6K-Verbund in SH: Das Vertrauen in Lauterbachs Krankenhausreform fehlt
Das Städtische Krankenhaus Kiel (SKK) ist Teil des 6K-Verbunds, dem vier weitere kommunale Kliniken in Schleswig-Holstein angehören.
Quelle: Frank Peter
Mitten in der Anlaufphase der Krankenhausreform wollen sich fünf kommunale Kliniken in Schleswig-Holstein enger zusammenschließen. Das Städtische Krankenhaus Kiel (SKK), das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, die Kliniken in Bad Bramstedt und in Itzehoe sowie die Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel erwägen sogar, ihre medizinischen Leistungen teilweise zusammenzufassen.
Damit wollen sie verhindern, dass nach einigen Pleiten noch mehr öffentliche Infrastruktur in dem Sektor verloren geht. Die Kliniken des 6K-Verbundes treiben ihre Träger an, den Weg für die Kooperation freizumachen. Der Ball liegt bei den Ratsversammlungen von Kiel und Neumünster sowie den Kreistagen von Steinburg und Dithmarschen.
Hoher finanzieller Druck auf Kliniken des 6K-Verbundes
Das Vorhaben zeugt von Misstrauen in die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die öffentliche Gesundheitsversorgung zu reformieren. Kein Wunder, denn die Kliniken stehen unter einem enormen finanziellen Druck. Einige fürchten, es nicht mehr zu schaffen, bis die Reform greift.
Ob allerdings auch die engere 6K-Kooperation hilft, ist offen. Denn sie braucht laut Verbund mehrere Jahre. Zunächst gilt es, bei den Trägern Vorbehalte auszuräumen, dass es wirklich nicht um eine Fusion geht. Kommunalpolitiker reagieren allergisch auf den Eindruck, die Entscheidungshoheit über ihre Krankenhäuser abgeben zu müssen.
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Infrage steht aber auch der Sinn, bestimmte Leistungen auf einzelne Häuser zu konzentrieren. Schwer vorstellbar ist, dass Kieler Patienten an die Westküste wechseln, um sich dort behandeln zu lassen. Solche Überlegungen wurden bereits 2023 kritisiert, als sich die Stadt Kiel um eine Vereinigung von SKK und der insolventen Imland-Klinik bemühte. Spannend wird, welche Lösung 6K dafür vorschlägt.
KN