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Krankenhaus Barometer 2018: Investitionsstau gefährdet Krankenhaus-Versorgung

DKG zum Krankenhaus Barometer 2018: Investitionsstau gefährdet Krankenhaus-Versorgung (Deutsche Krankenhausgesellschaft).



Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser bleibt angespannt. 2017 hat jede dritte Klinik rote Zahlen geschrieben, wie das aktuelle Krankenhaus Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zeigt. „Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser bleibt ein
ungelöstes Problem. Dass ein Drittel der Krankenhäuser in Deutschland rote Zahlen schreibt, ist ein eindeutiges Symptom für unzureichende Rahmenbedingungen und liegt nicht an den Kliniken. Denn das größte Problem bleiben die Investitionskosten, bei denen die
Länder ihrer Verantwortung nicht gerecht werden“, sagt DKG-Präsident Dr. Gerald
Gaß. Laut Krankenhaus Barometer schätzt nur jede vierte Klinik ihre
wirtschaftliche Lage als „eher gut“ ein, jede dritte aber als unbefriedigend.
Bei den Aussichten auf das Jahr 2019 sieht es nicht besser aus: 37 Prozent
befürchten eine Verschlechterung der Lage, nur 18 Prozent erwarten
Verbesserungen.

Mit strukturellen Anpassungen stellen sich die Kliniken den Erfordernissen, sie
zentralisieren Angebote, gehen Kooperationen ein und bilden Spezialisierungen
aus. Die oft genannten Rationalisierungsreserven sind aber mittlerweile
ausgeschöpft. Immerhin geht die Politik bei der Betriebskostenfinanzierung auf
die Situation ein. Mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz wurden die
Voraussetzungen geschaffen, dass alle Pflegekosten zur Versorgung der Patienten
vollständig refinanziert und zusätzliche Pflegekräfte eingestellt werden
können. Ein richtiger Schritt zur auskömmlichen Finanzierung der
Betriebsmittel, auf den Verbesserungen auf Seiten der Investitionsmittel folgen
müssen.

„Moderne Strukturen, ausgezeichnete Arbeitsbedingungen und erstklassige
Medizintechnik erfordern deutlich mehr Investitionen in den deutschen
Krankenhäusern. Es ist nicht mehr zu akzeptieren, dass die Bundesländer trotz
sprudelnder Steuereinnahmen und Haushaltsüberschüssen ihren gesetzlichen
Verpflichtungen nicht nachkommen. Die Versäumnisse der vergangen Jahre kommen
uns bereits heute teuer zu stehen“, erklärt DKG-Präsident Gaß. Mehr als die
Hälfte der Investitionen stammt nicht mehr aus öffentlichen Geldern, ein
Sechstel ist sogar von den Launen des Kapitalmarktes abhängig. Ein großes
Risiko, denn so müssen die Kliniken immer mehr aus eigenen Mitteln finanzieren,
2017 waren es fast 28 Prozent. Viele Häuser können das nicht bewältigen und
müssen sogar Insolvenz anmelden. Die DKG und die Verbände in den Ländern werden
den Investitionsstau in den Kliniken ganz oben auf die Agenda für das Jahr 2019
setzen, um eine gute Krankenhausversorgung in Deutschland langfristig zu
sichern.

In einem gesonderten Kapitel untersucht das Krankenhaus Barometer die
Personalsituation und wirft ein besonderes Augenmerk auf die Fragen der
Mitarbeiterbindung. „Wir sprechen immer darüber, dass wir neue Pflegekräfte
gewinnen wollen. Es war uns aber auch sehr wichtig aufzuzeigen, was getan wird,
um die Pflegekräfte zu halten, die wir haben. Und wir können erkennen, dass
immer mehr unternommen wird, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Dazu gehören
auch Maßnahmen wie Wunscharbeitszeiten und festes Frei“, so Gaß.
Wunscharbeitszeiten, festes Frei und finanzielle Anreize nutzen zwischen 24 und
35 Prozent der Häuser krankenhausweit und auf einzelnen Stationen. Die
Umsetzung von finanziellen Anreizen oder einem festen Frei stellt für 26 bzw.
30 Prozent der Häuser ein Zukunftsthema dar, um Pflegekräfte noch stärker an
das eigene Krankenhaus zu binden.

Die Ergebnisse des Krankenhaus Barometers 2018 beruhen auf der schriftlichen
Befragung einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen
Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten in Deutschland, die von April bis Mitte
Juli 2018 erhoben worden ist. Beteiligt haben sich 249 Krankenhäuser.

Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft, 28.12.2018

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