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Asklepios-Klinik in Tölz schließt Abteilung für Gefäßchirurgie

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Zum 31. Januar wurde die Abteilung für Gefäßchirurgie an der Asklepios-Stadtklinik in Bad Tölz geschlossen.
Zum 31. Januar wurde die Abteilung für Gefäßchirurgie an der Asklepios-Stadtklinik in Bad Tölz geschlossen. © Asklepios

Einige spezielle gefäßchirurgische Eingriffe sind ab sofort in der Tölzer Asklepios-Klinik nicht mehr möglich. Weil der Chefarzt gegangen ist, wird die Abteilung nicht mehr weitergeführt. Der Konzern erklärt die Hintergründe.

Bad Tölz – Die Tölzer Asklepios-Stadtklinik hat die Abteilung für Gefäßchirurgie geschlossen. Der Schritt erfolgte am 31. Januar. Der bisherige Chefarzt Dr. Peter Sabisch habe sich für einen Wechsel entschieden, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik. Man wünsche ihm alles Gute. In der Folge habe man sich dazu entschieden, die Abteilung nicht mehr weiterzuführen.

Aber ist es nicht fatal, sich vor der angekündigten Krankenhausfinanzierungsreform, die Strukturänderungen mit sich bringen wird, von einer ganzen Abteilung zu verabschieden? „Im Zuge der von Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach angekündigten Krankenhausreform wird die Spezialisierung weiter vorangetrieben, und es werden noch mehr Behandlungen in größeren medizinischen Abteilungen konzentriert“, antwortet Klinik-Geschäftsführer Felix Rauschek auf Nachfrage unserer Zeitung. „Kleinere Abteilungen dürfen dann solche Therapien gar nicht mehr durchführen. Die Gefäßchirurgie war die kleinste Abteilung der Stadtklinik und hätte die geforderten Kriterien für ein großes gefäßchirurgisches Zentrum in Zukunft nicht erfüllen können.“ Sprich: Die Klinik schließt schon jetzt die Abteilung, von der man sich im Zuge der Reform ohnehin hätte verabschieden müssen.

Klinik will sich auf Krankenhaus-Reform vorbereiten

Hätte man einen Nachfolger für Sabisch gesucht, wäre die „Neubesetzung der Chefarztposition letztlich also zeitlich begrenzt gewesen und hätte für alle Beteiligten nur wenig Sinn ergeben. Daher haben wir uns dagegen entschieden“, so Rauschek.

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Vielmehr bereite man die Klinik so auf die absehbaren Auswirkungen der Reform vor und mache sie zukunftssicher, betont der Geschäftsführer. „Die Vorhaltung einer gefäßchirurgischen Versorgung ist weder für die erweiterte Notfallversorgung (Notaufnahme Level 2) noch für die Behandlung von Schlaganfallpatienten in der Stroke Unit notwendig.“

Andere Abteilungen übernehmen die Leistungen teilweise

Grundsätzlich sei es möglich, „einen Großteil der Leistungen aus der Gefäßchirurgie in anderen Fachabteilungen aufzufangen und abzubilden“, ergänzt der Geschäftsführer. Die Abteilungen für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Interventionellen Kardiologie würden einen Teil der Versorgung übernehmen. Dazu gehören laut Rauschek zum Beispiel die Behandlung von Atherosklerose der Extremitätenarterien, die Behandlung von Erysipeln (Wundrose) und von Patienten mit Diabetes-Erkrankungen.

Auch Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten (Stadium 5), Embolien sowie Thrombose von Arterien oder mit Komplikationen, verursacht durch Implantate und Transplantate, könnten weiterhin behandelt werden. „Dabei wurde hier nur ein Teil des Behandlungsspektrums genannt. Auch können wir einen großen Teil einer ersten Diagnostik abbilden.“

Stent- oder Bypassoperationen jetzt nicht mehr möglich

Durch die Schließung der Abteilung gibt es aber auch Behandlungen, die künftig an der Tölzer Klinik nicht mehr möglich sein werden. Dabei handle es sich um spezielle gefäßchirurgische Eingriffe. Dazu gehören laut Felix Rauschek die Amputation und Exartikulation der unteren Extremitäten (etwa 3 pro Monat), gefäßchirurgische Stent- oder Bypassoperationen (circa 5/Monat) sowie die Behandlung von Aneurismen (circa 1/Monat) und die Behandlung von Verschlüssen oder Stenosen der Halsschlagader (circa 0,5/ Monat). Die Entfernung von Krampfadern sei ebenfalls nicht mehr möglich. Diese Leistung werde „heutzutage jedoch auch überwiegend in ambulanten Strukturen erbracht“, so Rauschek.  

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