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St.-Johannes-Hospital Varel Entscheidung über Zukunftskonzept fällt am Montag

Das St.-Johannes-Hospital Varel soll zu einem ambulanten OP-Zentrum für ganz Friesland weiterentwickelt werden.

Das St.-Johannes-Hospital Varel soll zu einem ambulanten OP-Zentrum für ganz Friesland weiterentwickelt werden.

Jörg Grabhorn

Varel/Sanderbusch - Wie geht’s weiter mit dem St.-Johannes-Hospital in Varel? Diese Frage steht am kommenden Montag, 11. März, im Aufsichtsrat der Friesland Kliniken auf der Tagesordnung. In der Sitzung wird das Konzept zur Zukunftssicherung des Krankenhauses beraten.

Wie der Landkreis Friesland als Träger der Friesland Kliniken mit den Standorten St.-Johannes-Hospital in Varel und Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch (NWK) mitteilte, werden am Montag die Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt. Ziel ist es, den Standort Varel zu einem ambulanten OP-Zentrum für ganz Friesland weiterzuentwickeln. Außerdem soll die Gynäkologie und Geburtshilfe, die auch einen Versorgungsauftrag für die Wesermarsch hat, gestärkt werden.

Diese Neuausrichtung ist im Dezember vom Aufsichtsrat und vom Kreistag im Grundsatz beschlossen worden. Zu diesem Zeitpunkt stand das St.-Johannes-Hospital in den Schlagzeilen, weil die Innere Medizin aufgrund akuten Ärztemangels zu Weihnachten geschlossen werden musste.

Neuausrichtung wegen Krankenhaus-Reform

Unabhängig von dieser akuten Entwicklung wäre eine Neuausrichtung des Standortes Varel aber ohnehin erforderlich gewesen. Grund: die Krankenhaus-Reform des Bundes, die bis 2026 auch in Niedersachsen umgesetzt werden soll. Diese Reform sieht eine Zentralisierung im Krankenhauswesen vor, sprich: den Abbau von Betten-Kapazitäten.

Die Notfallversorgung auch im Südkreis des Landkreises Friesland ist gesichert. Das betont Landrat Sven Ambrosy.

ST.-JOHANNES-HOSPITALS VAREL Landrat versichert, dass Notfall-Versorgung auch im Südkreis sichergestellt ist

Jörg Grabhorn
Varel

Zentrales Element der Reform ist die Einführung eines Leistungsgruppen-Katalogs für Krankenhaus-Behandlungen. Dieses System soll die Behandlungsqualität sichern, führt aber auch dazu, dass Klinik-Standorten die Schließung droht.

Schwerpunkt: Ambulantisierung

Weiterer Schwerpunkt der Reform ist eine stärkere Ambulantisierung. Der Anteil ambulanter Behandlungen beträgt in Deutschland laut Landrat Sven Ambrosy etwa 15 Prozent. Im europäischen Durchschnitt seien es hingegen 40 Prozent – ohne Nachteile für den Gesundheitszustand der jeweiligen Nationen.


Mit einer stärkeren Ambulantisierung könnten der Kostendruck im Gesundheitswesen gebremst und die betriebswirtschaftliche Situation auch der Friesland Kliniken verbessert werden. Davon sind sowohl Landrat Ambrosy als auch Kliniken-Geschäftsführerin Petra Hohmann überzeugt.

Die Ambulantisierung sei zudem ein Mittel, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Wie andere Krankenhäuser in Deutschland mussten auch die Friesland Kliniken in den vergangenen Jahren wiederholt Betten-Kapazitäten wegen akuter Personal-Engpässe zeitweise stilllegen.

Mehr als 60 Beschäftigte aus beiden Häusern

Für die Neuausrichtung der Friesland Kliniken und speziell des St.-Johannes-Hospitals wurden drei Arbeitsgruppen gebildet. Mehr als 60 Beschäftigte aus allen Abteilungen sowohl des St. Johannes als auch des NWK engagieren sich seit mehr als zwei Monaten in diesen Gruppen. Mediziner und Pflegekräfte sind ebenso dabei wie Mitarbeiter aus Verwaltung und Technik sowie Vertreter der Geschäftsführung.

Arbeitsgruppe Frauenklinik und Geburtshilfe: Diese Gruppe unter Leitung von Dr. Christoph Reiche (Leiter der Frauenklinik Varel) hat geprüft, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um die hohe Qualität und das Angebot für Frauen aus der Region langfristig zu erhalten. Dabei geht es auch darum, Möglichkeiten der Radiologie und Laborleistungen über externe Dienstleister sicherzustellen.

Arbeitsgruppe Zentrale Notaufnahme: Ein interdisziplinäres Team unter Leitung von Dr. Steffen Ulbrich (Leiter der Zentralen Notaufnahme Varel) hat innovative Modelle entwickelt, um die Notfallversorgung im internistischen Bereich auch für „fußläufige Patienten“ langfristig aufrechtzuerhalten. Ein Ansatz: der Einsatz von Telemedizin. In Kürze ist laut Landkreis in Zusammenarbeit mit einem Universitätsklinikum eine Testphase geplant, um die Möglichkeiten dieser Technik auszuloten.

Arbeitsgruppe ambulantes OP-Zentrum Dr. Tim Brinkmann (Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums Varel) hat mit einer interdisziplinär besetzten Gruppe ein umfangreiches Konzept entwickelt, das alle Erfordernisse berücksichtigt: vom Raum-, Material- und Personalbedarf bis hin zu den konkreten Abläufen in einem OP-Zentrum.

Nach aktuellem Stand geht es um ein Volumen von 5000 ambulanten Operationen pro Jahr: 1500 im St. Johannes, 3500 im NWK. Sie sollen in Varel konzentriert und perspektivisch erweitert werden.

Ergebnis wird Dienstag mitgeteilt

Diese konzeptionellen Überlegungen werden am Montag im Aufsichtsrat im Detail vorgestellt. Was die Umsetzung angeht, stehen sie natürlich unter dem Vorbehalt eines positiven Votums des Entscheidungsgremiums. Die Sitzung ist nicht öffentlich. Der Landkreis wird am Dienstag über das Ergebnis informieren.

Jörg Grabhorn
Jörg Grabhorn Lokalredaktion, Jeversches Wochenblatt
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