Az. S 60 KR 158/18: Nicht fristgerechte (§ 7 Abs 2 Satz 4 bis 5 PrüfvV 2016) Übermittlung entscheidungserheblicher Unterlagen führt nur zum Anspruch auf den unstrittigen Rechnungsbetrag /> Leopoldina Schweinfurt: Investitionen in Personal schmälern den Jahresüberschuss 2018 />

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Arberlandkliniken-Jahresergebnis 2018: Leichtes Defizit

Arberlandkliniken-Jahresergebnis 2018: Leichtes Defizit (Pressemitteilung).



Das Jahresergebnis der Arberlandkliniken weist im Jahr 2018 einen Fehlbetrag von 276.843,15 Euro auf. Es fiel damit deutlich positiver aus, als zuvor im Wirtschaftsplan verzeichnet (Fehlbetrag von 901.000 Euro), es ist jedoch nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit einem positiven Ergebnis das erste Mal wieder ein leichtes Defizit zu verzeichnen.

Dies liegt unter anderem an erheblichen Mehrkosten für die Übernahme der
Mitarbeiter aus den Bereichen Pflege, Medizinische Fachangestellte und
Verwaltung in den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Für die insgesamt
220 Personen, die zuvor über die Arberlandkliniken Service GmbH beschäftigt
waren, bedeutete dies erhebliche Gehaltssteigerungen, sowie eine zusätzliche
Altersabsicherung. Für die Übernahme entstanden jährliche Mehrkosten von rund
800.000 Euro.

Zudem fielen auch 2018 wieder nicht-gedeckte Vorhaltekosten der Geburtshilfe in
Zwiesel von knapp 1 Mio. Euro an. Erfreulich ist jedoch die Aussicht, dass
dieses Defizit, welches der Landkreis Regen für das Jahr 2018 übernommen hat,
durch einen Zuschuss an den Landkreis von bis zu 85% dieses Betrags, über die
„Richtlinie zur Förderung der Geburtshilfe in Bayern“ des Staatsministeriums
für Gesundheit und Pflege noch 2019 größtenteils abgedeckt werden soll.

„Wenn man die aktuelle Situation im Gesundheitswesen und vor allem unserer
Kliniken und den Nachbarlandkreisen oder unseren Genossenschaft, der
Klinik-Kompetenz-Bayern, betrachtet, geht es uns vergleichsweise gut und wir
sind auch für die nächsten Jahre wirtschaftlich stabil. Vor allem Einmaleffekte
haben dazu geführt, dass wir 2019 nicht ganz so gut abschließen konnten, wie in
den Vorjahren“ resümiert Vorstand der Arberlandkliniken Christian Schmitz. Ein
großer Dank gehe vor allem an die Mitarbeiter, die dieses Ergebnis erst möglich
gemacht haben. Landrätin und Verwaltungsratsvorsitzende Rita Röhrl ist
vorsichtig positiv. „Wir sind froh, das vergangene Jahr mit einem relativ
geringen Defizit abschließen zu können. Mein Dank geht an das gesamte Team der
Arberlandkliniken an beiden Standorten, die täglich ihr Bestes geben.“

In der Arberlandklinik Zwiesel gab es 2018 insgesamt 9.311 stationäre (Vorjahr:
8.960) und 15.989 ambulante Fälle. In der Arberlandklinik Viechtach waren es
6.637 stationäre (Vorjahr: 6.145) und 20.914 ambulante Fälle). Die Zahl der
Patienten erhöhte sich im Jahr 2018 um 5,8%. Die stationäre Belegung beider
Kliniken lag bei fast 85%. „Im Klinikwesen sprechen wir ab 80 Prozent von einer
Vollbelegung“, erläuterte Schmitz. „Mehr geht kaum noch.“ Auch aus diesem Grund
haben die Arberlandkliniken für jeden Standort eine Planbettenerhöhung
beantragt. Aktuell sind dies pro Haus 157 Betten, beantragt wurden jeweils 166.
Der Krankenhausplanungsausschuss soll hierüber im November 2019 entscheiden.

„Die finanzielle Lage unserer Kliniken ist auch 2019 weiterhin als stabil
anzusehen, jedoch ist es unter den stark dynamischen politischen
Rahmenbedingungen schwierig, eine langfristige Prognose zu treffen“, erläutert
Schmitz. So wird es voraussichtlich auch in den kommenden Jahren schwierig
bleiben, die steigenden Kosten auszugleichen und positive Jahresergebnisse zu
erzielen. Darüber hinaus sind in der Arberlandklinik Viechtach aufgrund der
Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen des OP- und Röntgen-Bereichs im
Rahmen des 3. Bauabschnitts Einschränkungen zu erwarten. Auch wenn die
Bauschritte so geplant sind, dass der tägliche Betrieb so wenig wie möglich
berührt wird, bleiben gewisse Kapazitätseinschränkungen unvermeidbar.

Zudem werden auch die Arberlandkliniken von Entscheidungen auf Bundesebene
weiter beeinflusst. Die Pflegepersonaluntergrenzen, die seit Januar 2019 in den
pflegesensitiven Bereichen Intensivmedizin, Geriatrie, Unfallchirurgie und
Kardiologie in Kraft getreten sind, haben für die Arberlandkliniken aktuell
noch keine Auswirkungen. Diese sind jedoch spätestens mit einer Erweiterung der
betroffenen Bereiche 2020 oder 2021 zu erwarten.

Das Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) sieht eine vollständige Refinanzierung
der Tarifsteigerungen in der Pflege mit einer 100-Prozent-Refinanzierung
zusätzlicher Pflegekräfte am Bett vor und gewährt zudem Verbesserungen bei der
Ausbildungsfinanzierung. Dies ist auch aus Sicht der Arberlandkliniken ein
wichtiges Signal. „Wir werden trotzdem weiterhin immer größere Mühen in die
Bindung und Gewinnung unseres Personals stecken müssen“, so Schmitz. Denn
Pflegekräfte gebe es nicht wie Sand am Meer und bei all den positiven Signalen
stehe vor allem die Frage im Raum, wie genau der Bedarf an Fachkräften gedeckt
werden soll, wenn aktuell schon ein Mangel auf dem Arbeitsmarkt herrscht. Von
einer guten Personalbesetzung und Personalausstattung hänge auch ab, wie
leistungsfähig und attraktiv die Kliniken weiterhin sind. Die Verantwortlichen
der Arberlandkliniken haben hier ein Maßnahmenpaket geschnürt, das es auch in
den kommenden Wochen und Monaten weiterhin auszuführen gilt. Die Aufstockung
der Ausbildungskapazitäten, die Aktion „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“, bei
der den Angestellten Prämien winken, wenn ein neuer Mitarbeiter geworben wird
oder die Bezahlung von Einstellungsboni für neue Pflegemitarbeiter sind nur
einige Beispiele dafür, dass versucht wird den Personalstamm der pflegerischen
Mitarbeiter noch weiter auszubauen, um interessante Arbeitsbedingungen bieten
zu können.

Zudem sollen ab 2020 die Pflegekosten aus dem Finanzierungssystem der
stationären Versorgung (DRG-basiertes Fallpauschalensystem) herausgenommen
werden. Es heißt, dass die Pflegekosten zur Versorgung des Patienten
vollständig refinanziert werden. Die konkrete Umsetzung ist hierbei noch nicht
absehbar und die Effekte können erst rückblickend bewertet werden.

Im Pflegepersonalstärkungsgesetz sind zudem Sicherstellungszuschläge für
Kliniken enthalten, die die Fach-abteilungen Chirurgie und Innere Medizin
vorhalten und in weniger dicht besiedelten Regionen die Versorgung
sicherstellen. So erhalten die Arberlandkliniken für jeden Standort im Jahr
2020 erstmalig einen Sicherstellungszuschlag in Höhe von jeweils 400.000 Euro.
Insgesamt erhalten 120 systemrelevante Krankenhäuser bundesweit diesen
Zuschuss.

In den Jahren 2019 und 2020 treten umfassende Tarifänderungen im ärztlichen
Dienst (TV-Ärzte/VKA) in Kraft. Hier werden zudem Personalsteigerungen
notwendig werden, da die maximal zu leistenden Bereitschaftsdienste der Ärzte
deutlich gekürzt wurden. Weiter fallen ab dem Jahr 2021 die Vergütungen aus den
Pflegekomplexmaßnahmen-Scores (Kurz: PKMS) weg. Es handelt sich dabei um
Zusatzleistungen im Bereich der hochaufwendigen Pflege, die separat vergütet
werden. In den Arberlandkliniken waren dies rund eine Million Euro Zusatzerlöse
jährlich.

Viel tut sich auch weiterhin im Kliniksektor. Das Ziel ist für Röhrl und
Schmitz weiterhin klar: „Wir wollen ge-meinsam die Gesundheitsversorgung im
Landkreis Regen aktiv gestalten und eine umfassende Versorgung im Landkreis
sicherstellen – und dies in kommunaler Hand.“

Quelle: Pressemitteilung, 16.10.2019

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