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Hüft- und Knieprothesen: Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) mit Jahresbericht 2019 - Erfahrung von Operateur und Krankenhaus senken die Komplikationsrate

Hüft- und Knieprothesen: Erfahrung von Operateur und Krankenhaus senken die Komplikationsrate - Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) legt Jahresbericht 2019 vor (Pressemitteilung, PDF, 2 MB).



Kliniken, die viele künstliche Hüft- und Kniegelenke implantieren, weisen tendenziell bessere Operationsergebnisse auf als Einrichtungen, die wenige Eingriffe durchführen. Weiteren Einfluss auf die erfolgreiche Verweildauer einer Prothese im Körper, die sogenannte Standzeit, haben die verwendeten Prothesenkomponenten und -materialien sowie die Patienten selbst. Zu diesen
Schlussfolgerungen kommt der soeben vorgelegte Jahresbericht 2019 des Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) (1). Weitere Ergebnisse und
welche Konsequenzen sich daraus für die zukünftige Patientenversorgung mit
Ersatzgelenken ergeben, sind Gegenstand der Pressekonferenz der AE – Deutschen
Gesellschaft für Endoprothetik am 28. November 2019 in Berlin. Sie findet im Vorfeld
des 21. AE-Jahreskongresses vom 6. bis 7. Dezember in Düsseldorf statt.
Um etwa 27 Prozent werden die Implantationen von Ersatzgelenken an der Hüfte in
Deutschland bis zum Jahr 2040 gegenüber den Zahlen von 2010 steigen, so eine im letzten
Jahr publizierte Studie (2). „Allein dieser - überwiegend altersbedingte - Anstieg ist Grund
genug, mit Hochdruck an der weiteren Optimierung dieser an und für sich schon heute sehr
erfolgreichen Operation zu arbeiten“, sagt Professor Dr. med. Carsten Perka,
Generalsekretär der AE. Der Ärztliche Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie,
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Charité Berlin ist Sprecher des EPRD und
Präsident der DGOOC.
Um eine bestmögliche Patientensicherheit bei der Versorgung mit Ersatzgelenken von Hüfte
und Knie zu gewährleisten, wurde – Jahre vor den „Implant Files“ –das EPRD ins Leben
gerufen. Seit Ende 2012 können Kliniken die Daten der implantierten Prothesen und damit
versorgten Patienten in dieses freiwillige Register eintragen. „Damit lassen sich frühzeitig
wertvolle Rückschlüsse, etwa auf Implantatversagen, ziehen und so größere Schäden in der
Breite vermeiden“, erläutert Perka. Mittlerweile nehmen etwa 750 der rund 1200 in
Deutschland Endoprothesen einsetzenden Kliniken am EPRD teil. Etwa 1,3 Millionen
Implantationen sind darin registriert. Die Erfassungsrate lag zuletzt bei knapp 67 Prozent
aller jährlichen endoprothetischen Eingriffe an Hüfte oder Knie. Besonders kleinere
Krankenhäuser sind jedoch bislang unterrepräsentiert. „Spätestens mit einer verpflichtenden
Teilnahme aller Krankenhäuser im Rahmen des geplanten staatlichen Implantateregisters,
das im Jahr 2021 seinen Dienst aufnehmen soll, wird diese Lücke in der Erfassung
geschlossen werden“, so der Orthopäde und Unfallchirurg. „Wir sehen es als Bestätigung
unserer Bestrebungen, dafür nun als Blaupause dienen zu können.“
Schon jetzt gibt es eine gute Nachricht zu vermelden. Erstmals können dem Bericht
Ausfallwahrscheinlichkeiten bis vier Jahre nach der Erstimplantation eines Ersatzgelenks
entnommen werden: „Die aktuell im Umlauf befindlichen Implantate sind sicher, sofern sie im
EPRD bereits erfasst werden“, sagt Perka. „Implantate wie die, welche in den „Implant Files“
diskutiert wurden, sind seit vielen Jahren in Deutschland nicht mehr auf dem Markt.“
Weniger überraschend ist, dass Erfahrung und Routine von Operateur und Klinik einen
positiven Einfluss auf das Ergebnis haben: „Tendenziell zeigt sich, dass je häufiger in einem
Krankenhaus endoprothetische Eingriffe an Hüft- und Kniegelenk durchgeführt werden,
desto niedriger im Allgemeinen auch die Ausfallwahrscheinlichkeiten sind.“ Besonders
deutlich wird dies beim Teilersatz des Kniegelenks, der sogenannten unikondylären
Knieendoprothese. „In Krankenhäusern, die diese Eingriffe nur selten durchführen, ist die
Ausfallwahrscheinlichkeit drei Jahre nach der Erstimplantation doppelt so hoch wie bei
denen, für die dieser Eingriff fast schon den Regelfall darstellt.“ Perka stellt fest: „Wir können
bereits jetzt die Prognose wagen, dass das Implantateregister weniger Probleme mit den
Implantaten zeigen wird, sondern vielmehr Unterschiede in der Implantationsqualität
zwischen den Krankenhäusern“.
Weitere Rückschlüsse aus dem EPRD, etwa, welche Rolle Alter und Geschlecht der
Patienten für die Tragedauer einer Prothese spielen, welche Implantate und Materialien die
besten Ergebnisse zeigen, ob es immer das teuerste Modell sein muss und bei wem sich die
modernen Kurzschäfte bewähren, sind einige der Themen auf der Pressekonferenz der AE –
Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik am 28. November 2019 in Berlin. Experten klären
dabei auch auf, worauf Patienten bei der Suche nach der geeigneten Klinik achten sollten.
– Bei Abdruck Beleg erbeten –
Quellen:
(1) „Endoprothesenregister Deutschland (EPRD): Jahresbericht 2019, zu beziehen über die
Website des Endoprothesenregisters Deutschland:
https://www.eprd.de/fileadmin/user_upload/Jahresbericht_2019_doppelseite_2.0.pdf
(2) Projections of primary hip arthroplasty in Germany until 2040: Veronika Pilz, Tim
Hanstein, and Ralf Skripitz, Acta Orthop. 2018 Jun; 89(3): 308–313, doi:
10.1080/17453674.2018.1446463
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6055773/
Weitere Informationen:
Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) der Deutschen Gesellschaft für
Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC) (www.eprd.de) wird seit Ende 2012
von der DGOOC zusammen mit dem AOK-Bundesverband GbR (AOK-BV), dem Verband
der Ersatzkassen e. V. (vdek) und dem Bundesverband Medizintechnologie e. V. (BVMed)
aufgebaut. Ziel ist, Daten zu künstlichen Hüft- und Kniegelenken auf freiwilliger Basis zu
sammeln und so langfristig eine belastbare Grundlage für ihre Beurteilung zu schaffen.
Mittlerweile sind über 1,3 Millionen endoprothetische Hüft- und Knieoperationen aus rund
750 deutschen Krankenhäusern darin dokumentiert. Sprecher des EPRD ist Prof. Dr. med.
Carsten Perka. Der Ärztliche Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für
Orthopädie und Unfallchirurgie an der Charité Berlin ist Präsident der DGOOC, stellv.
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) und
Generalsekretär der AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik.
EndoCert www.endocert.de: EndoCert ist eine lnitiative der DGOOC und der AE – Deutsche
Gesellschaft für Endoprothetik e. V. zur Zertifizierung medizinischer Einrichtungen für den
Gelenkersatz. Sie stellt eine quaIitativ hochwertige Durchführung von endoprothetischen
Eingriffen sicher (mit Kliniken-Suchfunktion).
Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. verfolgt als unabhängiger Verein seit 1996 das
Ziel, die Lebensqualität von Patienten mit Gelenkerkrankungen und -verletzungen nachhaltig zu
verbessern und deren Mobilität wiederherzustellen. Mit ihren Expertenteams aus führenden
Orthopäden und Unfallchirurgen organisiert sie die Fortbildung von Ärzten und OP-Personal,
entwickelt Patienteninformation und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die AE ist eine
Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU).

Quelle: Pressemitteilung, 15.11.2019

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