Die Zahl der Tuberkulosefälle ist in Deutschland auch im vergangenen Jahr gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, wurden 2023 insgesamt 4.481 Erkrankungsfälle gemeldet – nach 3.931 Fällen im Jahr 2021 und 4.082 Fällen im Jahr 2022.

Auch die Zahl der Fälle, bei denen die Tuberkulosebakterien gegen die eingesetzten Medikamente resistent waren, hat im vergangenen Jahr zugenommen. Insgesamt wurden 208 solcher Fälle registriert. Das RKI führt dies vorwiegend auf die Zuwanderung von Menschen aus der Ukraine zurück. Dort kommt Tuberkulose, und auch die medikamentenresistente Tuberkulose, deutlich häufiger vor als in Deutschland.

Bereits 2015 und 2016 war die Anzahl der Tuberkulosefälle in Deutschland nach langen Jahren des Rückgangs gestiegen. Danach nahmen die Fallzahlen zunächst wieder ab und stagnierten dann, was vermutlich auch mit der verringerten internationalen Mobilität während der Corona-Pandemie zusammenhing.

RKI-Präsident Lars Schaade teilte mit, Tuberkulose sei "international, aber auch in Deutschland immer noch eine Krankheit von großer Relevanz für die öffentliche Gesundheit".

Eine Tuberkulose ist in den allermeisten Fällen mit Medikamenten heilbar. Gefährdet für eine Ansteckung sind in erster Linie Menschen, die längeren und engen oder wiederholten Kontakt zu Erkrankten mit offener Lungentuberkulose haben. Die Übertragung von Tuberkuloseerregern wird begünstigt durch beengte Wohnverhältnisse, schlechte Raumlüftung und späte Diagnose. Im Fall einer latenten Infektion kann die Erkrankung durch eine vorbeugende Behandlung verhindert werden.