hoher Verluste

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Klinikum Landsberg
Mit großen Schritten Richtung Erweiterungsbau: Trotz Miesen hält das Klinikum an den Plänen für das Großprojekt fest. © Archivfoto: Klinger

Landsberg – Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Was ist passiert in Landsbergs Klinikum, was soll in den kommenden Jahren passieren? Landrat Thomas Eichinger (CSU) brachte den Kreisausschuss in der jüngsten Sitzung auf den neuesten Stand.

Im November letzten Jahres setzte man für das Klinikum 2023 ein Defizit von 4,9 Millionen Euro an. Das könnte der Realität entsprechen, wurde doch im Halbjahresergebnis ein Defizit von 2,9 Millionen erreicht. Gründe dafür seien gestiegene Personal- und Sachkosten sowie die Inflation, so Eichinger. Im Erlösbereich fehle dem Klinikum außerdem eine Summe von 800.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Eine angespannte finanzielle Lage also. Trotzdem wird weiterhin an den Plänen für den Erweiterungsbau des Klinikums gefeilt. Denn die bundesweite Krankenhausreform steht an. Damit das Kommunalunternehmen das ersehnte Level II erreicht, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein – die aber erst durch den Ausbau möglich werden. Also geht es mit großen Schritten Richtung Erweiterungsbau.

Aus alt und neu

Beim Funktionsneubau seien in den Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium 7.050 Quadratmeter genehmigt worden, 477 Quadratmeter müsse das Krankenhaus selbst finanzieren, wie es aus dem Bericht im Kreisausschuss hervorgeht. Die Planungsbüros seien mit dem Konzept beauftragt, seit September befrage man Nutzergruppen des Klinikums für die Vorplanung. Der Funktionsneubau soll aus zwei Zentralen, einem Alt- und einem Neubau bestehen.

Zu den bereits vorhandenen 219 Betten sollen im Rahmen des Neubaus noch 20 weitere hinzukommen, heißt es weiter in dem vor dem Kreisausschuss ausgeführten Bericht. Außerdem kämen drei tagesklinische Kinderbetten hinzu, wobei sechs Dialysebetten entfallen würden. Das Landsberger Klinikum soll künftig auch Teil des Fachprogramms „Stationäre Versorgung von Risiko-Neugeborenen in Bayern“ werden und erhalte somit vier neonatologische Intensivbetten. Die Chefarztrunde des Landsberger Klinikums strebe außerdem eine Kooperation mit dem Universitätsklinikum Augsburg an, wodurch das Landsberger Kommunalunternehmen Ende 2024 zu einem „Akademischen Lehrkrankenhaus“ werden könnte.

Kein Facharztzentrum?

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, soll der Ausbildungscampus Anfang 2024 gebaut werden, der Funktionsneubau Anfang 2026. Auch das Facharztzentrum soll dann errichtet werden, allerdings mache das „unkalkulierbare Zinsrisiko“ hierbei den Planern zu schaffen. Das Projekt wurde mit einem Zinssatz von einem Prozent berechnet, aktuell lägen die Zinsen aber bei über vier Prozent. Daher bestehe das Risiko, dass die Zinsen nach Fertigstellung der Planung so hoch sind, dass das Facharztzentrum nicht gebaut werden könne. Die Planungskosten wären dann umsonst entstanden. Aber es bestehe auch die Chance, dass das Zinsniveau wieder sinkt, wie es weiter in den Unterlagen heißt.

Personalchefin sagt dem Klinikum Servus

Am Äußeren des Klinikums ändert sich in den nächsten Jahren einiges und auch verwaltungsintern gibt es eine Neuerung: Julia Schäfer, seit knapp über einem Jahr Personaldirektorin des Klinikums, kehrte dem Kommunalunternehmen zum 1. Dezember „aus familiären Gründen“ den Rücken. Laut LinkedIn-Profil arbeitet sie jetzt als Leiterin der Personalabteilung des Helios Klinikums Krefeld.

Die Nachfolgerin für Schäfer steht bereits fest. Laut Infor­ma­tionen des KREISBOTEN folgt Andrea Sulzer-Mayr als neue Personal­direktorin im Klinikum. Sie ist aktuell die Personalleiterin der Kreiskliniken Dillingen/Wertingen, wie es aus ihrem LinkedIn-Profil hervorgeht. Zuvor war sie freiberufliche Trainerin und Dozentin, bis sie im September vergangenen Jahres in die Kreiskliniken wechselte. Sulzer-Mayr soll ihren neuen Posten im Januar 2024 antreten.

Apropos neuer Posten: Der des technischen Leiters am Landsberger Kommunalunter­nehmens ist seit 1. Oktober auch neu besetzt: Markus Gehl übernahm die Stelle, die bis dato Peter Heger innehatte. Die Sprecherin des Klinikums, Regina Miller, wollte auf Nachfrage des KREISBOTEN bezüglich der neuen Besetzungen „aus Datenschutzgründen keine Auskunft“ geben.

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