Wissenschaftler enthüllen: Die meisten Krankenhaus-Keime bringen wir selbst mit

Die meisten Bakterien, die auf unserem Körper leben, sind harmlos – können uns aber eines Tages gefährlich werden

Die meisten Bakterien, die auf unserem Körper leben, sind harmlos – können uns aber eines Tages gefährlich werden

Foto: The Image Bank Unreleased/Getty Images

Eine harmlose OP, und danach sind Sie schwer krank – infiziert durch einen Krankenhauskeim? Eine neue Studie zeigt: Schuld daran sind meist körpereigene Bakterien.

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die meisten Infektionen durch eigentlich harmlose Bakterien verursacht werden. Diese Bakterien besiedeln unsere Nase, Haut, Stuhl oder andere Bereiche des Körpers. Die Studie zeigt, dass diese Bakterien problemlos auf oder in unserem Körper leben, solange wir gesund sind. Werden wir allerdings krank oder operiert, können sie für schlimme Infektionen sorgen.

Wundinfektionen nach OPs sind besonders kritisch

Besonders problematisch sind demnach Wundinfektionen nach Operationen. Sie gelten als wesentliche Ursache dafür, dass Patienten nach einer OP noch einmal im Krankenhaus landen oder sogar sterben.

Krankenhäuser sterilisieren deshalb chirurgische Geräte, verwenden ultraviolettes Licht, um den OP-Saal zu reinigen und halten strenge Protokolle zu OP-Kleidung und Regeln ein. Trotzdem treten immer wieder Infektionen auf.

Klare Muster bei Infektions-Bakterien

Die Wissenschaftler haben sich deshalb genauer angeschaut, welche Bakterien für Infektionen verantwortlich sind und woher sie kommen. Ihr Fokus lag auf Wirbelsäulen-OPs. Über einen Zeitraum von einem Jahr untersuchten die Forscher Bakterien-Proben von mehr als 200 Patienten.

Später verglichen Sie Ihre Proben-Ergebnisse mit Infektionen, die aufgetreten waren. Dabei entdeckten sie klare Muster: 86 Prozent der Bakterien, die nach einer OP Infektionen verursachten, waren genetisch identisch mit Bakterien, die der Patient bereits vor der OP in sich trug. Fast 60 Prozent dieser Bakterien waren resistent gegen das vorbeugende Antibiotikum, das während der OP verabreicht wurde oder auch gegen das Antiseptikum zur Reinigung der Haut.

Die Studienergebnisse bieten Medizinern neue Möglichkeiten, um Patienten zu schützen. Sie könnten Informationen über das Mikrobiom der Patienten nutzen, um gezielt passende Medikamente auszuwählen. „Wir glauben, dass die Umstellung auf patientenzentrierte, individuelle Ansätze zur Infektionsprävention das Potenzial hat, Krankenhäusern und Patienten gleichermaßen zu helfen“, erklären die Studienautoren.

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