Der Schwäbisch Haller Kreistag hat am Dienstag einstimmig beschlossen, dass sich der Landkreis in Zukunft mit bis zu 50 Prozent oder mehr am Diak (Diakonie-Klinikum) in Schwäbisch Hall beteiligt, das zuletzt hohe Verluste machte und nicht in öffentlicher Trägerschaft ist. Das Minus von mehr als 14 Millionen aus den vergangenen beiden Jahren übernimmt der Kreis allerdings nicht.
Jährliches Minus von 20 Millionen Euro erwartet
Wenn das Diak künftig rote Zahlen schreibt, dann übernimmt der Kreis seine Anteile, das gilt auch für die Ausgaben. In den nächsten vier Jahren wird mit einem Minus von jährlich rund 20 Millionen Euro gerechnet. Der Kreis Schwäbisch Hall hat sich auch bereit erklärt, weiter über eine vollständige Übernahme des Krankenhauses zu sprechen, falls das Diak zum Verkauf steht.
Klinikbetreiber Diakoneo zeigt sich enttäuscht
Das Sozialunternehmen Diakoneo hatte verlangt, dass die Schulden der letzten beiden Jahre vom Kreis ohne Beteiligung vollständig übernommen werden. Das lehnte der Kreistag ab. Vorstandschef Mathias Hartmann zeigte sich deswegen nach der Abstimmung des Kreistages in einer Pressemitteilung enttäuscht:
Der Betreiber sieht die Ursache für die Schulden in den politischen Fehlern im Gesundheitssystem. "Wir erfüllen für den Landkreis, für das Land und für den Bund eine wichtige Aufgabe und erwarten, dass sie uns damit nicht alleine lassen", so der Diakoneo-Vorstandsvorsitzende Mathias Hartmann.