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Bilanzpressekonferenz der Mühlenkreiskliniken MKK mydrg.de





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Bilanzpressekonferenz der Mühlenkreiskliniken MKK

Bilanzpressekonferenz der Mühlenkreiskliniken MKK (Pressemitteilung).



Die Mühlenkreiskliniken haben auf ihrer jährlichen Bilanzpressekonferenz (22. August 2019) zum achten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis vermelden können. Für das Geschäftsjahr 2018 konnte der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier einen Gewinn nach Steuern und Abschreibungen von 3,1 Millionen Euro
verkünden. Die Mühlenkreiskliniken sind Deutschlands zwölftgrößter kommunaler Klinikkonzern und erwirtschaften seit acht Jahren positive Jahresergebnisse. Wir schreiben damit eine beispielslose Erfolgsgeschichte weiter, so Dr. Olaf
Bornemeier.

620 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit 2015 gewonnen
Teil der Erfolgsgeschichte ist auch, dass die Mühlenkreiskliniken seit dem Jahr
2015 insgesamt 620 Personen zusätzlich eingestellt haben. Zum 31. Mai 2019
hatten die Mühlenkreiskliniken 4986 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt – so viele wie noch nie in der Geschichte der Krankenhäuser im
Kreis Minden-Lübbecke. „Diese Zahlen zeigen, dass wir als Arbeitgeber sehr
attraktiv sind und unser Weg der stetigen Entwicklung richtig ist“, kommentiert
Dr. Olaf Bornemeier. Mehr als die Hälfte des zusätzlichen Personals ist im
Pflegedienst und den pflegedienstnahen Bereichen wie dem Funktionsdienst und
dem medizinisch-technischen Dienst eingestellt worden. Der Personalaufbau seit
2015 ist in allen Häusern der Mühlenkreiskliniken in etwa im gleichen Maßstab
erfolgt.

Mit 2,1 Prozent besonders niedrig ist die Quote der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die die Mühlenkreiskliniken auf eigenen Wunsch verlassen haben.
„Die Mühlenkreiskliniken sind den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein
verlässlicher Partner. Wir legen Wert auf Weiterbildung in unserer
konzerneigenen Akademie für Gesundheitsberufe und passgenaue Arbeitsplätze. Es
gibt beispielweise eine Förderkonferenz, in der Fach- und Führungskräfte
gesucht und auf ihrem Weg unterstützt werden. Wir kommen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den Arbeitszeitmodellen so weit entgegen wie möglich. Das sind
alles Bausteine, die uns als Arbeitgeber attraktiv machen“, sagt der
Vorstandvorsitzende.

Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt
Gleichwohl suchen die Mühlenkreiskliniken weiterhin pflegerisches und
ärztliches Fachpersonal. Dass dies derzeit schwer zu finden ist, merken auch
die Mühlenkreiskliniken. „Auch wir können nicht jede Stelle sofort adäquat
besetzen. Insbesondere in einigen pflegerischen Fachdisziplinen wie der
Intensivpflege und der Kinderintensivpflege gibt es freie Stellen. Aus diesem
Grund werden wir uns als Arbeitgeber in der nächsten Zeit sehr viel deutlicher
öffentlich darstellen“, so Dr. Bornemeier. Auf Plakatwänden und in
Zeitungsanzeigen werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Unternehmen
für ihre Profession und ihren Arbeitgeber Werbung machen.
„Gesundheitsunternehmen sind immer nur so gut wie die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die Patienten behandeln und pflegen. Deswegen stehen unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch im Mittelpunkt unserer neuen Kampagne“,
so Bornemeier.

Umsatz und Kosten steigen, Zahl der stationären Patienten sinkt
Die Zahl der stationären Patienten ist 2018 leicht auf 72.377 gesunken (Vorjahr
73.623). Die Zahl der ambulant behandelten Patienten stieg dagegen deutlich auf
154.642 (Vorjahr 145.397). Der Umsatz (konsolidiert) stieg von 368 Millionen
Euro (2017) auf 382 Millionen Euro im Jahr 2018. Der gestiegene Umsatz bei
gleichzeitig weniger stationären Patienten ist auch eine Folge des
durchschnittlich etwas höheren Schweregrads der behandelten Erkrankungen. „Als
Universitätsklinikum zieht das Johannes Wesling Klinikum auch Patientinnen und
Patienten an, die in anderen Häusern in der Region nicht mehr behandelt werden
können“, kommentiert Dr. Olaf Bornemeier die aktuelle Entwicklung.
Deutliche Kostensteigerungen sind beim Personal zu verzeichnen. Insgesamt haben
die Mühlenkreiskliniken im vergangenen Wirtschaftsjahr 235 Millionen Euro an
Löhnen und Gehältern bezahlt. Das sind zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr
und 21,8 Millionen Euro mehr als 2016. „Hier zeigt sich zum einen, dass wir
neue Stellen geschaffen haben. Zum anderen wirken sich an dieser Stelle auch
die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst aus. Die durchschnittliche
Lohnsteigerung im TVöD 2018 und 2019 lag bei insgesamt 6,2 Prozent.
Die Verschuldung – größtenteils aus dem Neubau des Johannes Wesling Klinikums –
belief sich zum 31. Dezember 2018 sich auf 160,7 Millionen Euro – davon 12,1
Millionen Kassenkredite und 148,6 Millionen Euro langfristige Darlehn. Im
Vorjahr lag die Verschuldung bei 164,6 Millionen Euro.
Das EBITDA – also das Jahresergebnis vor Steuern und Abschreibungen – beläuft
sich auf 16 Millionen Euro und stieg damit gegenüber dem Vorjahr wieder etwas
an. Der Jahresüberschuss der Mühlenreiskliniken inklusive der
Töchterunternehmen beträgt 3,1 Millionen Euro, die für Investitionen zur
Verfügung stehen.

Krankenhäuser bundesweit in ernsten finanziellen Schwierigkeiten
Für das laufende Geschäftsjahr 2019 sieht der Vorstandsvorsitzende den
Klinikkonzern mit enormen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Das
liegt nach Angaben des Gesundheitsökonoms an den immer strikteren gesetzlichen
Vorgaben in allen Bereichen. „Der Gesetzgeber schreibt uns immer mehr vor und
dirigiert in nahezu alle Bereiche bis auf die Detailebene hinein. Als
Unternehmen haben wir kaum noch Handlungsspielräume. Gleichzeitig werden aber
die Einnahmen nicht im gleichen Maße angehoben wie die Kosten durch staatliche
Vorgaben“, so Dr. Bornemeier. Als Beispiele nannte der Vorstandsvorsitzende die
Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung, die strengeren Ausschreibungsregeln und
die Mindestmengen für bestimmte Operations- oder Behandlungsverfahren. „All das
kann man machen, wenn es politisch und gesellschaftlich gewünscht ist. Aber
alle diese Maßnahmen kosten Geld, welches uns leider nicht refinanziert wird“,
so Dr. Bornemeier. Stattdessen erleben die Krankenhäuser auf der Einnahmeseite
eine zunehmende Verweigerungshaltung der Krankenkassen. Die Prüfquote hat sich
im vergangenen Jahr nochmal um neun Prozent erhöht. „Die von den Krankenkassen
streitig gestellten Forderungen betragen insgesamt 32,6 Millionen Euro. Für
dieses Geld haben wir medizinische und pflegerische Leistungen erbracht und
haben die Gehälter unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezahlt. Am
häufigsten bezweifeln die Krankenkassen die Notwendigkeit einer stationären
Behandlung und die Dauer der Behandlung“, sagt Dr. Olaf Bornemeier. Hier sei
der Gesetzgeber dringend gefordert, mäßigend auf die Krankenkassen und die
Selbstverwaltung im Gesundheitswesen einzuwirken, so der Vorstandsvorsitzende.
„Gute Gesundheitsversorgung kostet Geld. Dafür ist eine auskömmliche
Refinanzierung zwingend erforderlich“, kommentiert Dr. Olaf Bornemeier.

Viele Krankenhäuser rechnen mit Verlusten
Mit dieser wirtschaftlichen Einschätzung des laufenden Geschäftsjahres sind die
Mühlenkreiskliniken nicht alleine. 60 Prozent der Mitgliedshäuser der
Arbeitsgemeinschaft kommunaler Großkrankenhäuser (AKG) haben in einer internen
Umfrage angegeben, im Jahr 2019 mit einem negativen Jahresergebnis zu rechnen.
Auch private und freigemeinnützige Krankenhausbetreiber haben bundesweit
Probleme, ihre Kosten zu erwirtschaften. „Derzeit liegen wir in den Prognosen
für 2019 bei einer schwarzen Null. Das ist für uns als ein mit 160,7 Millionen
Euro hochverschuldetes Unternehmen problematisch. Aus unseren Gewinnen der
vergangenen Jahre haben wir einen Großteil unserer Investitionen finanziert.
Ohne die Gewinne können wir diese dringend benötigten Investitionen in moderne
Medizintechnik und in die Instandsetzung alter Gebäudestrukturen in Bad
Oeynhausen und Lübbecke nicht stemmen. Wenn hier nicht schnell Abhilfe
geschaffen wird, müssen wir unsere geplanten Investitionstätigkeiten in den
kommenden Jahren überdenken“, kündigt Dr. Olaf Bornemeier an.

Investitionen auf hohem Niveau
Die Investitionen lagen im Jahr 2018 bei acht Millionen Euro und damit etwa auf
dem gleichen Niveau wie 2017. Davon wurden zwei Millionen Euro aus Eigenmitteln
bestritten. Größte Investition war der Umbau einer leerstehenden Station am
Krankenhaus Bad Oeynhausen für den Betrieb einer Psychiatrischen Tagesklinik
durch das Medizinische Zentrum für Seelische Gesundheit (1,1 Millionen Euro),
IT-Ausstattung (1,3 Millionen Euro) und die Umsetzung des Ultraschallkonzeptes
(700.000 Euro).

Der Ausblick 2019
Die medizinische und pflegerische Entwicklung beurteilt der
Vorstandsvorsitzende positiv. Insbesondere die Ausbildungsaktivitäten an der
Akademie für Gesundheitsberufe und Entwicklung der Medizinerausbildung in
Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum tragen sehr positive Früchte. „Wir
werden im nächsten Jahr einige unserer ersten Studierenden als Assistenzärzte
einstellen. Damit zeigen wir, dass der Klebeeffekt wirkt. Auch unsere
Kooperationspartner in Herford und Bad Oeynhausen berichten von
Medizinstudierenden, die Interesse an einer Anstellung haben“, so der
Vorstandsvorsitzende. Weiteres aktuelles Thema ist die Umsetzung eines
Radiologiekonzeptes, welches den Austausch zahlreicher radiologischer
Großgeräte über einige Jahre hinweg beinhaltet. Nach der Anschaffung eines
hochmodernen Mammografiegeräts (2016) werden in diesem Jahr die
Angiografie-Anlage und das PET-CT ausgetauscht. Außerdem geht der Umbau der
Notaufnahme am Krankenhausstandort Lübbecke voran. Die medizinische Versorgung
am Krankenhausstandort Rahden wird derzeit durch Ärzte und Pflegepersonal aus
Minden und Lübbecke sichergestellt. „Wir warten auf den Bescheid des
Gesundheitsministeriums. Erst dann können wir die Planungen für die Fusion
zwischen Rahden und Minden weiter vorantreiben. Ich weiß, dass diese Situation
für alle Beteiligten unbefriedigend ist – für mich auch“, so Dr. Bornemeier.
Die Landesregierung arbeitet zudem an einem Gutachten zur „Über- und
Unterversorgung“ im Krankenhaussektor. Das Gutachten soll die Grundlage für den
Krankenhausplan bilden. „Die Politik muss ein Signal geben, wo die Reise
hingehen soll. Bis dahin werden wir alles dafür tun, an unserer jetzigen
Grundstruktur festhalten zu können und dort reagieren, wo sich interessante
medizinische Handlungsfelder auftun“, so Dr. Olaf Bornemeier.

Rückführung der Service GmbH
Eine lange vom Personalrat geforderte Maßnahme ist die Rückführung der Service
GmbH in die Anstalt öffentlichen Rechts. In der Service GmbH waren bislang der
Reinigungsdienst sowie die Küche vereint. Zum 1. Oktober werden beide Bereiche
wieder von der AöR bedient. Die derzeit in der Service GmbH beschäftigten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (203,11 VK) werden ab dem 1. Oktober 2019 bei
der AöR beschäftigt werden. Alle Rechte und Pflichten der Mitarbeiter bleiben
erhalten. Betriebsbedingte Kündigungen sind individualrechtlich ausgeschlossen.
„Wir kommen mit der Reintegration der Service GmbH einem Wunsch des
Personalrats und der Mitarbeiter nach“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf
Bornemeier. Die disziplinarische und fachliche Leitung der Küche wird dem
Geschäftsführer des Johannes Wesling Klinikums übertragen. Die disziplinarische
Leitung des Reinigungsdienstes übernimmt der jeweilige Standort in Eigenregie.
Fachlich wird der Reinigungsdienst vom zentralen Institut für
Krankenhaushygiene unter der Leitung von Dr. Peter Witte geleitet.

Quelle: Pressemitteilung, 22.08.2019

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