Die Klinik Friedrichshafen, die zum Medizin Campus Bodensee gehört, von außen. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)

Ermittlungen gegen mehrere Ärzte laufen

Vorwürfe gegen Klinikum Friedrichshafen: 250 Patientenakten werden überprüft

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Moritz Kluthe
SWR-Redakteur Moritz Kluthe Autor Bild (Foto: SWR)

Die Ermittlungen nach den schweren Vorwürfen gegen Klinikärzte in Friedrichshafen laufen wohl noch bis in den Sommer. Es werden laut Staatsanwaltschaft etwa 250 Patientenakten geprüft.

Nach den Vorwürfen gegen Ärzte des Klinikums Friedrichshafen sollen laut Staatsanwaltschaft Ravensburg etwa 250 Patientenakten geprüft werden. 50 Zeugen habe die Kriminalpolizei schon vernommen. Digitale Unterlagen im Umfang mehrerer Terabyte seien beschlagnahmt worden, heißt es von der Staatsanwaltschaft Ravensburg. Das sei ein großer Ermittlungsaufwand für die Behörde.

Betroffene Ärztinnen und Ärzte vom Dienst am Patienten freigestellt

Neben 250 Krankenakten von lebenden und verstorbenen Patientinnen und Patienten würden auch Schicht- und Dienstpläne gesichtet. Seit Mitte Februar wird laut der Behörde gegen fünf aktive und ehemalige Ärztinnen und Ärzte des Klinikums am Bodensee ermittelt. Die Vorwürfe reichen vom Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, der Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung bis hin zum Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs.

Die Betroffenen, darunter auch ein Chefarzt, wurden laut Klinikum vorläufig vom Dienst am Patienten freigestellt, bis interne Untersuchungen abgeschlossen werden. Es gelte die Unschuldsvermutung. Ein Ergebnis der Untersuchung wird im Sommer erwartet.

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Ärztin erhebt vor ihrem Tod schwere Vorwürfe gegen Chefarzt

Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch den Suizid einer Oberärztin der Klinik, die auf die mutmaßlichen Missstände hingewiesen hatte. Die Ärztin hatte vor ihrem Tod einem Chefarzt unter anderem vorgeworfen, Komplikationen bei der Behandlung von Patienten verheimlicht zu haben. Patienten seien sogar gestorben, sagte ihr Anwalt im Dezember gegenüber dem SWR. Der Chefarzt habe auch nicht auf ihre Kritik reagiert, dass auf der Intensivstation überforderte Assistenzärztinnen und -ärzte im Einsatz gewesen seien.

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