Krankenhaus
Sana investiert in neue Medizintechnik und Digitalisierung
Uckermark / Lesedauer: 3 min
Das Sana Krankenhaus Templin hat in den letzten Monaten die Chance genutzt, binnen kürzester Zeit die ambulanten Versorgungsangebote in seinem Haus auf sichere Füße zu stellen und die Basis dafür gelegt, diese perspektivisch noch auszubauen. Diese Einschätzung traf Krankenhausdirektor Florian Schulz auf einem Jahresempfang des Sana Krankenhauses im Ahorn Seehotel Templin. Im Beisein von Klinikärzten und Pflegepersonal stellten er und seine Chefärzte vor rund 60 Gästen, darunter Kommunalpolitiker, Kooperationspartner und niedergelassene Mediziner, ihre Abteilungen und Pläne für die Zukunft vor.
Investitionen in Medizintechnik
Mit dem Vorhaben, weitere ambulante Versorgungsbedarfe zu erkunden und aufzunehmen, gehe Sana bereits den Weg der Lauterbachschen Reformen der Ambulantisierung von kleinen Krankenhäusern, ohne dabei die stationäre Grundversorgung aufzugeben, so Schulz. Sana investiere zudem in Millionenhöhe in moderne Medizintechnik in Templin, zum Beispiel in neue CT- und Röntgengeräte. Künftig soll es auch wieder ein Mammographiegerät geben. Die Investitionen seien mithilfe von Fördermitteln des Landes möglich geworden.
Pilot-Standort für Digitalisierung
Fast eine Million Euro will Sana zudem in ein modernes Krankenhausinformationssystem, sprich in die Digitalisierung der Prozesse stecken, die die Einführung der elektronischen Patientenakte und eines elektronischen Patientenportals ermöglichen. Templin gehöre damit zu den drei Pilot-Krankenhäusern im Sana-Konzern, die diese digitalisierten Arbeitsabläufe testen dürfen, bevor sie in allen 53 Häusern umgesetzt werden.
Keinen Chefarzt für Gynäkologie gefunden
Zur Wahrheit, gehöre es aber auch, so der Krankenhausdirektor, dass Sana in Templin die Gynäkologie und Geburtshilfe nicht mehr halten konnte. Der Klinik sei es nicht gelungen, einen neuen Chefarzt zu finden. Auf Dauer nur mit hausfremdem Personal auf Honorarbasis zu arbeiten, war der Klinikleitung keine sichere Basis. Sana gehe derzeit nicht davon aus, den Versorgungsauftrag vom Land wiedererlangen zu können. Letztlich fördere die Krankenhausreform eine Spezialisierung der Kliniken. So sei es in manchen Sparten für ärztlichen Nachwuchs wenig attraktiv, nach Templin zu gehen, hieß es.
Die Fachkräftesicherung war in vielen Gesprächen an diesem Abend Thema. Noch mehr als bisher sollte mit Templin als attraktivem Wohn- und Bildungsstandort geworben werden, so der Tenor. Sana Klinik sei es gerade gelungen, zwei hoch qualifizierte philippinische Pflegekräfte zu gewinnen, berichtete Florian Schulz. Man werde weiter auch in eigenes Personal, die Übernahme von Azubis, Weiterbildung und Tarifstrukturen investieren, versicherte er. "Das Personal ist unser kostbarstes Gut."
Aufbau eines festen Teams für die innere Abteilung
Dr. Jan Kreutzkamp und Dr. Ole Gebbensleben teilen sich in Templin die Chefarztstelle der inneren Abteilung mit 43 Betten und bieten zugleich ambulante Sprechstunden an, unter anderem für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. 2024 soll ein Endosonografiegerät angeschafft werden, mit dem die Galle untersucht werden kann. „Wir haben damals eine Abteilung übernommen, die fast nur mit Honorarkräften arbeitet. Unser Ziel ist es, wieder ein festes Kernteam aufzubauen“, kündigte Kreutzkamp an. Gerade habe man eine neue Oberärztin gewonnen, demnächst soll eine Assistenzärztin dazustoßen. Darüber hinaus legen die beiden Chefärzte Wert auf engen Austausch mit den niedergelassenen Kollegen, betonte Kreutzkamp.
Über ein neues zusätzliches Angebot freut sich der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Hans-Peter Conrad. Seit Neuestem werde in Templin auch Adipositas-Chirurgie angeboten. Gefragt sind zudem die ambulanten orthopädischen und kardiologischen Sprechstunden. Im Januar öffnete die neue Tagesklinik für Geriatrie, so Chefarzt Dr. Andrea Matranga.
Dr. Annekathrin Möwius vom Templiner Ärztenetzwerk dankte Sana dafür, die ambulanten Angebote Pädiatrie als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), der Gastroenterologie und der Adipositas-Behandlung gesichert zu haben. "Wir lieben unser Krankenhaus und danken, dass es erhalten bleibt", sagte sie.