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Gesundheit Nordhessen legt Bilanz des Vorjahres vor mydrg.de





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Gesundheit Nordhessen legt Bilanz des Vorjahres vor

Gesundheit Nordhessen legt Bilanz des Vorjahres vor (Pressemitteilung).



Die Gesundheit Nordhessen (GNH) hat 2018 ihren Umsatz um rund 2,8 Prozent auf 401 Mio. Euro gesteigert und das Jahr mit einem leicht positiven Ergebnis von 0,27 Mio. Euro
abgeschlossen (2017: 2,0 Mio. Euro). Damit konnte zum zehnten
Mal in Folge ein positives Ergebnis erreicht werden. Allerdings war dies nur
noch mit Hilfe des Zukunftssicherungstarifvertrages möglich, in dessen Rahmen
die nicht-ärztlichen und außertariflichen Beschäftigten seit 2007 auf einen
Teil ihres Gehaltes verzichten. Im Gegenzug sind betriebsbedingte Kündigungen
ausgeschlossen. Für 2018 werden insgesamt 0,73 Mio. Euro an die Beschäftigten
zurückgezahlt (Vorjahr 5,5 Mio. Euro).

„Im Krankenhausmarkt sind ohne gezielte Maßnahmen die Grenzen des Wachstums
erreicht“, so GNH-Vorstand Birgit Dilchert. „Das betrifft 2018 auch die
Gesundheit Nordhessen: Wir haben zwar das geplante Ergebnis erreicht, aber -
entsprechend dem bundesweiten Trend – weisen auch wir teilweise rückläufige
Leistungszahlen aus.“ Die seit Jahren bestehende Unterfinanzierung der
Krankenhäuser könne nur schwierig durch Leistungssteigerungen ausgeglichen
werden. Zudem seien die Tariflöhne und Personalkosten deutlich stärker
gestiegen als die Preise für die Krankenhausleistungen (Landesbasisfallwert).

Die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten (Fallzahl) in der
GNH lag 2018 bei 69.347 (Vorjahr 72.554), die Leistungen (Case-Mix) gingen um
3,3 Prozent zurück. Die Gründe seien vielfältig, sagte Harald Geipel, Leiter
Finanzen bei der GNH. Er nannte unter anderem, dass sich die
Wettbewerbssituation in der Region in einigen Bereichen verstärkt habe, die
hohe Zahl von Intensiv- und Notfallpatienten sowie den so genannten
Katalogeffekt. Hierbei wurden wichtige Behandlungsangebote, beispielsweise in
der Kardiologie, in 2018 deutlich schlechter vergütet als in früheren Jahren.
Die Vorgaben des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) belasten zudem durch
Strukturvorgaben alle Krankenhäuser.

Wie in den Vorjahren wird das positive Ergebnis ausschließlich vom Klinikum
Kassel getragen, dem einzigen Krankenhaus der Maximalversorgung in Nordhessen,
welches das medizinische Angebot für die Bevölkerung weiter in Richtung
Notfallversorgung und hochwertiger Spezialisierung ausgebaut hat. Die
G-BA-Strukturvorgaben schreiben in ausgewählten Bereichen der
hochspezialisierten Medizin (Maximalversorgung) die Vorhaltung von personellen
und technischen Ressourcen vor, die nicht vollständig über die Fallpauschalen
gedeckt werden können. Ein Kostenauftrieb ohne ausreichende Gegenfinanzierung
ist die Folge. Das Krankenhaus Bad Arolsen hat das Jahr erneut mit einem leicht
positiven Ergebnis abgeschlossen. Dazu hat beispielsweise das Angebot des
Weanings (Entwöhnung von der Langzeitbeatmung) beigetragen, das weiter gestärkt
werden soll. Bei den Kreiskliniken Kassel konnte das angestrebte Ergebnis nicht
erreicht werden. Es wird durch die Struktur der beiden Standorte (Größe und
Alter), gesetzlichen Strukturvorgaben sowie gleichzeitigen
Personalgewinnungsproblemen in den ländlichen Regionen belastet.

Die Zahl der Vollzeitstellen bei der GNH ist im vorigen Jahr auf 3.287 (2017:
3.257) gestiegen, die sich auf 4.846 Beschäftigte zum Jahresende verteilen
(2017: 4.818). Die GNH hat bereits das von 2016 bis 2018 laufende
Pflegeförderprogramm der Bundesregierung genutzt und über 20 zusätzliche
Vollzeitkräfte eingestellt, so Vorstand Dilchert. „Unser Ziel ist es, auch das
neue Pflegepersonalstärkungsgesetz auszuschöpfen und noch 80 weitere
Vollzeitkräfte zu beschäftigen.“ Gleichwohl entwickle sich die Gewinnung und
Bindung von Fachpersonal angesichts des deutschlandweiten Fachkräftemangels zum
Dreh- und Angelpunkt für eine hochwertige Patientenversorgung in Nordhessen.
Frühzeitig ergriffene Maßnahmen bei der GNH wie die Erhöhung der
Pflege-Ausbildungsplätze zahlten sich nun aus. Aktuell rekrutiere die GNH zudem
Pflegekräfte aus dem Ausland. Als Beispiel für die zahlreichen Maßnahmen für
eine hohe Arbeitgeberattraktivität nannte Dilchert den Neubau der GNH-Kita, der
ab August in Betrieb gehe. „Darüber hinaus haben wir den langfristig angelegten
Prozess der Kulturvision angestoßen, um insbesondere die Identifikation mit der
GNH – und somit die Beschäftigtenbindung - zu stärken.“ Als gemeinsame
Wertebasis wurde im ersten Schritt unter Beteiligung vieler Beschäftigter ein
Kulturvisionssatz erarbeitet: „Miteinander · Verantwortung · Leben“.

Gesundheitspolitisch sind in den vergangenen Monaten einige Entscheidungen
getroffen worden, deren finanzielle Folgen für die GNH noch nicht abzusehen
seien, so Harald Geipel. Unter anderem stehe ab 2020 eine Änderung bei den
Pflegeentgelten an, die zum Teil aus dem DRG-Abrechnungssystem herausgelöst
werden, „da herrscht noch viel Intransparenz“. Das seit Jahren im Zusammenspiel
von Krankenkassen und Krankenhäusern sowie der Gesundheitspolitik entstandene
DRG-System werde komplett geändert, die in den vergangenen Jahren gewonnene
Transparenz verschwinde. Hierin lägen Risiken und Chancen für alle Beteiligten.
„Als tarifgebundener Krankenhausverbund in kommunaler Trägerschaft sollten hier
aber unsere Chancen überwiegen“, so Geipel.

Auch der GNH-Aufsichtsratsvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Christian
Geselle zeigte sich überzeugt von einer guten Entwicklung des Unternehmens in
der Zukunft. „Wir gehen jetzt strukturelle Änderungen an: Gemeinsam mit dem
neuen Vorstandsvorsitzenden und dem bewährten Team werden wir prüfen, wo
Maßnahmen notwendig sind.“

Kennzahlen des GNH-Konzerns 2018 (in Klammern 2017)


Ergebnis 0,27 Mio. Euro (2,0 Mio. Euro)
Umsatz 401,0 Mio. Euro (389,93 Mio. Euro)
Eigenkapital 73,5 Mio. Euro (73,7 Mio. Euro)
Cashflow nach DVFA 10,9 Mio. Euro (8,4 Mio. Euro)
Vollzeitstellen 3.287 VK (3.257 VK)
Fallzahl (stationär) 69.347 (72.554)

Ergebnisse der einzelnen GNH-Tochtergesellschaften


Klinikum Kassel GmbH 3,97 Mio. Euro (5,85 Mio. Euro)
ZMV GmbH -0,09 Mio. Euro (-0,37 Mio. Euro)
Krankenhaus Bad Arolsen GmbH 0,2 Mio. Euro (0,11 Mio. Euro)
Kreiskliniken Kassel GmbH -3,28 Mio. Euro (-2,43 Mio. Euro)
SWA Kassel GmbH -0,71 Mio. Euro (-0,3 Mio. Euro)
ökomed GmbH -1,11 Mio. Euro (-1,06 Mio. Euro)
Reha-Zentrum/Casalis Reha GmbH -0,13 Mio. Euro (-0,15 Mio. Euro)

Quelle: Pressemitteilung, 26.06.2019

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