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UKSH startet bundesweite Ernährungsstudie zur Verbesserung des Verlaufs von COVID-19

UKSH startet bundesweite Ernährungsstudie zur Verbesserung des Verlaufs von COVID-19 (Pressemitteilung).



Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, startet ab sofort eine Studie zur Wirksamkeit einer molekularen Ernährungsintervention bei Patientinnen und Patienten mit einer frühen COVID-19-Erkrankung, die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 hervorgerufen wird. Dabei geht es darum, milde
Erkrankungen zu stabilisieren und die Zahl schwerer Verläufe, die eine
Sauerstofftherapie im Krankenhaus nötig machen, zu reduzieren. Dazu soll
gezielt der Ernährungsstatus der Patienten optimiert werden. Bundesweit sollen
rund 1.300 ambulante Patientinnen und Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion, bei
denen leichte bis mittelschwere Symptome auftreten, in die Studie
eingeschlossen werden. Durchgeführt wird das Vorhaben von Prof. Dr. Stefan
Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Prof. Dr. Matthias Laudes,
Leiter der Ernährungsmedizin der Klinik, Prof. Dr. Wolfgang Lieb, Direktor des
Instituts für Epidemiologie des UKSH und der Universität zu Kiel sowie dem
Kompetenznetz Darmerkrankungen e. V.

Hintergrund des Forschungsprojektes ist der begründete Verdacht, dass
Mangelernährung ein wesentlicher Risikofaktor für einen schweren Verlauf der
COVID-19-Erkrankung ist. In einer Arbeit, die bereits 2012 im renommierten
Fachblatt Nature veröffentlicht worden ist, konnten Prof. Schreiber und seine
Kollegen zeigen, dass der negative Einfluss einer Mangelernährung auf das
Immunsystem insbesondere auf eine einzelne Aminosäure zurückzuführen ist. „Der
Körper baut darüber hinaus bei chronischen Entzündungen die essentielle
Aminosäure Tryptophan ab und wandelt sie in Stoffwechselprodukte um, die selbst
entzündungsfördernd sind. Ebenso wird Deckzellen der Lunge und des Darms
lebenswichtige Energie entzogen“, sagt Prof. Schreiber. Der Entzug von
Tryptophan konnte bei Patienten mit der Infektionskrankheit SARS oder nach
einer Ansteckung mit dem Virus MERS-CoV ebenso wie bei Grippekranken beobachtet
werden. In Folgestudien stellten Prof. Schreiber und viele andere
Forschungsgruppen fest, dass molekulare Ernährungsinterventionen im Tiermodell
eine reparierende Wirkung für die Immunfunktion haben und ihnen eine
wesentliche antientzündliche Wirkung zukommt.

Als tägliche Gabe über vier Woche werden nun zwei ernährungsrelevante
Interventionen angeboten. Die Hälfte der Patienten wird 1.000 mg Vitamin B3
bekommen, die andere Hälfte erhält das Heilmittel Kieselerde. Teilnehmer werden
noch in die Studie aufgenommen. Informationen dazu finden Interessierte ab 1.
April auf der Internetseite www.covid19trial.de. Besonders angesprochen sind
Ärztinnen und Ärzte, die ihren frisch diagnostizierten Patienten eine
Behandlungsoption bieten wollen, und Betroffene, bei denen eine SARS-CoV-2
Infektion nachgewiesen wurde und die Symptome haben. Die Studienteilnehmer
erhalten die Testpräparate kostenlos zugesandt. Es folgen drei Anrufe im
Abstand von zwei Wochen und ein abschließender Kontakt nach sechs Monaten, in
denen Fragen zum Krankheitsverlauf gestellt werden.

Quelle: Pressemitteilung, 31.03.2020

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