Bürger sorgen sich um Standort

3200 Menschen unterschreiben Online-Petition für die Klinik Oberstdorf

Viele Menschen in Oberstdorf machen sich Sorgen um die Zukunft des Krankenhauses.

Viele Menschen in Oberstdorf machen sich Sorgen um die Zukunft des Krankenhauses.

Bild: Benjamin Liss (Archiv)

Viele Menschen in Oberstdorf machen sich Sorgen um die Zukunft des Krankenhauses.

Bild: Benjamin Liss (Archiv)

Tausende Menschen haben eine Petition für den Erhalt der Grund- und Regelversorgung am Krankenhaus-Standort in Oberstdorf unterschrieben.
15.02.2024 | Stand: 05:30 Uhr

Die Diskussion über die Zukunft des Oberstdorfer Krankenhauses geht weiter. Viele Oberstdorfer sind besorgt, dass der Standort nach der Klinikreform erhalten bleibt. 3200 Menschen haben jetzt eine Online-Petition des Krankenhaus-Förderkreises für den Erhalt einer Grund- und Regelversorgung am Standort Oberstdorf unterschrieben. Der Vorsitzende Josef Dornach hofft auf noch mehr Unterstützung. „Da bei der Klinikreform noch vieles im Fluss ist, müssen wir uns jetzt kraftvoll positionieren“, erklärt Dornach in einer Pressemitteilung.

Zu wenig Hausärzte im Kleinwalsertal

Der Förderkreis-Vorsitzende hofft dabei auf die Unterstützung der Kleinwalsertaler. Wie wichtig auch für die Talbevölkerung ein Krankenhaus in Oberstdorf ist, schildert Ute Fischer, Fachärztin für Innere Medizin und Notärztin am Standort Oberstdorf und oft im Walsertal im Einsatz. Es gibt nur wenige Hausärzte im Tal, seit Jahren bemühe sich die Gemeinde darum, ein Ärztehaus zu etablieren und mehr Mediziner zu kriegen –bislang aber ohne großen Erfolg. Dazu kommt die Versorgung der Gäste. Es gibt kaum eine Region, in der so viel los ist wie im Raum Oberstdorf-Kleinwalsertal, betonte auch Andi Haid, Bürgermeister im Kleinwalsertal, auf mehreren Veranstaltungen. 4,2 Millionen Gästeübernachtungen und rund 15.000 Einwohner zählen Oberstdorf und Mittelberg zusammen.

Patienten müssen nach Immenstadt gebracht werden

Die Rettungsdienste müssten ihre Patienten oft auch mit kleineren Verletzungen nach Immenstadt bringen, schildert Fischer. „Die langen Fahrt- und Abwesenheitszeiten sind problematisch“, sagt Fischer. Und obendrein werde die Notaufnahme in Immenstadt unnötigerweise mit „Bagatellfällen“ aus dem Raum Oberstdorf und dem Kleinwalsertal belastet, die auch angemessen in Oberstdorf hätten behandelt werden können, betont die Notärztin. Nicht zu vergessen, die längeren Wartezeiten in Immenstadt.

Petition soll beim Gesundheitsministerium eingereicht werden

Nach Ende der Eintragungsfrist wird die Petition beim Gesundheitsministerium in München eingereicht. „Wir sind dem neuen Fraktionsvorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion, Klaus Holetscheck – ehemaliger Gesundheitsminister – dankbar, dass er diesen Schritt sogar von uns erwartet“ erklärt Dornach. Wie umstritten die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach initiierte Reform ist, zeige sich an den zähen Verhandlungen und Diskussionen zwischen Bund und Ländern.

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