Klinikum Luenen / Werne mit neuem Geschaeftsfuehrer /> In Deutschland im Verkehr befindliche Biosimilars />

Basisfachkurs Ernaehrung und Pflege zur Verbesserung des Ernaehrungsmanagements mydrg.de





Basisfachkurs Ernaehrung und Pflege zur Verbesserung des Ernaehrungsmanagements

Basisfachkurs Ernährung und Pflege für Pflegefachkräfte sensibilisierte für Verbesserung des Ernährungsmanagements (Pressemitteilung).



Kranke und ältere Menschen profitieren von einem guten Ernährungszustand, also einer ausreichenden Versorgung mit Nährstoffen und Energie. Pflegepersonal kommt in der
ernährungsmedizinischen Versorgung dieser Menschen eine besondere
Rolle zu: Durch den engen Kontakt im stationären, aber auch ambulanten Bereich
haben sie die Möglichkeit, Ernährungsproblematiken frühzeitig zu erkennen und
individuell Einfluss auf das Ernährungsmanagement zu nehmen. Doch in der
Ausbildung und im Studium der medizinischen und pflegerischen Berufsbilder wird
die Ernährung von Gesunden und Kranken nur am Rande behandelt. Die Deutsche
Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) hat daher im Jahr 2016 ein
Fortbildungscurriculum für examinierte Pflegefachkräfte erstellt. An den
Kreiskliniken Reutlingen wurde nun der erste „Basisfachkurs Ernährung und
Pflege“ für Pflegefachkräfte – nach Vorgaben der Fachgesellschaft –
durchgeführt.

Die Ergebnisse des NutritionDays – einer weltweiten Untersuchung der
Ernährungssituation von Patienten in Krankenhäusern und Pflegeheimen – zeigen,
dass mehr als ein Drittel der Patienten nicht ausreichend isst (1). „Das
Ernährungsmanagement ist im Krankenhausalltag von großer Bedeutung, weil
Ernährung eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden spielt“, erklärt
Professor Dr. med. Mathias Plauth, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der
DGEM. „Ein chronischer Energie- und Nährstoffmangel kann Heilungsprozesse
negativ beeinflussen; die Betroffenen haben eine schlechtere Lebensqualität und
ein höheres Sterberisiko.“

„Pflegefachkräfte erhalten aufgrund des engen Kontakts mit den Patienten oder
Bewohnern wichtige Informationen über das aktuelle Ess- und Trinkverhalten,
Essgewohnheiten und ernährungsrelevante Gesundheitsprobleme der Patienten“, so
der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I am Städtischen Klinikum Dessau.
Sie haben die Möglichkeit, Ernährungsproblematiken frühzeitig zu erkennen und
erforderliche Maßnahmen kurzfristig einzuleiten. „Sei es einen extra Joghurt
zwischen den Mahlzeiten bereitzustellen, den Patienten zur richtigen
Medikamenteneinnahme im Zusammenhang mit den Mahlzeiten zu informieren oder die
vom Arzt verordnete künstliche Ernährung fachgerecht durchzuführen und zu
überwachen“, erklärt Regina B. Thorsteinsson, Pflegeexpertin
Ernährungsmanagement am Klinikum Am Steinenberg/Ermstalklinik der Kreiskliniken
Reutlingen. „Die Verordnung der Kostform – also was der Patient essen darf –,
ob er essen darf oder ob er eine künstliche Ernährung benötigt, obliegt dem
Arzt, der den medizinischen Hintergrund des Patienten kennt“, ergänzt Plauth.
Hier ist auch die Zusammenarbeit mit den Ernährungsfachkräften, zum Beispiel
Diätassistenten oder der ernährungsmedizinischen Beratung wichtig.

„Häufig fehlt dem Pflegpersonal durch den Mangel an Pflegefachkräften jedoch
die Zeit, sich intensiv mit der Ernährung der Patienten zu beschäftigen“, so
Thorsteinsson. „Beim Bestellen, Bereitstellen und Abräumen des Essens wird das
Pflegepersonal heute häufig durch Assistenzkräfte unterstützt“, erklärt die
akademisch ausgebildete Pflegefachkraft. „Die meist ungelernten Mitarbeiter
wissen jedoch nicht, wer welche Hilfe beim Essen benötigt oder können die
Ernährungsgewohnheiten nicht erfassen und dokumentieren. Spezielle Formen der
klinischen Ernährung, wenn zum Beispiel eine medizinisch verordnete Diät oder
eine künstliche Ernährung notwendig ist, liegen im Verantwortungsbereich der
Pflegefachkraft und können nicht von Assistenzkräften erbracht werden.“ Zudem
spiele die klinische Ernährung in der Ausbildung oder im Studium der Medizin
und Pflege nur eine untergeordnete Rolle.

Damit Pflegende aktiver am Ernährungsmanagement teilnehmen können, hat die DGEM
bereits im Jahr 2016 ein Fortbildungscurriculum für examinierte
Pflegefachkräfte herausgegeben (2). „Das Curriculum bildet eine fachliche
Grundlage für eine strukturierte Fortbildung für den Pflegebereich“, so Plauth.
An den Kreiskliniken Reutlingen wurde nun erstmals mit 17 motivierten
Teilnehmern ein dreitägiger „Basisfachkurs Ernährung und Pflege“ für
Pflegefachkräfte durchgeführt, der auf Teilen aus dem ausführlichen
100-Stunden-Curriculum der DGEM basiert. „Im Kurs werden Themen rund ums
Ernährungsmanagement vermittelt, mit denen die Pflegenden unmittelbar in
Berührung kommen. So gibt es beispielsweise Einheiten zu den Themen
Fehlernährung und Mangelernährung, zu künstlichen Ernährungstherapien, zum
Qualitätsmanagement, aber auch zur Kommunikation und zur interdisziplinären
Zusammenarbeit im Krankenhaus“, sagt Thorsteinsson, die im Ausschuss „Praxis
und Fortbildung Ernährungsmedizin“ der DGEM tätig ist und den Kurs federführend
organisiert und durchgeführt hat.

„In unserem Klinikum haben wir durch die weitergebildeten Pflegefachkräfte auf
den Stationen nun ein besseres Fachwissen zum Ernährungsmanagement. Das kommt
natürlich auch den Patienten zugute“, so Thorsteinsson. „Zudem wurden die
Pflegefachkräfte mithilfe des Kurses für das Thema sensibilisiert. Einige
Teilnehmer zeigen bereits Interesse für die Fortbildung „Pflegeexperte
Ernährungsmanagement“. Im Ganzen macht dies die Zusammenarbeit mit den Ärzten
und der ernährungsmedizinischen Beratung im Bereich der Ernährung besser und
kommt somit direkt unseren Patienten zugute.“ Der „Basisfachkurs Ernährung und
Pflege“ soll im Jahr 2019 erneut angeboten werden.

Quellen:

(1) Country report nutritionDay 2016 Germany.
https://www.nutritionday.org/cms/upload/pdf/6_about_nutritionDay/6.7.national_reports_2016/DE_country_Report_onco_2016_en.pdf

(2) Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (2016): Strukturierte
curriculäre Fortbildung für Pflegefachkräfte „Pflegeexperte
Ernährungsmanagement DGEM“.
https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Curriculum-Pflegeexperte-Ernährungsmanagement-Endversion.pdf
Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) ist eine
multidisziplinäre Vereinigung aller Berufsgruppen, die sich mit
Ernährungsmedizin befassen. Die Fachgesellschaft hat sich zur Aufgabe gemacht,
die wissenschaftlichen und praktischen Belange auf dem Gebiet der
Ernährungsmedizin und Stoffwechselforschung zu fördern. Durch die Veranstaltung
von Kursen, Symposien und Kongressen werden zum einen interdisziplinäre
Beziehungen zu anderen in- und ausländischen Institutionen, die auf diesem
Gebiet arbeiten, hergestellt und vertieft, zum andern werden die
Grundlagenforschung und die angewandte Forschung gefördert und die daraus
gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen nutzbar gemacht. Ein weiteres Anliegen
der Gesellschaft ist die Förderung der Aus- und Weiterbildung in der
Ernährungsmedizin und Stoffwechselforschung.

Quelle: Pressemitteilung, 24.01.2019

« Klinikum Luenen / Werne mit neuem Geschaeftsfuehrer | Basisfachkurs Ernaehrung und Pflege zur Verbesserung des Ernaehrungsmanagements | In Deutschland im Verkehr befindliche Biosimilars »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige