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bvvp dokumentiert zunehmende Krankenkasseneinmischung in psychotherapeutische Behandlungen

bvvp dokumentiert zunehmende Krankenkasseneinmischung in psychotherapeutische Behandlungen (Pressemitteilung).



So viele Fälle, in denen Verunsicherung oder gar Angst erzeugt werden - bvvp dokumentiert zunehmende Krankenkasseneinmischung in psychotherapeutische Behandlungen und fordert ein Ende dieser unwürdigen Praxis
Einschüchterung, Drohungen, Bedrängen – der Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten, bvvp, hat bereits 100 Fälle von Krankenkasseneinmischungen
dokumentiert und gesichtet. Sie belegen, dass sich viele Kassen offenbar systematisch darüber hinwegsetzen, dass ausschließlich ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen das Recht haben, Diagnosen, Indikationen und Behandlungsempfehlungen
auszusprechen und zu entscheiden, welche Therapie für ihre PatientInnen die
richtige ist.
„Dass unsere Patienten und Patientinnen durch Angestellte der Kassen, die zudem über keine entsprechende Ausbildung verfügen, zu nicht indizierten Therapiemaßnahmen gedrängt werden, sie von diesen verunsichert und eingeschüchtert werden – mit oft weitreichenden negativen Folgen für den Genesungsprozess, ist ein Skandal“, so Benedikt Waldherr, Vorsitzender der bvvp Bundesverbandes. „Dieser Missstand muss im Interesse der Gesundheit unserer PatientInnen dringend behoben werden.“
Nach einem Mitgliederaufruf zur Dokumentation von Einmischungsfällen gingen
aus 11 der 15 Landesverbände des bvvp (anonymisierte) Fallskizzen und Protokolle ein, die der bvvp auswertete. Ausführliche Informationen dazu entnehmen
Sie bitte dem Anhang.
In den Daten wird deutlich, dass die Krankenkassen besonders häufig PatientInnen einschüchtern oder Drohungen aussprechen und / oder die Aufhebung einer Krankschreibung entweder ankündigen oder tatsächlich vollziehen, sollten
die PatientInnen nicht den Ratschlägen / Anweisungen der MitarbeiterInnen folgen.
Auch wird versucht, die Versicherten dazu zu drängen, Reha-Maßnahmen zu beantragen, selbst wenn eine solche Maßnahme von den behandelnden PsychotherapeutInnen nicht empfohlen wird.
Auffällig ist auch die Häufung von Fällen einer Aufforderung der Krankenkassen
an PatientInnen, andere Behandlungsangebote als die Richtlinienpsychotherapie zu nutzen. Dieser Punkt umfasst ein breites Spektrum unterschiedlicher Formen der Einmischung, angefangen mit dem „Ratschlag“ an PatientInnen, doch an
einer Gesundheitsberatung ihrer Krankenkasse teilzunehmen. Oft werden sie
aber dazu gedrängt, sich - trotz laufender psychotherapeutischer Behandlung -
Fachärzten bzw. Psychiatern vorzustellen. In einzelnen Fällen wird insistiert, sie
sollten sich besser in eine Klinik oder ambulant in einer Tagesklinik behandeln
lassen.

Eine andere Strategie der Kassen, die sich in den gemeldeten Fällen spiegelt, besteht darin, PatientInnen dazu zu drängen, einen Rentenantrag zu stellen.
Mit diesen und weiteren Maßnahmen (Nachfragen zu Stand der psychotherapeutischen Behandlung,
Drängen auf Einnahme von Medikamenten, auf Teilnahme an beruflichen Umschulungsprogrammen
usw.) üben die Krankenkassen Druck aus und stören damit spürbar den Heilungsprozess, wie eine
Vielzahl der behandelnden PsychotherapeutInnen in ihren Fallberichten schildern.
Einige Zitate:
- „Die Kassenmitarbeiterin rief den Patienten sogar mehrfach in der medizinischen Rehabilitation persönlich in seinem Zimmer an, bis die Oberärztin der Klinik dies stoppte. Der Patient
war immer massiv verunsichert und verwirrt.“
- Eine Patientin werde „regelhaft mit Anrufen der Sachbearbeiter konfrontiert mit der Frage,
wie es ihr jetzt gehe. Der MDK wird als Druckmittel aufgebaut. Dies führte bereits in der Vergangenheit zu zunehmenden Ängsten der Patientin vor diesen Anrufen sowie massiven Zukunftsängsten“.
- „Nachdem er (der Patient) eine massive Drohung zu Hause auf seinem AB von Seiten der
Krankenkasse vorfand (unter der Gürtellinie, ohne Namen), traute er sich nicht mehr ans Telefon.“
„So viele Fälle, in denen Verunsicherung oder gar Angst erzeugt werden, das ist erschreckend und hat
System“, sagte Benedikt Waldherr. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Krankenkassen systematisch
derartige Grenzüberschreitungen vornehmen, offenbar insbesondere wenn PatientInnen lange arbeitsunfähig sind und Krankengeld beziehen.“
Der bvvp verwahrt sich gegen die Einmischung von Krankenkassen in psychotherapeutische Behandlungen und fordert: Diese gravierenden Eingriffe in die Therapiefreiheit müssen endlich aufhören.
Mit mehr als 5300 Mitgliedern ist der bvvp die größte integrative Interessenvertretung von ärztlichen,
psychologischen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.
Für den bvvp
Dipl.-Psych. Benedikt Waldherr
1. Vorsitzender
Berlin, 24.02.2020
Anfragen und Interviewwünsche bitte an:
bvvp Bundesgeschäftsstelle
Frau Anja Manz - Pressesprecherin
Württembergische Straße 31,
10707 Berlin
Tel. *49 30 88 72 59 54
Mobil *49 177 65 75 445
presse@bvvp.de
www.bvvp.de

Quelle: bvvp-Pressemitteilung, 10.03.2020

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