Wilhelmshaven - Der Klinik-Neubau in Wilhelmshaven wird rund 55 Millionen Euro teurer als bisher geplant. Nach Informationen der Wilhelmshavener Zeitung rechnen die Verantwortlichen aktuell mit Gesamtkosten von rund 250 Millionen Euro. Es ist das erste Mal seit über vier Jahren, dass die Baukosten in den Planungen nach oben korrigiert wurden. 2017, als das Projekt verabschiedet wurde, ging die Stadt noch von 170 Millionen Euro Kosten und einer Kapazität von 440 Betten für das neue Krankenhaus aus. 2019 rechnete man bereits mit 194,1 Millionen Euro.
Klinik-Leitung und Stadt bestätigen Zahlen nicht
Dass auch dieser Plan nicht eingehalten werden kann, ist bereits seit längerem klar. Dennoch gab es die Hoffnung, die veranschlagten 194 Millionen Euro würden ausreichen, weil der Bau deutlich kleiner ausfallen sollte als ursprünglich geplant - aktuell wird mit 355 Betten gerechnet. Nun ist klar: Der Bau wird deutlich kleiner und trotzdem erheblich teurer.
Weder Klinik-Baugeschäftsführer Oliver Leinert noch Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos), der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums ist, wollten die neuen Zahlen gegenüber der Wilhelmshavener Zeitung bestätigen. Stadtsprecherin Julia Muth teilte mit, dass sich der OB zum jetzigen Zeitpunkt nicht an Spekulationen über die Kostenentwicklung beteiligen werde. Jede momentan kolportierte Summe stelle eine Spekulation dar. „Dass die allgemeinen Baukostenentwicklungen deutschlandweit vor allem bei Großprojekten die Planungen überholen, trifft eine Vielzahl von Bauherrinnen, auch in der Kliniklandschaft“, teilte die Stadtsprecherin mit. Die konkreten Kostenermittlungen für den Neubau des Wilhelmshavener Klinikums würden Feist und die Geschäftsführung den zuständigen Gremien dann vorlegen, wenn sie belastbar sind, so Muth weiter.
Bau soll im Herbst weitergehen
Aktuell ruht der Klinik-Bau. Einerseits, weil ein Konto, auf dem fast 100 Millionen Euro Fördergelder für den Klinikbau liegen, aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage der Einrichtung gesperrt ist. Andererseits, weil die Neubau-Planung überarbeitet und an die verringerte Bettenzahl angepasst wird. Bislang rechnen die Verantwortlichen damit, dass diese Planungen Mitte des Jahres abgeschlossen sind und der Bau im Herbst weitergehen kann.