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Klinikum Chemnitz erhält rund 64 Millionen Euro mydrg.de





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Klinikum Chemnitz erhält rund 64 Millionen Euro

Klinikum Chemnitz erhält rund 64 Millionen Euro (Pressemitteilung).



Gesundheitsministerin Barbara Klepsch hat heute einen Fördermittelscheck in Höhe von rund 64 Millionen Euro an die Geschäftsführung des Klinikums Chemnitz übergeben. Die Förderung
setzt sich aus Mitteln des Freistaats und des
Krankenhausstrukturfonds des Bundes zusammen. Damit wird das Strukturprojekt
Neubau Haus 9 gefördert, das größte Einzelbauvorhaben des Maximalversorgers
seit Jahrzehnten.

Für insgesamt rund 87,77 Millionen Euro soll bis Ende 2022 ein vierstöckiger,
zweiflügeliger Trakt an der Südseite des Hauptstandortes Flemmingstraße 2
entstehen, verbunden mit umfangreichen Umbauarbeiten in den bestehenden Häusern
1, 2 und 3. Ziel ist die Zentralisierung der Kliniken für Neurologie,
Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, sowie die Neustrukturierung der
Hals--Nasen-Ohrenheilkunde/Kopf- und Halschirurgie sowie der Augenheilkunde am
Standort Flemmingstraße. Weitere Flächen sind für ein hochmodernes OP- und
Eingriffszentrum am Standort sowie technische Infrastruktur vorgesehen.

Durch die so erreichten strukturellen Änderungen entfallen künftig die viel zu
langen Wege für Patienten und Mitarbeiter zwischen den Standorten. Die Qualität
der medizinischen Versorgung wird so weiter gesteigert. Ziel ist die
Konzentration aller somatischen Versorgungsbereiche auf den Zwillingsstandort
Flemmingstraße/Küchwald. Diese Maßnahme stellt einen wesentlichen Baustein zur
dauerhaften Sicherung der medizinischen Versorgung der Stadt Chemnitz sowie des
umgebenden ländlichen Raums (Mittelsachsen, Erzgebirge, Südwestsachsen) dar.

„64,09 Millionen Euro ist die höchste Einzelfördersumme, die das sächsische
Gesundheitsministerium in den vergangenen zehn Jahren an ein einzelnes
Krankenhaus gegeben hat. Dies unterstreicht, welche wichtige Rolle das Klinikum
Chemnitz in der sächsischen Krankenhauslandschaft spielt“, sagte
Gesundheitsministerin Barbara Klepsch. „Das Klinikum Chemnitz als kommunales
Großkrankenhaus ist – neben den Universitätskliniken Dresden und Leipzig –
einer von drei Maximalversorgern im Freistaat Sachsen und damit eine
unverzichtbare Säule in der medizinischen Versorgung“, so die Ministerin
weiter.

„Wir sind dem sächsischen Gesundheitsministerium und der Ministerin sehr
dankbar für die hohe Förderung unserer zukunftsweisenden Versorgungsstrategie
für die Region“, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer des Klinikums
Chemnitz, Dirk Balster. Denn die medizinische Versorgung in Südwestsachsen
nachhaltig auf hohem Niveau sicherzustellen, sei die große Aufgabe, der sich
das Klinikum als Maximalversorger verpflichtet fühle. Dafür brauche es starke
Partner. In Zeiten des Fachkräftemangels seien der dauerhafte Erhalt und die
Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung baulich und strukturell nur
durch Konzentration und Bündelung zu erreichen.

„Wenn das Klinikum Chemnitz als Großkrankenhaus in kommunaler Trägerschaft ein
solch großes Vorhaben wie den Neubau von Haus 9 umsetzt, dann ist das zugleich
ein klares Bekenntnis der Stadt zur Wahrnehmung der Maximalversorgungsaufgabe
für Chemnitz und die Region“, sagte Bürgermeister und Stadtkämmerer Sven
Schulze. Ein Krankenhaus, in dem Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau
geleistet werde, das beste Bedingungen für Patienten, aber auch für Mitarbeiter
biete und das als Arbeits- und Ausbildungsstandort attraktiv sei, wirke wie ein
Magnet und erhöhe damit die Attraktivität der Stadt als Arbeits- und
Lebensmittelpunkt.

Zugleich informierte die Ministerin heute gemeinsam mit dem kaufmännischen
Geschäftsführer des Klinikums Dirk Balster, dem Vorstandsvorsitzenden der AOK
PLUS Sachsen und Thüringen Rainer Striebel sowie dem medizinischen Vorstand der
Universitätsklinik Dresden Prof. Dr. med. D. Michael Albrecht über die
aktuellen Entwicklungen beim Modellstudiengang Humanmedizin in Chemnitz.

„Als Leuchtturm in der Region Südwestsachsen kommt dem Klinikum zudem eine
besondere Bedeutung bei der oft schwierigen ärztlichen Versorgung in der Fläche
zu. Deshalb setzen wir uns seitens des Ministeriums mit Nachdruck dafür ein,
dass die ersten Studierenden des Modellstudiengangs Humanmedizin zum
Wintersemester 2020/21 am Klinikum Chemnitz beginnen können“, fügte Barbara
Klepsch hinzu.

Den Modellstudiengang Humanmedizin wird das Klinikum Chemnitz als Praxispartner
gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden,
dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und der Dresden
International University Dresden (DIU) zum Wintersemester 2020/21 etablieren.
Ziel ist es, Ärztenachwuchs in der Zeit des sehr praktisch ausgerichteten
Studiums im Modellstudiengang in die lokalen Strukturen zu integrieren und
damit so in der Region zu verankern, dass die jungen Mediziner ihren Lebens-
und Arbeitsmittelpunkt auch nach Abschluss der Ausbildung in der Region
Chemnitz und Südwestsachsen behalten. Pro Jahr sollen 50 Studierende ihr
Studium in Chemnitz beginnen. Das Curriculum für den Studienablauf wird derzeit
in der gemeinsamen Projektarbeit entwickelt.

„Zur Versorgungsstrategie des Klinikums gehören zugleich jedoch auch Maßnahmen,
um den Fachkräftemangel direkt anzugehen. Dazu wollen wir künftig verstärkt
angehende Mediziner in die Region holen und als ausgebildete Ärzte dauerhaft an
die Region binden“, erklärte der Geschäftsführer. Erreicht werden soll dies mit
dem Modellstudiengang Humanmedizin, für den das Klinikum Chemnitz als
Praxispartner mit der TU Dresden, dem Uni-Klinikum Dresden und der DIU
kooperiert. Aufgrund des hohen Praxisanteils im Modellstudiengang werden die
angehenden Ärzte sehr schnell in die medizinischen Abläufe integriert. „Davon
profitieren Patienten und Mitarbeiter unmittelbar“, so Dirk Balster.

„Wir haben eine Vielzahl von Daten erhoben und mit internationalen Studien
verglichen, um die Tragweite des Ärztemangels in ihren Dimensionen erfassen zu
können. Auf Basis dieser Erhebungen waren wir bestrebt, ein Modell zu
entwickeln, das potenzielle Medizinstudierende in der Region anspricht“, so
Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus Dresden. „Denn wenn wir diesen in der Region die Chance auf
ein versorgungsorientiertes Studium geben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie
sich für eine Niederlassung in der Region entscheiden, deutlich höher. Der
Maximalversorger Klinikum Chemnitz ist auf Grund seiner Größe, des breiten
Fächerspektrums und des Ausbildungsniveaus der bereits heute lehrbefugten
Mediziner im Besonderen geeignet, diese regionale Campus-Funktion zu
ermöglichen.“

„Dank unserer regionalen Verwurzelung kennen wir die aktuellen
Herausforderungen der Versorgung im ländlichen Raum. Mit altbewährten Mitteln
kommen wir aber nicht immer weiter. Daher braucht es neue Ansätze zur
Sicherstellung der Versorgung für die Patienten“, sagte Rainer Striebel,
Vorstandsvorsitzende der AOK PLUS Sachsen und Thüringen. Und fügt hinzu: „Der
Modellstudiengang „Medi5c“ setzt ganz am Anfang der Kette an: bei der
Ausbildung der Ärzte. Studien zeigen, dass sich angehende Mediziner häufig dort
niederlassen, wo sie ausgebildet werden. Von der Medizinerausbildung in
Chemnitz profitiert nicht nur der Landkreis, sondern ganz Mittel- und
Westsachsen. Und damit auch die Patienten in den ländlichen Regionen“.

Das Klinikum Chemnitz verfügt als Krankenhaus der Maximalversorgung über 1.765
Planbetten und 105 tagesklinische Plätze. Zum Konzern mit insgesamt mehr als
6.500 Mitarbeitern gehören zwölf Tochterunternehmen.

Quelle: Pressemitteilung, 01.07.2019

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