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Sankt-Josefs-Hospital Cloppenburg Geburtshilfe und Gynäkologie werden neu aufgestellt

Im Sankt-Josefs-Hospital Cloppenburg sind im Vorjahr 585 Kinder zur Welt gekommen.

Im Sankt-Josefs-Hospital Cloppenburg sind im Vorjahr 585 Kinder zur Welt gekommen.

Christoph Koopmeiners

Cloppenburg - Das Sankt-Josefs-Hospital in Cloppenburg will sich seiner Verantwortung als zentrales Krankenhaus im Landkreis Cloppenburg stellen und die Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie wieder stärken. Nach Aussagen von Geschäftsführer Andreas Krone schaut die Klinik nun wieder optimistischer in die Zukunft, nachdem im Sommer 2022 der Kreißsaal mangels Personal zeitweise geschlossen werden musste.

Für den „Neuanfang“ wurde ein alter Bekannter nach drei Jahren Ruhestand reaktiviert. Dr. Anno Feldmann (68) übernimmt für ein Jahr wieder die Position des Chefarztes, nachdem der bisherige Chefarzt Dr. Armin Rütten Ende März das Krankenhaus verlassen hat. Er arbeitete von 2015 bis 2021 mit Feldmann, der 27 Jahre lang Chefarzt war, zusammen. Als Leitender Oberarzt konnte der gebürtige Bether Julian Kreienborg (40) gewonnen werden. Er war in den vergangenen 18 Monaten im Marienhospital Vechta tätig. In einem Jahr soll er in Cloppenburg Chefarzt werden.

Wollen die Geburtshilfe und Gynäkologie am Sankt-Josefs-Hospital in Cloppenburg wieder stärken: (von links) Chefarzt Dr. Anno Feldmann, der Leitende Oberarzt Julian Kreienborg und Geschäftsführer Andreas Krone. Bild: Christoph Koopmeiners

Wollen die Geburtshilfe und Gynäkologie am Sankt-Josefs-Hospital in Cloppenburg wieder stärken: (von links) Chefarzt Dr. Anno Feldmann, der Leitende Oberarzt Julian Kreienborg und Geschäftsführer Andreas Krone. Bild: Christoph Koopmeiners

„Es geht um Vertrauen“

„Ich bin dankbar, dass Dr. Feldmann noch einmal Verantwortung übernimmt“, sagte Krone am Freitag. Der reagierte und sagte: „Ich habe mich im Ruhestand immer noch mit meiner Abteilung verbunden gefühlt.“ Es habe weiterhin Kontakte gegeben. Nach seiner Rückkehr Anfang April habe er sich sofort willkommen gefühlt.

Das Ziel des Sankt-Josefs-Hospitals sind 750 bis 800 Geburten pro Jahr. In Spitzenzeiten waren es schon mal 1000. Im Vorjahr kamen in Cloppenburg 585 Kinder zur Welt. Zudem sollen das OP-Angebot erweitert sowie zusätzlich ambulante Leistungen angeboten werden. „Wir haben bereits Kontakt zu den niedergelassenen Frauenärzten aufgenommen“, sagte Feldmann. Es gehe sehr viel um Vertrauen – zu den werdenden Müttern und ihren Familien, zwischen den Ärzten und Hebammen in der Klinik sowie zu den niedergelassenen Medizinern.

Die Mannschaft

Personell verfügt die Abteilung im Sankt-Josefs-Hospital über einen Chefarzt, drei Oberärzte und vier Assistenzärzte. Im Sommer sollen zwei weitere Assistenzärzte das Team ergänzen, um eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung zu gewährleisten. Die Zahl der Hebammen liegt bei etwa 15, so Krone. Zwei Hebammen seien aus Lohne nach Cloppenburg gekommen. Die Geburtshilfe in Lohne wurde Ende März geschlossen. Das Sankt-Marien-Hospital in Friesoythe schloss bereits Ende Oktober 2021 seinen Kreißsaal.

Die Wirtschaftlichkeit

Rund um Cloppenburg sind die nächsten Geburtsstationen in Quakenbrück, Vechta, Sögel, Wildeshausen, Westerstede und Oldenburg. Wenn Geschäftsführer Krone in die Zukunft schaut, muss es auch um die wirtschaftliche Stabilität des Sankt-Josefs-Hospitals gehen. Auch Geburten müssten angemessen vergütet werden. Für eine natürliche Geburt würden pauschal 3300 Euro vergütet, für einen Kaiserschnitt 4500 Euro.

In den vergangenen Jahren habe sich die Lage der Geburtshilfe in Deutschland zunehmend verschlechtert, immer weniger Kliniken könnten noch Entbindungen anbieten. Nur noch etwa ein Drittel der 1887 Krankenhäuser in Deutschland hätte im Jahr 2021 noch über eine Geburtshilfe verfügt. 1991 seien es noch 50 Prozent in damals 2441 Kliniken gewesen.

Angesichts der Grundkosten für medizinische Geräte, Räumlichkeiten, Sachmittel und Personal brauche ein Krankenhaus viele Geburten, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Es werde allerdings immer schwieriger, ausreichend Personal zu finden. Das gelte insbesondere für Hebammen.

Christoph Koopmeiners Redaktion Cloppenburg
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