Varel - Wie geht es mit dem Vareler Krankenhaus weiter? Sicher ist: Die nahe Konkurrenz wittert bereits eine Chance auf neues Personal. Mit großen Anzeigen werben das Braker St.-Bernhard-Hospital, aber auch das Klinikum Wilhelmshaven um Pflegekräfte, Pflegeassistenten, Fachärzte und Assistenzärzte.
Beschluss gefasst
Damit reagieren die Häuser auf die Schließung der Inneren am St.-Johannes-Hospital in Varel. Wie berichtet, kann die Abteilung nicht mehr mit einer Versorgung im Drei-Schicht-Modell aufrechterhalten werden. Seit 8. Dezember werden deshalb keine Patienten mehr aufgenommen, am 22. Dezember wird die Station schließen. Die Notaufnahme wird auf eine Notfallambulanz reduziert, die von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet hat.
Ob die Kliniken rund um Varel mit den Kampagnen Glück haben werden, wird sich zeigen. In Gesprächen mit der Redaktion zeigte sich auf jeden Fall, dass einige der Mediziner sehr wohl mit dem Gedanken spielen, dem Haus den Rücken zu kehren.
Mit ein Grund ist auch, dass am Mittwoch im Kreisausschuss und am Donnerstag im Aufsichtsrat der Friesland Kliniken, zu denen das Vareler Krankenhaus gehört, mehrheitlich entschieden wurde, wie es nun weitergeht. Es wurde in einer Empfehlung an den Kreistag, der am Mittwoch, 20. Dezember, tagt, festgezurrt, dass Varel ein großes ambulantes OP-Zentrum erhalten und die Gynäkologie und Geburtshilfe mit dem Versorgungsauftrag für Friesland und die Wesermarsch weiterentwickelt werden soll. Von einer neuen Inneren Abteilung ist in dem Papier nicht die Rede, allerdings sollen „innovative Konzepte entwickelt werden, die eine Behandlung von Notfallpatienten 24/7 ermöglichen“.
Akut-Klinik vom Tisch
Keine Rede ist zudem mehr vom Adipositas-Zentrum in Varel. Wie Geschäftsführung und Aufsichtsratsvorsitzender am Freitag erklärten, wird diese Abteilung nun nach Sanderbusch verlegt. Und auch die Hoffnung vieler Einwohner der Stadt, dass Varel als Akut-Krankenhaus erhalten bleibt, ist vom Tisch. Das, so wurde deutlich, ist nicht mehr umsetzbar.