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Ärger auf Borkum Angekündigte Schließung der Nordseeklinik für Ende März 2024 ruft Unmut hervor

Soll zum 31. März 2024 schließen: die Nordseeklinik auf Borkum.

Soll zum 31. März 2024 schließen: die Nordseeklinik auf Borkum.

Andreas Behr

Borkum - Die Nordseeklinik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Rheinland wird bereits am 31. März 2024 schließen. Das bestätigte ein Pressesprecher der DRV Rheinland nach Angaben von „Borkum Erleben“. Auch der Sozialplan stehe bereits fest. Die neuen Fakten, die wenige Tage vor Weihnachten bekannt wurden, führten zu Unmut bei Vertretern der Stadt Borkum und der örtlichen Politik. Ein Sozialplan soll die Belegschaft auffangen, doch Äußerungen in der

Vertreterversammlung lassen ahnen, dass eine Nachnutzung des Gebäudes in der Borkumer 1a-Lage auf sich warten lassen wird.

Verärgerung bei der Stadt Borkum

Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) zeigte sich laut „Borkum Erleben“ von der jüngsten Entwicklung verärgert: „Die Schließung zum 31.03.2024 hat uns sehr überrascht. Mit der DRV war eine enge Zusammenarbeit und Informationspolitik mit der Stadt Borkum, einschließlich des Rates, vereinbart worden. Diese Zusage wurde nicht eingehalten. Daher bin ich äußerst verärgert, dass ich diese wichtige Entscheidung, die laut Auskunft von DRV-Direktor Mentzner offensichtlich schon in der Vorwoche getroffen wurde, am 19.12. aus der Presse erfahren habe. Das belastet die weitere Zusammenarbeit.“ Er habe sofort das Gespräch mit Geschäftsführer Dirk Mentzner eingefordert. Jetzt würden kurzfristig Abstimmungen zwischen Stadt und DRV über einen Bieterwettbewerb für eine Nachnutzung erfolgen. Leider komme diese Abstimmung für den unerwartet frühen Schließungstermin zu spät. Eine so kurzfristige Schließung sei nicht zu erwarten gewesen. Rat und Verwaltung hätten außerdem wiederholt darauf gedrängt, einen Leerstand unbedingt zu vermeiden, sagte Akkermann.

Sozialplan ohne Kündigungen

Man habe sich auf einen Sozialplan für die Mitarbeiter geeinigt, nach dem sie bis spätestens zum 31. März die Möglichkeit haben, zu einem der beiden Kooperationsträger auf Borkum, den Kliniken Borkum Riff oder der Knappschafts-Klinik, zu einem anderen DRV-Träger oder in den Vorruhestand zu wechseln. Die Rentenversicherung will auch Umzugszuschüsse gewähren. Kündigungen seien grundsätzlich nicht vorgesehen, erklärte das der Vorstandsvorsitzende Rolf Zimmermanns in der Vertreterversammlung Mitte Dezember. Davon werde nur in Ausnahmefällen Gebrauch gemacht, wenn jemand sich allen Vorschlägen verweigert.

Bausubstanz mit verschiedenen Mängeln

In der Versammlung erklärte Zimmermanns auch, warum die Rentenversicherung Rheinland die Klinik entgegen aller Kritik unbedingt schließen will. Die Bausubstanz der 1989 erbauten Nordseeklinik Borkum sei überaltert und weise nach gutachterlichen Feststellungen verschiedene Baumängel funktionaler, technischer, sicherheitsrelevanter und baulicher Art auf, „die kurzfristig einen sehr hohen Gesamtsanierungsbedarf erfordern“, sagte der Vorsitzende. Daher sei die Firma „PD-Berater der öffentlichen Hand GmbH“ beauftragt worden, eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung unter Berücksichtigung der folgenden drei Varianten durchzuführen Sanierung, Abriss und Neubau der Nordseeklinik oder Rückzug des Trägers DRV Rheinland vom Standort Borkum.

Dreistellige Millionenkosten bei Weiterbetrieb

Nach den gutachterlichen Feststellungen in der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung sei bei allen Varianten davon auszugehen, dass der Betrieb der Nordseeklinik für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren eingestellt werden müsste. Dies würde zu Erlösausfällen von bis zu 50 Millionen Euro beziehungsweise 65 Millionen Euro bei einer Sanierung oder einem Neubau führen. Darüber hinaus entstünden Kosten in Höhe von 92 Millionen Euro für eine Sanierung oder 130 Millionen Euro für einen Klinikneubau. Insgesamt ergäben sich somit Gesamtkosten für die Varianten Sanierung und Neubau in Höhe von 142 oder 195 Millionen Euro. Die Gutachter hätten der DRV Rheinland daher ausdrücklich empfohlen, sich vom Standort Borkum zurückzuziehen. Eine mögliche Sanierung oder ein Neubau der Nordseeklinik sei von den Gutachtern vor dem Hintergrund erheblicher bautechnischer, betriebswirtschaftlicher und strategischer Bedenken ausgeschlossen worden.

Axel Pries
Axel Pries Ostfriesland-Redaktion/Leer
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