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Ergebnisse bei planungsrelevanten Qualitaetsindikatoren

Wichtiger Schritt zu einer differenzierteren Betrachtung der Ergebnisse bei planungsrelevanten Qualitätsindikatoren (Deutsche Krankenhausgesellschaft).



Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat auf Antrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) eine Überprüfung und Überarbeitung des Verfahrens für planungsrelevante Qualitätsindikatoren einschließlich der Darstellung der Ergebnisse beschlossen. Denn die am
31.10.2018 erfolgte erste Veröffentlichung hat zu erheblichen Fehlinterpretationen der Ergebnisse und in der Folge zu Fehlinformationen und Verunsicherung der Öffentlichkeit geführt. "Insbesondere die Reaktionen der Presse auf die Veröffentlichung des Berichts
zeigen, dass dringender Handlungsbedarf zur Überarbeitung des Verfahrens besteht. Dementsprechend sind im Verfahren der Datenvalidierung und der Datenbewertung sowie bei der Ergebnisdarstellung des Verfahrens der planungsrelevanten
Qualitätsindikatoren Änderungen notwendig. Wir wollen Transparenz, aber wir
müssen die einzelnen Indikatoren und die Ergebnisse auch erklären, damit ihre
wirkliche Aussagekraft deutlich wird. Mit einem einzelnen Indikator wird ja nur
ein Detailaspekt mit zudem hohen Zufälligkeitseffekten betrachtet. Über die
tatsächlichen Behandlungsergebnisse sagen diese Werte häufig nichts aus",
erklärte Dr. Gerald Gaß, Präsident der DKG.

Dies wird an Einzelfällen sehr deutlich. Beispielhaft wurde eine Klinik mit dem
Begriff der unzureichenden Qualität belegt, weil sie die Zeitvorgabe von der
Entscheidung bis zur Durchführung eines Notkaiserschnitts in einem einzigen
Fall nicht eingehalten hatte. Dies war aber nur deswegen passiert, weil die
Patientin dem Eingriff zunächst widersprochen hat. Ebenso wurden Krankenhäuser
bei der pathologischen Abklärung eines Mammakarzinoms während der Operation
auffällig. Diese Krankenhäuser führten intraoperative
Schnellschnittuntersuchungen des entnommenen Gewebes durch, weil sie diese
Untersuchung als höherwertig angesehen haben, als die mit dem Indikator
geforderte Untersuchung. Nach entsprechenden Fachgesprächen führen diese
Kliniken nun die geforderte Untersuchung lückenlos durch. Auch hier ist es
zweifelhaft von „unzureichender Qualität“ zu sprechen. Zudem kann aus dieser
angeblichen „unzureichenden Qualität“ in einem einzigen Indikator nur sehr
selten auf die Qualität der betroffenen Leistung, aber niemals auf die Qualität
der ganzen Fachabteilung oder sogar des ganzen Krankenhauses geschlossen
werden.

Diese Beispiele machen deutlich, dass eine verantwortungsbewusste
Veröffentlichung nur mit Kommentierung und weiteren Erläuterungen erfolgen
kann. „Wir müssen zudem sehen, dass bei den planungsrelevanten Indikatoren
einzelne Indikatoren schon auf Rot schalten, wenn es einen einzigen Fall gibt.
Bei knapp der Hälfte der 71 Krankenhäuser beruht die Aussage der
„unzureichenden Qualität“ auf einem einzigen Behandlungsfall. Einzelereignisse
sind dem Grunde nach nur in seltenen Fällen hinreichend zur Feststellung
unzureichender Versorgungsqualität. Auch hier bedarf es der Nachbesserung.
Genauso darf ein Dokumentationsfehler nicht automatisch dazu führen, dass gute
Leistung mit einem schlechten Label gebrandmarkt wird. Wir müssen die
planungsrelevanten Indikatoren für die gesetzlich vorgesehene Aufgabe
verwenden. Sensationsgesteuerte Presseveröffentlichungen mit hohem
Fehleinschätzungspotential gehören nicht dazu. Für die Information der
Patienten gibt es andere Mittel. Qualitätsberichte und Krankenhausportale sind
geeigneter, um eine informierte Patientenentscheidung zu erreichen“, so Gaß.

DATEIEN
2018-12-20_PM DKG zu planungsrelevanten Qualitätsindikatoren. (docx, 61 KB)
2018-12-20_PM DKG zu planungsrelevanten Qualitätsindikatoren (pdf, 30 KB)
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der
Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder
- 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und
nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.951 Krankenhäuser
versorgen jährlich 19,5 Millionen stationäre Patienten und rund 18 Millionen
ambulante Behandlungsfälle mit 1,2 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden
Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen
maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft,
20.12.2018

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