Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung

  • Datenbasis

    • Datenvolumen

    • Demografische Daten

  • Implantationen

    • Indikation zur ICD-Implantation

    • ICD-Systemauswahl

    • Operationsdaten

  • Aggregatwechsel

  • Revisionen/Systemwechsel/Explantationen

  • Internationaler Vergleich

    • Datenbasis

    • Indikationen zur ICD-Therapie und ICD-Systemauswahl

    • Operationsdaten

  • Zusammenfassung und Ausblick

  • Literatur

  • Tabellenverzeichnis

  • Abbildungsverzeichnis

Wie bereits in der Einleitung von Teil 1 ausgeführt, ergeben sich für den 21. Jahresbericht des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers zwei wesentliche Veränderungen.

Einerseits hat sich der bisherige Erstautor und die treibende Kraft der Jahresberichte der vergangenen Jahrzehnte Prof. Dr. Andreas Markewitz nun in den verdienten Ruhestand begeben und seine Aufgaben an das bisherige Autorenteam übertragen. Dankenswerterweise wird er auch die nächsten Ausgaben noch beratend begleiten, und so hoffen wir, dass wir neben dem Design auch die inhaltlichen Schwerpunkte in gewohnter Weise präsentieren und eine Kontinuität in der weiteren Berichterstattung garantieren können.

Zum anderen haben sich einschneidende Änderungen für die deutsche Qualitätssicherung zum 1. Januar 2021 ergeben. So wurde zum Jahresende 2020 die Richtlinie über Maßnahmen der Qualitätssicherung in deutschen Krankenhäusern (QSKH-RL) und somit die bisherigen Bundesfachgruppen (BFG) der indirekten Verfahren nach § 18 QSKH-RL aufgehoben. Sie wurden durch das Qualitätssicherungsverfahren Versorgung mit Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren unter der „Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung“ der sog. DeQS-RL-Richtlinie abgelöst [1, 2]. Die bis dahin am „Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitsweisen (IQTIG)“ tätigen Bundesfachgruppen (BFG) wurden somit aufgelöst und durch Expertengruppen (EXP) auf Bundesebene abgelöst. Im Unterschied zur Bundesfachgruppe, in der sich größtenteils Experten als abgesandte Vertreter deutscher Fachgesellschaften befanden, wird nun die Besetzung des Expertengremiums durch ein Bewerbungsverfahren am IQTIG bestimmt. Dem aktuellen EXP-Gremium gehören einige Mitglieder der alten Bundesfachgruppe nun nicht mehr an, sodass sich in Teilen auch die Zugehörigkeit der Autoren dieses Berichts geändert hat.

Datengrundlage des vorliegenden Berichts sind Veröffentlichungen des IQTIG [3,4,5,6] sowie vorausgegangene Berichte des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers [7]. Die im Folgenden vorgestellten und kommentierten Ergebnisse der Operationen bei Patienten mit Herzschrittmachern (Teil 1) und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) (Teil 2) aus dem stationären Bereich im Jahr 2021 in Deutschland geben aufgrund der weiter sinkenden Zahl an Daten, die für die Qualitätssicherung erhoben werden, leider nur einen immer gröberen Überblick über die Situation bei kardialen Rhythmusimplantaten. Neu hinzugezogen wurden Daten aus der Jahresstatistik der Deutschen Gesellschaft für Herz‑, Thorax- und Gefäßchirurgie (DGTHG) [8]. Der traditionelle Vergleich mit den Registern aus Schweden und der Schweiz ist weiter möglich [9,10,11]. Das dänische Herzschrittmacher- und Defibrillator-Register hat leider für das Jahr 2021 keinen Bericht vorgelegt, weshalb in diesem Jahr kein Vergleich erfolgen kann [12].

Die Zahlen aus dem ambulanten Bereich fehlen wie in den Jahren zuvor, und so kann dieser Bericht nicht über alle in Deutschland durchgeführten Eingriffe bei Defibrillatoren berichten. Wie viele Operationen ambulant durchgeführt wurden, entzieht sich unserer Kenntnis. Es ist aber davon auszugehen, dass wegen der unterschiedlichen Patientencharakteristika deutlich weniger ambulante ICD- als Herzschrittmacher-Aggregatwechsel durchgeführt werden.

Datenbasis

Datenvolumen

Die Zahl der Krankenhäuser, die in Deutschland ICD-Operationen durchführen, ist im Jahr 2021 in allen Leistungsbereichen minimal gesunken. Da sich die Angaben zur Datengrundlage ab dem Erfassungsjahr 2020 nicht mehr wie zuvor auf den entlassenden Standort beziehen, sondern auf Ebene der Krankenhäuser ausgegeben werden, sind Datenvergleiche nur noch bedingt möglich (Tab. 1).

Tab. 1 Übersicht ausgewerteter Datensätze im Vergleich zu den Vorjahren

Die Eingriffszahlen haben sich insbesondere bei den ICD-Neuimplantationen und Revisionsoperationen seit 2015 erheblich und kontinuierlich reduziert. So wird in der Jahresübersicht (Abb. 1) offensichtlich, dass es in den letzten 6 Jahren zu einer erheblichen Reduktion der ICD-Neuimplantationen um etwa ein Drittel der Eingriffe und zu über 22 % der Aggregatwechsel kam. Auch im Erfassungsjahr 2021 setzte sich dieser Trend unvermindert fort, und erneut wurden 1284 Neuimplantationen (6 %) weniger durchgeführt als im Vorjahr. Sicherlich ist dieser Trend auf die zwischenzeitig deutlich effektivere medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz und der restriktiveren Leitlinienempfehlungen der internationalen Fachgesellschaften zurückzuführen [13]. Weiterhin ermutigen kritische Veröffentlichungen zum Benefit der primärprophylaktischen ICD-Therapie bei nichtischämischen Kardiomyopathien (bspw. DANISH-Trial [14]) zur zurückhaltenderen ICD-Indikationsstellung.

Abb. 1
figure 1

Defibrillatoreingriffe in Deutschland im 10-Jahres-Vergleich 2011 bis 2021

Erfreulich erscheint hingegen, dass sich die Rate der Revisionsoperationen weiterhin reduzierte und 2021 nochmals um 489 Eingriffe (6,2 %) abnahm. Im Gegensatz hierzu nahmen die notwendigen ICD-Aggregatwechsel im letzten Jahr wieder geringfügig um 302 Eingriffe bzw. 3 % zu. Inwieweit dies einen Kompensationseffekt wegen verschobener Eingriffe während der COVID-19-Pandemie darstellt, bleibt ungeklärt. Nahezu unverändert präsentiert sich der Anteil der Revisionseingriffe am gesamten ICD-Eingriffsvolumen mit 19,3 % (2020: 19,8 %; 2019: 19,8 %; 2018: 19,2 %). Der Vergleich des Anteils der HSM-Revisionen an allen Schrittmacheroperationen (2021: 9,6 %; 2020: 10,3 %; 2019: 10,3 %; 2018: 10,7 %) zeigt hingegen nur halb so viele Revisionseingriffe als bei den Defibrillatoren (siehe Teil 1, Abb. 1).

Die Vollständigkeit der Daten ist wie im Vorjahr auch aktuell (Tab. 2) nahezu perfekt und vergleichbar mit den Ergebnissen der Herzschrittmachereingriffe. Bei Zahlen über 100 % handelt es sich am ehesten um Kodierfehler oder Doppelerfassungen.

Tab. 2 Vollzähligkeit der ausgewerteten Datensätze bzw. Krankenhäusera im Jahr 2021 (Minimaldatensätze berücksichtigt)

Im Unterschied zum vorausgegangenen Erfassungsjahr erfolgte 2021 keine neuerliche Sonderauswertung zur detaillierten Analyse des Eingriffsvolumens der einzelnen Krankenhäuser. Rechnerisch ergibt sich somit, dass die implantierenden Krankenhäuser im Jahr 2021 durchschnittlich 30,1 Neuimplantationen entsprechend 0,6 pro Woche, 16,1 Aggregatwechsel im Jahr bzw. 0,3 pro Woche sowie jährlich 13,1 Revisionseingriffe, also 0,3 wöchentlich durchführten.

Von den insgesamt 37.721 im Jahr 2021 durchgeführten ICD-Eingriffen erfolgten 6133 Eingriffe (16,3 %) in 75 herzchirurgischen Zentren. Betrachtet man diesen Anteil, so zeigt sich einerseits, dass die wenigen herzchirurgischen Leistungserbringer im 10-Jahres-Vergleich einen kontinuierlich abnehmenden Anteil an Defibrillator-Neuimplantationen und Aggregatwechseleingriffen mit aktuell etwas über 12 % bzw. 14 % durchführten (Abb. 2). Hingegen findet sich ein relativ hoher Anteil an herzchirurgischen Zentren, die notwendige ICD-Revisionen durchführten. Hierbei zeigte sich zwischen 2012 und 2019 eine moderate Reduktion der Eingriffszahlen die allerdings in den letzten Jahren wieder leicht anstieg, um zuletzt 0,4 %. Aktuell beträgt der Anteil aller in der Herzchirurgie durchgeführten Defibrillatorrevisionen 30,1 % und ist somit noch höher als bei den Schrittmacherrevisionen mit 24 % (siehe Teil 1, Abb. 2; [8]).

Abb. 2
figure 2

Anteil der Defibrillatoreingriffe in der Herzchirurgie in Deutschland im 10-Jahres-Vergleich

Demografische Daten

Die Anzahl der Eingriffe pro Institution lag im Vergleich zu den Vorjahren nach wie vor in allen Eingriffsklassen numerisch unter den entsprechenden Zahlen der Herzschrittmacher. Während allerdings der relative Anteil bei ICD-Neuimplantationen und Aggregatwechseln ebenfalls unter dem der Herzschrittmacher lag, erfolgten 2021 erstmals anteilig mehr ICD-Revisionseingriffe (ICD: 13,1 %; HSM: 12,5 %). Damit finden sich die Revisionsoperationen auf einem weiterhin hohen Niveau. Männer sind bei den ICD-Eingriffen auch weiterhin deutlich häufiger vertreten als bei den Herzschrittmacheroperationen, und die ICD-Patienten sind nicht unerwartet im Durchschnitt weiterhin um einiges jünger als die Schrittmacherpatienten. Die Verweildauer reduzierte sich bei allen Eingriffsarten; jedoch ist beim Vergleich mit den Herzschrittmachereingriffen verwunderlich, weshalb sich nach ICD-Neuimplantationen eine kürzere Verweildauer (HSM: 4,1 Tage; ICD: 3,6 Tage) ergab (Tab. 3). Insgesamt liegt die Verweildauer allerdings deutlich über der unteren Grenzverweildauer (uGVD) der jeweiligen G‑DRG-Fallpauschalen. Dies überrascht insofern, als bei ICD-Neuimplantationen und Aggregatwechseln in der überwiegenden Zahl von elektiven Eingriffen auszugehen ist und eine Überschreitung der uGVD durch die Kostenträger selten honoriert wird.

Tab. 3 Demografische Daten zu ICD-Implantationen, Aggregatwechseln und Revisionen/Systemwechseln/Explantationen im 3‑Jahres-Vergleich

Implantationen

Indikation zur ICD-Implantation

Die Primärprävention stellt auch 2021 die mit Abstand häufigste Indikation zur ICD-Implantation dar und zeigt mit einem Anteil von rund 62 % keine substanziellen Veränderungen im Vergleich zu den vorangegangenen Erfassungsjahren (Tab. 4; [4, 7]).

Tab. 4 Führende Indikation zur ICD-Neuimplantation im Jahresvergleich

Die Indikationen bzw. Symptome, die zur sekundärpräventiven ICD-Implantation führten, sind in Abb. 3 und 4 dargestellt. Hier ist zu ersehen, dass sich die Indikation Kammerflimmern (VF) in den letzten Jahren stetig reduzierte während die anderen Indikationsklassen eher konstant verblieben.

Abb. 3
figure 3

Numerische Verteilung der indikationsbegründenden klinischen Ereignisse bei Sekundärprävention im Vergleich der letzten Jahre. (Beispiel: Im Jahr 2019 wurde bei 3133 Implantationen zur Sekundärprävention bei Kammerflimmern als indikationsbegründendes klinisches Ereignis angegeben.) VF Kammerflimmern, VT ventrikuläre Tachykardie, NSVT nichtanhaltende ventrikuläre Tachykardie

Abb. 4
figure 4

Zahlenmäßige Verteilung der Symptomatik bei Sekundärprävention im Jahresvergleich 2019–2021. (Beispiel: Im Jahr 2019 wurde bei 3503 Implantationen zur Sekundärprävention eine Reanimation als Symptomatik angegeben)

Die Leitlinienkonformität der Indikationsstellung lag auch im Jahr 2021 sowohl für die Primärprävention als auch für die Sekundärprävention über den angestrebten 90 %. Insbesondere verbesserte sich in den letzten Jahren kontinuierlich die primärprophylaktische Indikationsstellung (Tab. 5).

Tab. 5 Leitlinienkonforme Indikation bei den Indikationen Primär- und Sekundärprävention im Jahresvergleich 2019–2021

ICD-Systemauswahl

Bei der Auswahl der ICD-Systeme zeigten sich auch 2021 keine substanziellen Veränderungen (Abb. 5). Weiterhin werden seit 2018 keine Angaben mehr zum Hersteller oder den implantierten Sonden erfasst, sodass wir diesbezügliche Angaben schuldig bleiben müssen. Dies wird sich auch so schnell nicht ändern, da das in der Umsetzung befindliche Implantateregister Deutschland nicht nur seit dem 26. Mai 2020 in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) übergegangen ist, sondern auch die initial geplante Aufnahme des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers in das übergeordnete deutsche Register verschoben wurde.

Abb. 5
figure 5

Prozentuale Verteilung der ICD-Systeme bei Implantationen im 3‑Jahres-Vergleich. CRT+ CRT-System mit Vorhofsonde, CRT− CRT-System ohne Vorhofsonde

Operationsdaten

Noch mehr als bei den Herzschrittmachern fiel die unverständlich seltene Verwendung der V. cephalica auf (Tab. 6). Allerdings scheint die Lenkungswirkung der letzten Jahre ihre Wirkung nicht zu verfehlen, denn eine stetig zunehmende Verwendung der V. cephalica ist durchaus erkennbar. Somit bleibt zu hoffen, dass der Tiefpunkt der Entwicklung hinter uns liegen könnte. Grundsätzlich ist es für den erfahrenen Operateur aber nicht nachvollziehbar, dass bei einem Großteil der ICD-Systeme die Sondenimplantation ausschließlich über die V. subclavia erfolgte. Unklar bleibt ebenfalls, was sich genau hinter dem in nennenswerter Anzahl und Häufigkeit verwendeten venösen Zugang „Andere“ verbirgt – möglicherweise die V. axillaris.

Tab. 6 Venöser Zugang bei ICD-Implantationen im 3‑Jahres-Vergleich (seit Jahren ergibt sich hier eine Überdokumentation von etwa 10 %)

Die Operationszeiten bei der ICD-Implantation variierten analog zu den letzten Jahren auch 2021 nur unwesentlich im Median. Entsprechend der Komplexität der implantierten Systeme wurden einige Minuten mehr oder weniger benötigt und bei CRT‑D Systemen mit 99 min die längste Zeit. Die S‑ICD-Implantation dauerte in Deutschland in etwa so lange wie die eines DDD-ICD-Systems (Tab. 7).

Tab. 7 Operationszeiten (Median) in Minuten bei Implantationen 2019 bis 2021 (bezogen auf alle Fälle mit gültiger Angabe zur Operationsdauer > 0)

Die differenzierte Verteilung der Operationszeiten zeigt Abb. 6. Es wird deutlich, dass insbesondere die Implantation eines CRT-D-Systems in einem nennenswerten Prozentsatz von 5 % durchaus auch länger als 3 h dauern kann, und daher immer noch deutlich zeitaufwändiger war als die Implantation anderer ICD-Systeme. Erstaunlich erscheint zudem, dass auch die Implantation von S‑ICD-Systemen in 5 % der Fälle über 2,5 h dauerte.

Abb. 6
figure 6

Perzentile der Operationszeiten im Jahr 2021. (Beispiel: Im Jahr 2021 waren 5 % aller Implantationen eines 1‑Kammer-ICD-Systems nach 20 min beendet)

Die Ergebnisse für das Dosisflächenprodukt sind in Tab. 8 dargestellt. Bedauernswerterweise wurde die Erfassung der Durchleuchtungszeiten als zweites Kriterium zur Nutzung ionisierender Strahlen im Jahr 2015 beendet. So kann aktuell nur noch das Dosisflächenprodukt als Mittelwert aller Eingriffe präsentiert werden, und hierbei zeigt sich vergleichbar den Herzschrittmachern eine kontinuierliche Abnahme der Strahlenbelastung. Dennoch ergaben sich bei den ICDs weiterhin deutlich höhere Strahlendosen als bei den Herzschrittmachereingriffen. Zudem sind die Werte bei der 95. Perzentile mit 4495 cGy × cm2 weiterhin bemerkenswert hoch. Dies könnte daran liegen, dass in der Summationsdarstellung insbesondere die strahlenintensiveren CRT-Systeme mit in die Berechnung eingehen, was sich auch in der enormen Spanne zwischen Mittelwert und Median widerspiegelt. Anzuregen wäre daher, zukünftig wieder eine detailliertere Aufschlüsselung der Strahlendosis nach ICD-Systemen bereitzustellen, die dann mit den Referenzwerten des Bundesamtes für Strahlenschutz verglichen werden könnten.

Tab. 8 Dosisflächenprodukt im Vergleich zu den Vorjahren

Die Reizschwellenmessung und die Ermittlung der intrakardialen Signalamplitude zeigten für alle Elektrodenarten identisch gute Ergebnisse entsprechend den Vorjahren (Tab. 9). Die Wahrnehmung der linksventrikulären Elektrode wird hingegen seit 2016 nicht mehr in der Bundesqualitätssicherung erfasst.

Tab. 9 Ergebnisse der Reizschwellenmessungen und Bestimmungen der intrakardialen Signalamplituden bei Implantationen 2019 bis 2021 (jeweils bezogen auf alle Fälle mit gültiger Angabe; P‑Wellen-Amplitude ohne VDD-Elektroden)

Nachdem Defibrillationstests (DT) in der zweiten Dekade dieses Jahrhunderts immer seltener während ICD-Implantationen durchgeführt wurden (zuletzt 2016 in 10 % der Fälle), wurde die diesbezügliche Datenerfassung der Bundesqualitätssicherung 2017 eingestellt. Dennoch werden auch weiterhin Defibrillationstests an deutschen Kliniken durchgeführt, insbesondere bei der Implantation von S‑ICD-Systemen.

ICD-Aggregattaschen wurden entsprechend dem Trend der vergangenen Jahre mit weiterhin zunehmender Häufigkeit subkutan bzw. subfaszial (d. h. auf dem M. pectoralis major) angelegt und die Defibrillatoren entsprechend seltener unter dem Brustmuskel platziert (Tab. 10).

Tab. 10 Position der Aggregattasche 2021 im Vergleich zu den Vorjahren

Perioperative Komplikationen haben in ihrer Häufigkeit im Vergleich zu den Vorjahren in allen Erfassungsbereichen weiter abgenommen, abgesehen von kardiopulmonalen Reanimationen, Pneumothoraces, Wundinfektionen und Sondendysfunktionen, die minimal zunahmen (Abb. 7 und Tab. 11).

Abb. 7
figure 7

Überblick über die perioperativen Komplikationen nach Implantation im Jahresvergleich 2019–2021. CPR Reanimation, Pneu interventionspflichtiger Pneumothorax, HT Hämatothorax, PE Perikarderguss, Hämatom interventionspflichtiges Taschenhämatom, Dislok. Sondendislokation, Dysf. Sondendysfunktion, Wundinf. postoperative Wundinfektion nach Definition der CDC, Sonstige Fälle mit mind. einer sonstigen interventionspflichtigen perioperativen Komplikation

Tab. 11 Perioperative Komplikationen bei Implantationen 2021 im Vergleich zu den Vorjahren

Bei den Sondenkomplikationen zeigte sich eine Reduktion der RA- und RV-Sondendislokationen sowie eine minimale Zunahme der linksventrikulären Dislokationen. Hingegen nahmen die Sondendysfunktionen bei allen Sondentypen zu – allerdings nur um 2 bzw. 3 Dysfunktionen im gesamten Erfassungsjahr 2021 (Tab. 12). Insgesamt sind die Zahlen jedoch auffallend niedrig, was am ehesten mit dem nur sehr kurzen Nachbeobachtungszeitraum von 2 (Median) bzw. 4 Tagen (Mittelwert) zu erklären ist.

Tab. 12 Perioperative Sondenkomplikationen 2019, 2020 und 2021 – Details zu Sondendislokation und -dysfunktion. (Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der jeweils implantierten Sonden); RV rechtsventrikulär; LV linksventrikulär

Im Unterschied zu den vorausgegangenen Jahren erfolgte im Registerbericht des Jahres 2021 keine erneute Sonderauswertung (SDN) der Komplikationsraten in Abhängigkeit vom gewählten Sondenzugangsweg. Aktuell finden sich daher lediglich differenzierte Angaben zu Pneumo- und Hämatothorax. Diese sind numerisch nahezu unverändert trotz Reduktion der Gesamtimplantationszahlen (2020: 21.360; 2021: 18.780). Nicht wirklich plausibel erscheint jedoch, warum 29 Pneumothoraces unter Verwendung der V. cephalica erfasst wurden. Eine Ursache könnte sein, dass die V. cephalica erst bei Nichtgelingen einer V.-subclavia-Punktion als Zugang der 2. Wahl in Betracht kam, nachdem die Komplikation bereits während der Punktionsversuche eingetreten war (Tab. 13).

Tab. 13 Perioperative Komplikationen in Abhängigkeit vom venösen Zugangsweg für den Sondenvorschub im 3‑Jahres-Vergleich

Aggregatwechsel

Die Anzahl der durchgeführten Aggregatwechsel stieg auch 2021 nochmals im Vergleich zum Vorjahr um 306 Operationen (entsprechend 2,5 %) auf 10.402 an (2020: 10.100; 2019: 9834). Somit zeigten die Aggregatwechsel einen entgegengesetzten Trend zu den Neuimplantationen und Revisionseingriffen, was sich auch in der Zunahme der relativen Häufigkeit dieser Eingriffe im aktuellen Erfassungsjahr widerspiegelt (2021: 27,6 %; 2020: 25,8 %; 2019: 24,4 %). Hingegen zeigte sich bei den Schrittmacheraggregatwechseln 2021 ein eher moderater Rückgang am gesamten Operationsvolumen der Herzschrittmacher. Er betrug 2021 15,5 %. Dennoch wurden 2021 mit 15.223 deutlich mehr Schrittmacher- als ICD-Wechsel durchgeführt (Tab. 1; Abb. 1 des Jahresberichts Teil 1 und 2; [5, 7]). Die ICD-Aggregatwechsel wurden an 646 Institutionen durchgeführt, und so ergeben sich im Schnitt 16,1 Eingriffe pro Leistungserbringer im Kalenderjahr bzw. 0,3 pro Woche (Tab. 2).

Unverändert und nicht unerwartet war die überwiegende Indikation zum operativen Eingriff die Batterieerschöpfung. Weiterhin zeigten aggregatbezogene Indikationen keine relevanten Veränderungen während die operative Eingriffsindikation Aggregat-Fehlfunktion bzw. Rückruf im Vergleich zum Vorjahr wieder anstieg (Tab. 14).

Tab. 14 Indikation zum Aggregatwechsel im Jahresvergleich 2019–2021

Die Laufzeiten der Aggregate werden, wie auch die Information, ob sich während der ICD-Tragezeit eine Defibrillationstherapie ereignet hatte, leider seit 2018 nicht mehr ermittelt. Dies gilt ebenso schon länger für die Unterschiede im Hinblick auf die unterschiedlichen ICD-Systeme oder Hersteller. Damit wird ein aus Sicht der Leistungserbringer und Patienten wichtiger Qualitätsaspekt der Therapie mit kardialen Rhythmusimplantaten nicht mehr beleuchtet bzw. Aspekte zur Indikationsstellung nicht mehr überprüft.

Für einen notwendigen Aggregatwechsel verblieb der überwiegende Patientenanteil (> 70 %) in der eigenen Institution. Die Neigung der Patienten und/oder ihrer behandelnden Ärzte, für eine Revision die Institution zu wechseln, reduzierte sich in den letzten Jahren zwar stetig, aber nur marginal auf aktuell 28,5 %. Da Defibrillatoreingriffe bisher ambulant nicht vergütet wurden, spielten diese als Orte des letzten Eingriffs 2021 keine Rolle (Tab. 15).

Tab. 15 Ort des letzten Eingriffs im Jahresvergleich 2019–2021

Ein Aggregatwechsel dauerte im Jahr 2021 durchschnittlich 33 min (Tab. 16), was sich nicht von den Ergebnissen der Vorjahre unterschied. Eine differenzierte Betrachtung in Bezug auf die unterschiedlichen Defibrillatorsysteme ist zurzeit nicht möglich, da diese Daten nicht mehr separat veröffentlicht wurden.

Tab. 16 Eingriffsdauer eines Aggregatwechsels im Jahresvergleich 2019–2021

Der überwiegende Anteil der ausgetauschten Defibrillatoren waren CRT-Systeme, die inzwischen fast die Hälfe aller Wechseleingriffe darstellen. Ebenfalls war eine Zunahme der S‑ICD-Wechsel zu verzeichnen, während 1‑ und 2‑Kammer-Systeme numerisch und anteilig weniger wurden (Tab. 17). Diese Verteilung unterschied sich deutlich von der der Herzschrittmacher, wo 1‑ und 2‑Kammer-Schrittmacher 85 % der Wechseleingriffe bedingten (siehe Teil 1).

Tab. 17 Anzahl und prozentueller Anteil der gewechselten Aggregate im Jahresvergleich 2019–2021

Während der Aggregatwechsel-Eingriffe erfolgten regelmäßig Kontrollmessungen (Tab. 18), welche die messbaren Parameter der implantierten Elektroden zu über 98 % erfassten, abgesehen von der P‑Wellen-Amplitude, die mit einer Erfassungsquote von 91 % das Schlusslicht bildete. Unverständlich erscheint allerdings, wieso nicht bei allen ventrikulären Elektroden die Reizschwelle bestimmt wurde. Die gemessenen Sondenqualitäten entsprachen den sehr guten Messergebnissen der letzten Jahre (Tab. 19). Die Wahrnehmung als zweites Kriterium einer Elektrodenqualität wird für die LV-Sonden seit 2016 nicht mehr erfasst und konnte daher auch nicht mehr ausgewertet werden.

Tab. 18 Anzahl der perioperativ durchgeführten Kontrollmessungen im Jahresvergleich 2019–2021
Tab. 19 Messergebnisse der perioperativ durchgeführten Kontrollmessungen im Jahresvergleich 2019–2021

Komplikationen während ICD-Aggregatwechsel-Eingriffen waren auch 2021 sehr selten (Tab. 20), allerdings mit 0,3 % relativ häufiger als beim Austausch von Herzschrittmacheraggregaten (0,17 %).

Tab. 20 Perioperative Komplikationen bei Aggregatwechsel im 3‑Jahres-Vergleich

Die stationäre Verweildauer der Patienten hatte sich im aktuellen Erfassungsjahr nochmals reduziert und somit den gesundheitspolitischen Vorgaben entsprochen. Seit 2020 liegt der Median der präoperativen Tage bei 0 und der postoperative bei 1. Die Betrachtung der Mittelwerte verdeutlich noch eindrucksvoller den anhaltenden Trend und das Bemühen der Kliniken, den stationären Aufenthalt der Patienten zu verkürzen. So wurden diese zunehmend erst am Operationstag in der Klinik aufgenommen (Tab. 21).

Tab. 21 Stationäre Verweildauer bei Aggregatwechseln im Jahresvergleich 2019–2021

Revisionen/Systemwechsel/Explantationen

Der Anteil dieser Eingriffe (im Folgenden als Revisionen zusammengefasst) lag mit 19,3 % aller Defibrillatoreingriffe weiter fast doppelt so hoch wie bei den Herzschrittmacheroperationen (9,6 %). Erfreulich war hingegen, dass sich der Anteil im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 % und die Absolutzahlen bereits seit 2015 (9384) kontinuierlich auf aktuell 6956 reduzierten (Abb. 1; Tab. 1).

Die Anzahl der Krankenhäuser (551), die Revisionseingriffe durchführten, reduzierte sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Einrichtungen (3,2 %), und auch das absolute Volumen der Revisionsoperationen sank um 489 Eingriffe entsprechend 6,3 %. Somit setzte sich der erfreuliche Trend der letzten Jahre mit immer weniger Revisionsoperationen fort (Tab. 1 und 2; Abb. 1).

Eine detaillierte Analyse der Operationsvolumina der einzelnen Krankenhäuser erfolgte leider für das Jahr 2021 nicht. So konnte hier nur der Schnitt von 13,1 Eingriffen pro Leistungserbringer und Kalenderjahr errechnen werden, was durchschnittlich 0,3 Revisionseingriffe pro Woche und Klinik bedeutet und somit eine nur geringe Eingriffsfrequenz widerspiegelt [6, 7].

Die Betrachtung der Patientenströme, die Revisionseingriffe benötigten, zeigt, dass beständig zwischen 60 und 62 % der Patienten ihrer Institution treu blieben und umgekehrt 37–39 % die Klinik für einen Revisionseingriff wechselten. Da bisher Defibrillatoreingriffe nicht ambulant vergütet wurden, spielten diese bei der Betrachtung des Patientenflusses bisher keine relevante Rolle (Tab. 22).

Tab. 22 Ort des letzten Eingriffs, welcher dem Revisionseingriff vorausging im Jahresvergleich 2019–2021

Bei den Indikationen für Revisionseingriffe repräsentieren weiterhin Sondenprobleme den häufigsten Grund zum Handeln, eng gefolgt von Aggregatproblemen (Tab. 23).

Tab. 23 Indikation zur Revisionsoperation im Jahresvergleich 2019–2021 (Mehrfachnennung möglich)

Die notwendigen Revisionseingriffe erfolgten mit Abstand am häufigsten zum Zwecke einer Systemumstellung (31,3 %), gefolgt vom Aggregat- und Sondenwechsel (22,7 %) bzw. zum ausschließlichen Sondenwechsel (16,4 %). Die Entfernung von Aggregat, Sonden oder beidem wurde zu 3–12,6 % notwendig und stellte vermutlich eine Summation aus technischen Problemen und bestehenden Infektionen dar (Tab. 24).

Tab. 24 Anzahl der Eingriffsarten anhand der OPS-Kodierung im Jahresvergleich 2019–2021 (Mehrfachnennung möglich)

Die Gründe, die zu einem Aggregatwechsel während eines Revisionseingriffs führten, begründen sich überwiegend (28,6 %) in dem ohnehin notwendigen Revisionseingriff (z. B. eines Systemwechsels). Ebenfalls wurde ein erfolgter Gerätewechsel zu 20,3 % mit einer Batterieerschöpfung begründet, sodass wohl häufig notwendige Sondenrevisionen (beispielsweise ein chronischer Reizschwellenanstieg) mit einem Aggregatwechsel kombiniert wurden. Bei den ICD-Aggregat-Problemen zeigte sich ein erneuter, marginaler Anstieg von 13 Revisionseingriffen aufgrund einer Fehlfunktion bzw. eines Sicherheitshinweises (Tab. 25).

Tab. 25 Indikation zur Revisionsoperation am Aggregat im 3‑Jahres-Vergleich

Auffallend konstant blieb hingegen der Median für den zeitlichen Abstand zwischen einer ICD Erst- und einer erneuten Neuimplantation im Rahmen von Revisionseingriffen. Allerdings stieg der Mittelwert in den letzten Jahren stetig an (Tab. 26).

Tab. 26 Abstand zwischen ICD-Erst- und Neuimplantation im Jahresvergleich 2019–2021

Bei den behandlungsbedürftigen Taschenproblemen war die wesentliche Indikation zum Revisionseingriff eine bestehende Infektion, gefolgt von sonstigen Taschenproblemen und Perforationen. Hierbei nahmen glücklicherweise in den letzten Jahren die Infektionen stetig ab, wie auch die unspezifischen sonstigen Taschenprobleme (Tab. 27).

Tab. 27 Indikation zur Revisionsoperation bei Taschenproblemen im Jahresvergleich 2019–2021

Bei den Sondenproblemen der Vorhofelektrode repräsentierte die Infektion (37,2 %) weiterhin die führende Revisionsursache, gefolgt von Dislokation und dem Sondenbruch bzw. Isolationsdefekt (Tab. 28).

Tab. 28 Indikation zur Revisionsoperation bei Problemen mit der Vorhofsonde ohne Systemumstellung im 3‑Jahres-Vergleich

Bei den rechtsventrikulären Elektroden stand 2021 hingegen die weiter zunehmende Anzahl von Sondenbrüchen bzw. Isolationsdefekten als führende Revisionsindikation im Vordergrund (35,4 %), was sich möglicherweise in der vergleichsweise komplexeren Sondenkonstruktion begründen könnte. Weiterhin war die Infektion (21 %) die zweithäufigste Revisionsbegründung, wobei sich erfreulicherweise ihr Anteil sowohl prozentual als auch numerisch in den letzten Jahren stetig reduzierte. Weitere häufige Ursachen sind der Reizschwellenanstieg bis hin zum Stimulationsverlust und die Fehldetektion durch Oversensing, während die Dislokation vergleichsweise immer seltener wurde (Tab. 29).

Tab. 29 Indikation zur Revisionsoperation bei Problemen mit der rechtsventrikulären Sonde ohne Systemumstellung im 3‑Jahres-Vergleich

Für die linksventrikuläre Sonde war, analog zur Vorhofelektrode, die Infektion (33,8 %) die führende Revisionsindikation. Weiterhin sind Dislokation, Reizschwellenanstieg bis hin zum Stimulationsverlust sowie Sondenbruch sehr relevante Probleme, die sich aber in den letzten Jahren nummerisch und abgesehen vom Sondenbruch auch prozentual anhaltend reduzierten. Sicherlich begründet sich ihr hoher Revisionsanteil auch in der deutlich komplexeren Implantationstechnik und der a priori instabileren intravasalen Lage der überwiegend passiv fixierten LV-Sonden (Tab. 30).

Tab. 30 Indikation zur Revisionsoperation bei Problemen mit der linksventrikulären Sonde ohne Systemumstellung im 3‑Jahres-Vergleich

Zusammenfassend bleibt zu bemerken, dass konstruktionsbedingte Sondendysfunktionen wie Sondenbrüche oder Isolationsdefekte nur durch eine Längsschnittbeobachtung sowie eine adäquate Produktnachverfolgung weiter analysiert werden könnten. Auch blieb aufgrund der fehlenden Datenerhebung weiterhin unklar, ob und in welchem Umfang sich Infektionen im Zusammenhang mit einer Tascheninfektion ereigneten oder es sich um eine primär von den Sonden ausgehende Infektion handelte. Grundsätzlich muss aber bemängelt werden, dass Sondeninfektionen als Indikation zur Sondenrevision mit 21 % (RV-Sonden) bis 37 % (RA-Sonden) einen, seit Jahren zu beobachtenden, viel zu hohen Anteil darstellen. Leider stehen derzeit keine adäquaten Daten zur Verfügung, die eine genaue Unterscheidung zwischen Früh- und Spätinfektionen bzw. den zeitlichen Zusammenhang zu vorausgegangenen Eingriffen oder einer Tascheninfektion hinreichend beleuchten könnten.

In Abb. 8 ist der zeitliche Zusammenhang zwischen Sondenimplantation und Auftreten eines Sondenproblems dargestellt. Hierbei zeigte sich 2021, dass etwa ein Viertel der Sondenprobleme innerhalb des ersten Jahres behandlungsbedürftig wurde und sich somit ein klarer Bezug zum vorausgegangenen Eingriff ergab. Dieser Zusammenhang kann durchaus als ein Hinweis auf ein prozedurales Verbesserungspotenzial interpretiert werden. Daten, die diesen Zusammenhang bei der Schrittmachertherapie beleuchten, werden seit 2018 nicht mehr erhoben und so ist ein Vergleich mit der Defibrillatortherapie nicht mehr möglich. Frühere Erhebungen wiesen deutlich seltener frühe ICD-Sondenprobleme aus als bei den Schrittmachern.

Abb. 8
figure 8

Zeitpunkt des Auftretens eines ICD-Sondenproblems nach Sondenimplantation im Jahr 2021

Erfolgten operative Sondenrevisionen, so wurde erfreulicherweise in der Mehrzahl der Fälle eine Sondenentfernung durchgeführt und somit ein „Sonden-Overload“ mit stillgelegten Sonden zunehmend vermieden (Abb. 9).

Abb. 9
figure 9

Chirurgisches Vorgehen bei funktionslosen Sonden 2021. (Bezug: alle postoperativ funktionell nicht aktiven Sonden, bei denen die Art des Vorgehens dokumentiert wurde)

Bei der chirurgischen Korrektur von Sondenproblemen (Abb. 10) wurden analog zu den Vorjahren ICD-Elektroden deutlich häufiger als Vorhof- oder Koronarsinussonden stillgelegt oder explantiert. Umgekehrt wurden Vorhof- und Koronarsinuselektroden bevorzugt zusätzlich implantiert. Der auffallend hohe Anteil könnte seine Begründung aber auch in der hohen Anzahl an Systemumstellungen haben, wo oftmals die Notwendigkeit zur Sondenneuanlage bestand. Ein Datenvergleich mit den Revisionen von Schrittmachersonden ist seit 2018 aufgrund der fehlenden Datenerhebung nicht mehr möglich.

Abb. 10
figure 10

Chirurgisches Vorgehen bei der Sondenrevision 2021. (Bezug: alle postoperativ funktionell aktiven Sonden, an denen ein Eingriff vorgenommen wurde)

Anschließend bleibt weiterhin zu bemängeln, dass es anhand der Datenerfassung völlig unklar bleibt, mit welchen Methoden und in welchem Umfang Elektroden entfernt wurden. Hierbei wäre die Eingriffsindikation (Infektion vs. technisches Problem vs. chronischer Gefäßverschluss) von Interesse, wie auch die Komplikationsraten in Abhängigkeit vom Sondenalter und der eingesetzten Extraktionsmethode. Gerade perkutane Extraktionsmaßnahmen mittels Tube‑, Fräsen- oder Laser-Systemen beinhalten ein deutlich anderes Eingriffssetting und -risiko als das simple Herausziehen einer wenige Tage oder Wochen alten Elektrode.

Komplikationen während Revisionsoperationen hatten sich auch 2021 nicht wesentlich in Anteil und Anzahl im Vergleich zu den Vorjahren geändert. So ereignete sich mindestens eine Komplikation in 1,9 % der Fälle. Ein überschaubarer Anstieg fand sich lediglich bei Pneumothorax und Taschenhämatom, während alle anderen Kategorien nummerisch und zumeist auch relativ im Vergleich zum Vorjahr abnahmen (Tab. 31).

Tab. 31 Perioperative Komplikationen bei Revision, Systemumstellung, Explantation im Jahresvergleich 2019–2021

Todesfälle im Zusammenhang mit ICD-Operationen (Tab. 32) ereigneten sich selten. Bemerkenswert ist aber, dass Patienten nach ICD-Neuimplantationen seltener verstarben als nach Schrittmacherimplantationen (ICD: 0,59 % vs. HSM: 1,51 %). Allerdings geben die Zahlen keinen Aufschluss darüber, ob bzw. wie oft ein Zusammenhang zwischen einer Implantation und dem späteren Versterben eines Patienten bestand. Bei Revisionsoperationen war hingegen die Sterblichkeit der ICD-Patienten etwas höher als bei Schrittmacherpatienten (ICD: 2,19 % vs. HSM: 2,04 %), während sie bei Aggregatwechseln marginal unter der der Schrittmacher lag (ICD: 0,23 % vs. HSM: 0,29 %).

Tab. 32 Todesfälle im Zusammenhang mit Implantationen, Aggregatwechseln und Revisionen/Systemwechseln/Explantationen 2021 im Vergleich zu den Ergebnissen von 2020 und 2019

Internationaler Vergleich

Datenbasis

Traditionell erfolgt an dieser Stelle ein internationaler Vergleich der deutschen Qualitätsdaten mit Berichten aus europäischen Nachbarländern (Tab. 33). Hierzu konnten für das Erfassungsjahr 2021 leider nur die Daten der Schweiz [9, 10] und aus Schweden [11] herangezogen werden, da Dänemark in diesem Jahr keine Daten veröffentlichte [12]. Auch die European Heart Rhythm Association (EHRA) publizierte seit 2017 kein aktualisiertes White Book [15], und die britischen Angaben [16] waren wegen ihrer Unvollständigkeit und der unterschiedlichen Aufbereitung für einen Vergleich nicht geeignet.

Tab. 33 Datenbasis 2021 im internationalen Vergleich

Der Vergleich der verfügbaren Datenbasis zeigt 2021 keine einschneidenden Veränderungen: In Deutschland wurden sowohl absolut als auch relativ, d. h. pro 1 Mio. Einwohner, mit Abstand die meisten ICDs implantiert (Tab. 33 und Abb. 11). Allerdings waren die Implantationszahlen in Deutschland rückläufig (2020: 257 pro 1 Mio. Einwohner), während sie in der Schweiz und Schweden weiterhin anstiegen (Schweiz 2020: 132 pro 1 Mio. Einwohner; Schweden 2020: 140 pro 1 Mio. Einwohner).

Abb. 11
figure 11

Implantationen pro 1 Mio. Einwohner im internationalen Vergleich 2021. (Quellen: siehe Tab. 33)

Der internationale Vergleich zur Altersstruktur der versorgten Defibrillatorpatienten zeigt, dass in Deutschland der mit Abstand höchste Anteil an betagten Patienten zu finden war, die einen Defibrillator erhielten (Abb. 12). Diese regionalen Unterschiede lassen sich auch in diesem Jahr weder mit einer differenten Leitlinienkonformität noch mit einer unterschiedlichen Altersstruktur plausibel erklären. Allerdings ist auch wahrzunehmen, dass in den beiden europäischen Vergleichsländern der Anteil der über 80-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr nochmals merklich zunahm (Deutschland 2020: 13,8 %; Schweiz 2020: 3,9 %; Schweden 2020: 5,5 %). Anders stellte sich die Verteilung der über 80-jährigen Schrittmacherpatienten in den Vergleichsländern dar. Hier waren die Unterschiede nicht so ausgeprägt (Deutschland 2021: 52,7 %; Schweiz 2021: 46,9 %; Schweden 2021: 45,5 %), obwohl auch hier Deutschland die Rate der Implantationen anführt (Teil 1, Abb. 9).

Abb. 12
figure 12

Anteil älterer Patienten ≥ 80 Jahre (Schweiz ≥ 81 Jahre) an allen Patienten, bei denen ein ICD implantiert wurde, im internationalen Vergleich 2021

Indikationen zur ICD-Therapie und ICD-Systemauswahl

Ein Vergleich der rechtfertigenden ICD-Indikationen offenbarte, dass in allen Ländern übereinstimmend überwiegend primärprophylaktische ICD-Implantationen erfolgten. In der Schweiz fanden diese sogar zu zwei Drittel aller Implantationen statt, gefolgt von Deutschland und Schweden mit jeweils einem Anteil von über 60 % (Abb. 13).

Abb. 13
figure 13

Indikationen zur ICD-Implantation im internationalen Vergleich 2021

Bei der ICD-Systemwahl waren die Unterschiede zwischen den Ländern analog zu den Vorjahren in etwa gleichgeblieben. Schweden implantierte weiterhin deutlich häufiger ein DDD-ICD-System als die anderen und entsprechend seltener ein VVI-System (Abb. 14). Wie im Jahr zuvor, wurden in Deutschland auch 2021 die vergleichsweise meisten VVI- und CRT-D-Systeme implantiert. Bemerkenswert ist allerdings, dass in Schweden weiterhin auffallend selten S‑ICD-Systeme implantiert wurden und ihr Anteil nochmals relativ und absolut im Vergleich zum Vorjahr sank (2020: 34 Implantationen [2,3 %]; 2021 14 Implantationen [0,9 %]). Nicht zuletzt sei der Hinweis erlaubt, dass auch in diesem Jahr ein internationaler Vergleich der implantierten ICD-Sonden (Single-coil- oder Dual-coil-Elektrode) aufgrund der seit 2017 in Deutschland fehlenden Datenerhebung nicht mehr möglich war.

Abb. 14
figure 14

Auswahl des ICD-Systems im internationalen Vergleich 2021

Operationsdaten

Die Ergebnisse der Operationsdaten zeigen seit Jahren, so auch 2021, die gleichen regionalen Unterschiede. So verwandten bspw. die Schweden, wie auch bei den Schrittmacher-Implantationen, am häufigsten die V. cephalica für den Sondenvorschub, während dieser Zugang in der Schweiz mit Abstand am seltensten verwendet wurde. Allerdings konnten sich auch die Eidgenossen im Vergleich zum Vorjahr (16,4 %) steigern, während die Deutschen (2020: 34,7 %) auf dem Vorjahresniveau verblieben (Tab. 34).

Tab. 34 Prozentuale Verteilung venöser Zugänge bei Neuimplantationen 2021 im internationalen Vergleich

Analog ergaben sich auch qualitativ keine Änderungen in den dokumentierten Operationszeiten im Vergleich zum Vorjahr. Seit Jahren werden in Schweden alle Systeme am schnellsten implantiert, während die Schweizer sich am meisten Zeit lassen. Der Vergleich der Implantationszeiten für S‑ICD-Systeme war 2021 aufgrund der weiterhin fehlenden schwedischen Daten nur zwischen der Schweiz und Deutschland möglich. Hierbei zeigte sich, dass einerseits die Durchschnittszeiten annähernd identisch zum Vorjahr waren und andererseits, dass Deutschland kürzere Operationszeiten benötigte (Abb. 15).

Abb. 15
figure 15

Internationaler Vergleich der mittleren Operationsdauer zur Implantationen verschiedener Systeme 2021

Leider konnten aufgrund der völlig unterschiedlichen Auswertungen die perioperativen Komplikationen der einzelnen Länder nur bedingt miteinander verglichen werden. Während die deutschen und schwedischen Ergebnisse sich in puncto Pneumothorax, Hämatom und Sondendislokation vergleichen ließen, wurden in der Schweiz perioperative Komplikationen nicht detailliert dargestellt. So kann hier lediglich festgestellt werden, dass es im Jahr 2021 in der Schweiz zu keiner Revision aufgrund eines Hämatoms kam (Abb. 16).

Abb. 16
figure 16

Internationaler Vergleich von 3 perioperativen Komplikationsarten 2021

Zusammenfassung und Ausblick

Die Ergebnisse des deutschen ICD-Registerberichts sind über die Jahre hinweg bemerkenswert konstant: Die Implantationsrate blieb weiterhin hoch und die Primärprophylaxe repräsentiert mit einer über 90 %ig leitlinienkonformem Indikationsstellung das Gros der Eingriffe. Neben den 1‑Kammer-Systemen stellten CRT-Systeme in Deutschland den wesentlichen Anteil der verwendeten Systeme dar. Die V. cephalica wurde bei den ICDs mit weniger als einem Drittel noch seltener als bei den Schrittmachereingriffen als Zugangsweg verwandt, obwohl die Lenkungswirkung der letzten Jahresqualitätsdaten eine stete Zunahme bewirken konnte. Bei den eingebrachten Elektroden zeigten sich konstant sehr gute Messwerte, jedoch ließen sich aufgrund der fehlenden Datenerfassung keine Aussagen zu den eingesetzten Sondentypen und Aggregatherstellern treffen, was eine unabhängige Produktüberwachung durch die Bundesqualitätssicherung und das Erkennen von konstruktionsbedingten Probleme unmöglich macht. Weiterhin war die Rate an Revisionseingriffen sehr hoch und betraf zu annähernd 90 % ICD und Schrittmacheraggregat- und Sondenprobleme. Aber auch der zweistellige Anteil an infektionsbedingten Revisionseingriffen repräsentierte einen relevanten, aber glücklicherweise abnehmenden Anteil der Eingriffe. Hierbei wäre sicherlich von Interesse, welche Effektivität und Prognose die unterschiedlichen Behandlungspfade aufweisen. Insbesondere fanden sich keine Daten zu den eingesetzten Extraktionsverfahren (Tubes, Laser, Fräse) die zur Sonden- bzw. Systementfernung zum Einsatz kommen und somit auch keine spezifischen Komplikationsraten.

Nicht zuletzt setzte sich leider ungebrochen die seit 2015 zunehmende Tendenz fort, immer weniger Daten zur Bundesqualitätssicherung zu erheben. Dies ist v. a. der Tatsache geschuldet, dass es nicht Aufgabe der externen Qualitätssicherung ist, Daten für die Versorgungsforschung zu erheben, auch wenn man sich dies wünschen würde. Zudem verzögert sich weiterhin die Aufnahme des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers in das Implantateregister Deutschland und Interessierte werden sich daher auch weiterhin noch einige Zeit gedulden müssen.

Zum Schluss des Jahresberichts 2021 des Deutschen Herzschrittmacher- und Defibrillator-Registers sei wieder allen, die bei der Erstellung dieses Berichts mitgeholfen haben, ganz herzlich gedankt.

Weiter sei der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass die Informationen des Berichts dem Anwender in der täglichen Praxis und damit auch den Patienten helfen. Noch mehr würden wir uns darüber freuen, wenn die Resultate der kommenden Jahre aufzeigen, dass die im Registerbericht vorgestellten Ergebnisse zu Konsequenzen beim operativen Vorgehen führen und die benannten Punkte mit Verbesserungspotenzial zu einer besseren Versorgungsqualität beitragen konnten.

Infobox 1 Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Übersicht ausgewerteter Datensätze im Vergleich zu den Vorjahren

Tab. 2: Vollzähligkeit der ausgewerteten Datensätze bzw. Krankenhäusera im Jahr 2021 (Minimaldatensätze berücksichtigt)

Tab. 3: Demografische Daten zu ICD-Implantationen, Aggregatwechseln und Revisionen/Systemwechseln/Explantationen im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 4: Führende Indikation zur ICD-Neuimplantation im Jahresvergleich

Tab. 5: Leitlinienkonforme Indikation bei den Indikationen Primär- und Sekundärprävention im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 6: Venöser Zugang bei ICD-Implantationen im 3‑Jahres-Vergleich (seit Jahren ergibt sich hier eine Überdokumentation von etwa 10 %)

Tab. 7: Operationszeiten (Median) in Minuten bei Implantationen 2019 bis 2021 (bezogen auf alle Fälle mit gültiger Angabe zur Operationsdauer > 0)

Tab. 8: Dosisflächenprodukt im Vergleich zu den Vorjahren

Tab. 9: Ergebnisse der Reizschwellenmessungen und Bestimmungen der intrakardialen Signalamplituden bei Implantationen 2019 bis 2021 (jeweils bezogen auf alle Fälle mit gültiger Angabe; P‑Wellen-Amplitude ohne VDD-Elektroden)

Tab. 10: Position der Aggregattasche 2021 im Vergleich zu den Vorjahren

Tab. 11: Perioperative Komplikationen bei Implantationen 2021 im Vergleich zu den Vorjahren

Tab. 12: Perioperative Sondenkomplikationen 2019, 2020 und 2021 – Details zu Sondendislokation und -dysfunktion. (Prozentzahlen beziehen sich auf die Gesamtzahl der jeweils implantierten Sonden)

Tab. 13: Perioperative Komplikationen in Abhängigkeit vom venösen Zugangsweg für den Sondenvorschub im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 14: Indikation zum Aggregatwechsel im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 15: Ort des letzten Eingriffs im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 16: Eingriffsdauer eines Aggregatwechsels im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 17: Anzahl und prozentueller Anteil der gewechselten Aggregate im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 18: Anzahl der perioperativ durchgeführten Kontrollmessungen im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 19: Messergebnisse der perioperativ durchgeführten Kontrollmessungen im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 20: Perioperative Komplikationen bei Aggregatwechsel im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 21: Stationäre Verweildauer bei Aggregatwechseln im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 22: Ort des letzten Eingriffs, welcher dem Revisionseingriff vorausging im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 23: Indikation zur Revisionsoperation im Jahresvergleich 2019–2021 (Mehrfachnennung möglich)

Tab. 24: Anzahl der Eingriffsarten anhand der OPS-Kodierung im Jahresvergleich 2019–2021 (Mehrfachnennung möglich)

Tab. 25: Indikation zur Revisionsoperation am Aggregat im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 26: Abstand zwischen ICD-Erst- und Neuimplantation im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 27: Indikation zur Revisionsoperation bei Taschenproblemen im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 28: Indikation zur Revisionsoperation bei Problemen mit der Vorhofsonde ohne Systemumstellung im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 29: Indikation zur Revisionsoperation bei Problemen mit der rechtsventrikulären Sonde ohne Systemumstellung im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 30: Indikation zur Revisionsoperation bei Problemen mit der linksventrikulären Sonde ohne Systemumstellung im 3‑Jahres-Vergleich

Tab. 31: Perioperative Komplikationen bei Revision, Systemumstellung, Explantation im Jahresvergleich 2019–2021

Tab. 32: Todesfälle im Zusammenhang mit Implantationen, Aggregatwechseln und Revisionen/Systemwechseln/Explantationen 2021 im Vergleich zu den Ergebnissen von 2020 und 2019

Tab. 33: Datenbasis 2021 im internationalen Vergleich

Tab. 34: Prozentuale Verteilung venöser Zugänge bei Neuimplantationen 2021 im internationalen Vergleich

Infobox 2 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Defibrillatoreingriffe in Deutschland im 10-Jahres-Vergleich 2011 bis 2021

Abb. 2: Anteil der Defibrillatoreingriffe in der Herzchirurgie in Deutschland im 10-Jahres-Vergleich

Abb. 3: Numerische Verteilung der indikationsbegründenden klinischen Ereignisse bei Sekundärprävention im Vergleich der letzten Jahre. (Beispiel: Im Jahr 2019 wurde bei 3133 Implantationen zur Sekundärprävention bei Kammerflimmern als indikationsbegründendes klinisches Ereignis angegeben. VF Kammerflimmern, VT ventrikuläre Tachykardie, NSVT nichtanhaltende ventrikuläre Tachykardie)

Abb. 4: Zahlenmäßige Verteilung der Symptomatik bei Sekundärprävention im Jahresvergleich 2019–2021. (Beispiel: Im Jahr 2019 wurde bei 3503 Implantationen zur Sekundärprävention eine Reanimation als Symptomatik angegeben)

Abb. 5: Prozentuale Verteilung der ICD-Systeme bei Implantationen im 3‑Jahres-Vergleich. (CRT+ CRT-System mit Vorhofsonde, CRT− CRT-System ohne Vorhofsonde)

Abb. 6: Perzentile der Operationszeiten im Jahr 2021. (Beispiel: Im Jahr 2021 waren 5 % aller Implantationen eines 1‑Kammer-ICD-Systems nach 20 min beendet)

Abb. 7: Überblick über die perioperativen Komplikationen nach Implantation im Jahresvergleich 2019–2021. (CPR Reanimation, Pneu interventionspflichtiger Pneumothorax, HT Hämatothorax, PE Perikarderguss, Hämatom interventionspflichtiges Taschenhämatom, Dislok. Sondendislokation, Dysf. Sondendysfunktion, Wundinf. postoperative Wundinfektion nach Definition der CDC, Sonstige Fälle mit mind. einer sonstigen interventionspflichtigen perioperativen Komplikation)

Abb. 8: Zeitpunkt des Auftretens eines ICD-Sondenproblems nach Sondenimplantation im Jahr 2021

Abb. 9: Chirurgisches Vorgehen bei funktionslosen Sonden 2021. (Bezug: alle postoperativ funktionell nicht aktiven Sonden, bei denen die Art des Vorgehens dokumentiert wurde)

Abb. 10: Chirurgisches Vorgehen bei der Sondenrevision 2021. (Bezug: alle postoperativ funktionell aktiven Sonden, an denen ein Eingriff vorgenommen wurde)

Abb. 11: Implantationen pro 1 Mio. Einwohner im internationalen Vergleich 2021. (Quellen: siehe Tab. 33)

Abb. 12: Anteil älterer Patienten ≥ 80 Jahre (Schweiz ≥ 81 Jahre) an allen Patienten, bei denen ein ICD implantiert wurde, im internationalen Vergleich 2021

Abb. 13: Indikationen zur ICD-Implantation im internationalen Vergleich 2021

Abb. 14: Auswahl des ICD-Systems im internationalen Vergleich 2021

Abb. 15: Internationaler Vergleich der mittleren Operationsdauer zur Implantationen verschiedener Systeme 2021

Abb. 16: Internationaler Vergleich von 3 perioperativen Komplikationsarten 2021