KorruptionsvorwurfEx-Mitarbeiter des Marien-Hospitals Euskirchen legt Geständnis ab

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Ein Luftbild zeigt die Gebäude des Marien-Hospitals, im Hintergrund Teile der Euskirchener Kernstadt.

Zwei frühere Mitarbeiter des Marien-Hospitals Euskirchen waren im Dezember in Untersuchungshaft genommen worden. Einer ist nun wieder auf freiem Fuß.

Seit einem Haftprüfungstermin ist ein Ex-Mitarbeiter des Euskirchener Krankenhauses wieder auf freiem Fuß. Eine anderer bleibt im Gefängnis. 

Einer der beiden früheren Mitarbeiter der Stiftung Marien-Hospital Euskirchen, die kurz vor Weihnachten in Untersuchungshaft genommen worden waren, ist seit einem Haftprüfungstermin wieder auf freiem Fuß. Er habe die im Untersuchungshaftbefehl formulierten Vorwürfe eingeräumt, sagte Martin Kriebisch, Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, am Freitag auf Anfrage.  

Die Behörde führt gegen die beiden Männer und weitere Beschuldigte ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der bandenmäßigen Untreue sowie wegen Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, unter anderem im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten bei Bauvorhaben der Stiftung, wie es im Dezember geheißen hatte.

Haftprüfungstermin am Amtsgericht Euskirchen

Der Haftprüfungstermin mit den beiden Ex-Mitarbeitern und ihren Rechtsanwälten fand am Euskirchener Amtsgericht statt. Während der eine nach Kriebischs Angaben ein Geständnis bezogen auf die Haftgründe ablegte, äußerte der andere sich nicht zu den Vorwürfen. Er sitzt deshalb weiter in der Justizvollzugsanstalt Köln ein.

Der Haftbefehl gegen seinen mutmaßlichen Komplizen sei allerdings nicht aufgehoben, sondern nur außer Vollzug gesetzt worden, ergänzte Kriebisch. Der Beschuldigte habe eine Kaution in Höhe eines fünfstelligen Euro-Betrags hinterlegt. Damit werde die Fluchtgefahr kompensiert, deretwegen der Haftbefehl gegen beide Beschuldigte erlassen worden war, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Einer der Beschuldigten hinterlegte in Euskirchen eine Kaution 

Der Mann hinterlegte nicht nur eine Kaution. „Er hat auch einen Teil der Tatbeute zurückgezahlt“, sagte Kriebisch, ohne bei der Höhe des Betrags ins Detail zu gehen. 

Besagte Beute soll nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus einem Geschäft stammen, das die beiden Männer, die während ihrer Zeit in der Stiftung für finanzielle Angelegenheiten verantwortlich waren, mit einem Bauunternehmer abgewickelt haben sollen.   

Staatsanwaltschaft spricht von Beträgen in Millionenhöhe

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio vor, im Zusammenhang mit einem Bauprojekt des Marien-Hospitals einen Kampfmittelfund vorgetäuscht zu haben. „Absprachegemäß soll der Bauunternehmer dem Marien-Hospital für angeblich erfolgte Separierungsarbeiten einen Betrag in Höhe von mehreren Millionen Euro in Rechnung gestellt haben“, teilte die Behörde im Dezember mit. 

Diese Rechnungen sollen die beiden verantwortlichen Mitarbeiter dann aus dem Vermögen des Hospitals beglichen haben. Anschließend hätten sie den Betrag, der bei dem Bauunternehmer eingegangen sei, unter sich aufgeteilt.

In einem anderen Fall habe einer der beiden Männer auf seinem Grundstück durch den Unternehmer private Bauvorhaben ausführen lassen, ebenfalls auf Kosten des Marien-Hospitals. Die Mittelfreigabe sei durch die beiden Beschuldigten erfolgt.   

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an, so Kriebisch. Die anderen Beschuldigten in dem Gesamtkomplex sind weitere Bauunternehmer und ein Dienstleister im Gesundheitswesen.   

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