Laut einer Umfrage der Gewerkschaft All-Japan Prefectural and Municipal Workers Union möchten fast 80 Prozent des Personals in öffentlichen Krankenhäusern in Japan ihren Job aufgeben.
Über 30 Prozent der Befragten gaben zudem an, unter arbeitsbedingten Depressionen zu leiden.
Krankenhauspersonal in Japan leiden an Depressionen
Die Umfrage wurde unter 10.184 Mitarbeitern in öffentlichen und staatlich betriebenen Krankenhäusern in allen 47 Präfekturen Japans durchgeführt. Von diesen gaben 3.590 (36 Prozent) an, an Depressionen und Schlafstörungen zu leiden – eine Steigerung um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt gaben 1.479 Befragte an, ständig daran zu denken, ihren Job zu kündigen, während 2.434 oft daran dachten und 4.065 manchmal daran dachten. Dies entspricht insgesamt 79 Prozent der befragten Pflegekräfte und anderer Mitarbeiter, eine Steigerung um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Schlechte Bezahlung, hektisches Arbeitsumfeld und zu viel zu tun in japanischen Krankenhäusern
Besonders viele Antworten kamen von Hebammen, Krankenschwestern und Pflegehelfern. Die häufigsten Gründe für den Wunsch, den Job aufzugeben, waren die hektische Arbeitsumgebung, Personalmangel und niedrige Gehälter. In einem freien Antwortfeld wurde oft genannt: „Es gibt zu viel zu tun und ich schaffe es nicht innerhalb der Arbeitszeit, daher möchte ich kündigen.“ Zudem nimmt die Bedrohung durch Patienten zu.
Die Pflegebranche in Japan leidet bereits unter einem Mangel an Arbeitskräften. Um diesem entgegenzuwirken, hat die japanische Regierung im Juli angekündigt, die Regeln für ausländische Pflegekräfte zu lockern. Dies beinhaltet insbesondere eine Ausweitung der Aufgaben, die ausländische Arbeitskräfte in der Pflege übernehmen können.
